Die neue Asphaltdecke auf der Staatsstraße zwischen den nördlichen Höchstadter Ortsteilen stellt manche Autofahrer vor Probleme, wenn sie ausweichen müssen.
Beschädigte Felgen und geborstene Frontspoiler sind noch die kleineren Schäden, die sich Autofahrer auf der Staatsstraße zwischen Bösenbechhofen und Zentbechhofen in den vergangenen Monaten eingehandelt haben. Anfang Juni kamen noch Knochenbrüche, Verbrennungen, Prellungen und ein Totalschaden dazu.
Dabei ist diese schmale Straße durch das Waldgebiet Grethelmark nach jahrelangen Fleckerlteppich- und Schlagloch-Dasein inzwischen schon länger mit einer neuen Deckschicht versehen. Die Gefahr lauert aber nun - und da sind sich zumindest die Geschädigten einig - in dem an manchen Stellen tiefer liegenden Bankett. Die neue Asphaltdecke hat die Fahrbahn angehoben und damit das Bankett tiefer werden lassen.
In südlichen Ländern wären Autofahrer froh, wenn sie solche Bankette hätten wie in der Grethelmark, doch Franken ist eben nicht Mallorca. Wer auf der Ferieninsel von der Fahrbahn abkommt, riskiert schon mal einen kapitalen Schaden an Reifen, Achsen und Fahrwerk.
Ganz so gefährlich ist es zwischen Bösenbechhofen und Zentbechhofen nicht. Wer hier aufs Bankett kommt, kann sein Fahrzeug mit etwas Erfahrung und Geschick wieder auf den rechten Weg bringen, außer er hat Pech und erwischt eine besonders ungünstige Stelle.
Eine solche wurde jüngst einer noch 20-jährigen Fahrerin aus Adelsdorf zum Verhängnis. "Mir kam ein Auto mit Anhänger entgegen. Weil ich etwas Schiss vor dem Hänger hatte, wich ich weiter nach rechts aus und geriet dabei aufs Bankett", sagte die junge Autofahrerin dem FT. Dann nahm das Unheil seinen Lauf. Beim Versuch gegenzulenken kam der Kleinwagen ins Schleudern, rutschte von der Fahrbahn und krachte gegen einen Baum.
Schwerer als der Totalschaden wogen dabei die Verletzungen der Insassen. Auf dem Beifahrersitz saß die Mutter der Fahrerin. Sie zog sich durch den Aufprall Brüche an Schulter und Oberarm zu. Eine Woche musste sie im Krankenhaus verbringen. Die junge Fahrerin selbst erlitt durch den Sicherheitsgurt größere Brandwunden am Hals und Schürfwunden am restlichen Körper. Sie konnte das Krankenhaus aber nach ambulanter Behandlung wieder verlassen.
Mit dem Auskurieren der Verletzungen kann der Unfall aber noch lange nicht zu den Akten gelegt werden. Auch die Staatsanwaltschaft schaltet sich ein. Die Fahrerin muss sich dafür verantworten, ihrer Mutter eine fahrlässige oder gar schwere Körperverletzung zugefügt zu haben. "Der Staatsanwalt entscheidet, wie es weiter geht", sagte sie dem FT und hofft, möglichst milde davon zu kommen. Zumal sie als Fahranfängerin auch noch in der Probezeit ist.
Entscheidung im Einzelfall
Was ihr von der Justiz konkret droht, konnte Alfred Huber, Sprecher der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, auf Anfrage des FT nicht sagen. Das werde im Einzelfall entschieden. Bei einer leichten Körperverletzung bleibe es in der Regel bei einer Ordnungswidrigkeit. Geht dem Unfall ein grober Verstoß voraus, wie das Überfahren einer roten Ampel, sehe die Sache anders aus.
Die junge Unfallfahrerin muss jetzt abwarten und möchte sich ganz herzlich bei den Ersthelfern bedanken, die ihr und ihrer Mutter zu Hilfe geeilt waren. Einer von ihnen war übrigens der Fahrer des entgegengekommen Autos mit Anhänger.
Welchen Anteil am Unfall das tiefer liegende Bankett hatte, wird sich wohl nie klären lassen. Betreut wird die Staatsstraße von der Straßenmeisterei in Höchstadt. Deren Leiter Michael Bauer sagte dem FT, dass in dem Bereich extra Schilder aufgestellt wurden, die vor unbefestigtem Seitenstreifen warnen.
Die kritischen Stellen des tiefer liegenden Banketts seien bekannt. Sie sollen mit Mineralbeton auf das Niveau der Fahrbahn gebracht werden. Das soll allerdings erst dann geschehen, wenn auch auf dem Abschnitt zwischen Saltendorf und Bösenbechhofen der Fahrbahnbelag erneuert ist. Diese Arbeiten laufen derzeit.
Nachdem in diesem Bereich die Fahrbahn bei Begegnungsverkehr ohnehin relativ eng ist und bei der Begegnung mit Großfahrzeugen insbesondere bei entgegenkommenden landwirtschaftlichen Fahrzeugen, die oft bis zu 3m breit sind, oft ins Bankett ausgewichen werden muss, wundert mich ohnehin, wie lange man diesen Zustand aufrecht erhalten will. Man sollte auch bedenken, dass ein Fahrer eines Anhängerzuges, auch PKW-Anhängerzuges, wegen der Gefahr des schlingernden Anhängers unbedingt vermeiden will in das tieferliegende Pankett zu kommen.
Tja so kann man ein Problem auch angehen, Schilder aufstellen?! Ist das eine Problemlösung oder besser Gefahrenbeseitigung?
Für mich steht fest, dass die junge Fahrerin wegen des tiefen Panketts ins Straucheln gekommen ist.
Bitte sofort die Gefahr (!) beseitigen.