Ab in die Hackschnitzel-Anlage! Aufräumen in Höchstadt

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Auch die JU Adelsdorf lud Christbäume auf ihre Traktoren: Steffen Kaiser, Katrina Lutz, Florian Utz und Biggi Müller (von links). Foto: Eigenfeld
Auch die JU Adelsdorf lud Christbäume auf ihre Traktoren: Steffen Kaiser, Katrina Lutz, Florian Utz und Biggi Müller (von links). Foto: Eigenfeld
Eine der sieben Helfergruppen des Spielmannszuges im Höchstadter Schäfergraben. Foto: Mona Lisa Eigenfeld
Eine der sieben Helfergruppen des Spielmannszuges im Höchstadter Schäfergraben. Foto: Mona Lisa Eigenfeld
 
Sah den Weg vor lauter Bäumen nicht mehr: Florian Utz von der JU Adelsdorf. Foto: Mona Lisa Eigenfeld
Sah den Weg vor lauter Bäumen nicht mehr: Florian Utz von der JU Adelsdorf. Foto: Mona Lisa Eigenfeld
 
Die rund 50 Helfer des Höchstadter Spielmannszuges kümmerten sich auch in diesem Jahr um die Abholung ausgedienter Christbäume in Höchstadt und Etzelskirchen. Foto: Mona Lisa Eigenfeld
Die rund 50 Helfer des Höchstadter Spielmannszuges kümmerten sich auch in diesem Jahr um die Abholung ausgedienter Christbäume in Höchstadt und Etzelskirchen. Foto: Mona Lisa Eigenfeld
 
Florian Utz Foto: Mona Lisa Eigenfeld
Florian Utz Foto: Mona Lisa Eigenfeld
 

Auch in diesem Jahr haben wieder viele freiwillige Helfer die Christbäume abgeholt. Dafür bekam sie Süßigkeiten und Lebkuchen - und sogar einen BH.

Eine letzte Ruhestätte fanden am Wochenende wieder Tausende ausgediente Weihnachtsbäume in der Region. Für die unkomplizierte Entsorgung der Gewächse sorgte auch in diesem Jahr eine große Anzahl an freiwilligen Helfern.

In Höchstadt übernehmen die Musiker des Spielmannszuges diese Aufgabe seit 2008. "Eine Zeitlang hat das hier niemand gemacht. Also haben wir es uns irgendwann auf die Fahnen geschrieben", berichtet Rainer Frank, der die Aktion am Samstagvormittag mit koordinierte. Ausgestattet mit Warnwesten und nadelabweisenden Arbeitshandschuhen strömten die 50 Ehrenamtlichen in insgesamt sieben Gruppen aus. Für die Abholung verlangten sie zwei Euro pro Baum.

Erlös kommt der Jugendarbeit zugute

Der Erlös aus durchschnittlich etwa 1000 Bäumen in Höchstadt und Etzelskirchen soll der vereinsinternen Jugendarbeit zu Gute kommen.
Darüber freuen sich vor allem die zahlreichen jungen Vereinsmitglieder, die auch am Samstag tatkräftig mit anpackten. Einer von ihnen war der zwölfjährige Matthias aus Gremsdorf, der sich momentan in der Fanfarenausbildung befindet. Er war schon öfter bei der Aktion dabei und in diesem Jahr im Gebiet nahe der evangelischen Kirche eingeteilt. "Es macht Spaß, ist aber auch sehr anstrengend", lautet sein Urteil. Um den fleißigen Helfern ihre Arbeit ein wenig zu erleichtern, sorgten einige Damen des Vereins für eine ständige Zufuhr an warmen Speisen und Getränken.

Die Helfer haben mittlerweile ordentlich Routine

Noch etwas erfahrener an der Christbaum-Front ist die Junge Union (JU) Adelsdorf. Sie sammelt bereits seit 20 Jahren im gesamten Gemeindegebiet und war ebenfalls am Samstag unterwegs. Ihr standen jedoch nur elf Helfer zur Verfügung. Ortsvorsitzender Matthias Goß sieht in dieser Tatsache aber kein großes Problem: "Wir haben inzwischen eine solche Routine, dass wir trotz der wenigen Leute schneller fertig sind als früher." Im Alter zwischen 16 und 40 Jahren sind die Helfer der JU. Manche von ihnen können bereits auf zwei Jahrzehnte Christbaumaktion und damit auch auf so manche Anekdote zurückblicken. "Einmal wurde uns ein BH an den Baum gehängt", erinnert sich beispielsweise Steffen Kaiser. Grundsätzlich werden die Adelsdorfer Bürger gebeten, ihren Baum mit mindestens einem Euro auszustatten. Viele Haushalte spendeten jedoch freiwillig einige Euros mehr. "Manchmal bekommen wir auch Lebkuchen oder Süßigkeiten", erzählt Biggi Müller.

"Geschäftsleute sind oft am knausrigsten"

Müller fällt auf, dass die Menschen im Lauf der Jahre etwas spendabler wurden. Jedoch mit Ausnahmen: "Geschäftsleute sind oft am knausrigsten". Im letzten Jahr hätte ein Herr seine Bäume sogar wutentbrannt zurückverlangt nachdem er erfahren hatte, dass der Betrag von einem Euro pro Exemplar fällig werde. "Manche scheinen sich nicht im Klaren darüber zu sein, dass das Ganze ehrenamtlich gemacht wird und ausschließlich einem guten Zweck dient", findet Steffen Kaiser. Der gute Zweck ist in diesem Jahr der Neuhauser Kindergarten Flohkiste. Weil das Gebäude an der Hauptstraße extrem sanierungsbedürftig ist, werden die insgesamt 885 eingenommenen Euro der Einrichtung gespendet. Verwendet werden soll das Geld für einen Barfußpfad in der Außenanlage. Weil ihre eigenen Sprösslinge den Kindergarten besuchen und die JU im Vorfeld der diesjährigen Baumaktion mit zahlreichen Ausfällen zu kämpfen hatte, sprang Katrina Lutz am Samstag spontan ein und hievte zahlreiche Nadelgewächse auf Traktorenladeflächen. "Die Nadeln hat man am Ende einfach überall am Körper", scherzen sie und Christian Meth von der JU Adelsdorf. Am späten Nachmittag genossen dann sowohl die Adelsdorfer als auch die Höchstadter Helfer ihren wohlverdienten Feierabend. Die vielen Christbäume wurden währenddessen an der Hackschnitzelanlage und der Kompostierung ihrer letzten Bestimmung zugeführt.