Ministerpräsident Söder, Bundesverkehrsminister Scheuer und Landesverkehrsministerin Schreyer markieren mit dem ersten Spatenstich den Beginn der A3-Verbreiterung. Was bringt der Ausbau den Anrainern?
Dass der Ausbau der A3 zwischen den Autobahnkreuzen Biebelried und Fürth/Erlangen große Bedeutung hat, wurde allein durch die Politprominenz deutlich, die zum Spatenstich am Freitagmorgen anwesend war. Neben den Landräten von Erlangen-Höchstadt, Kitzingen und Bamberg auch Ministerpräsident Markus Söder, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Landesverkehrsministerin Kerstin Schreyer (alle CSU).
Größtes ÖPP-Infrastrukturprojekt in Deutschland zum Ausbau der A3
Von allen Seiten wurde die Wichtigkeit des Ausbaus für die Region ebenso wie für die Infrastruktur des Bundes betont. "Von den Niederlanden bis nach Österreich: Die A3 ist eine der wichtigsten Verkehrsachsen Mitteleuropas", sagte Minister Scheuer. Außerdem hob er die Einzigartigkeit der Öffentlich-Privaten-Partnerschaft (ÖPP) hervor, die der Bund mit zwei Baukonzernen eingeht.
Für die gesamte Strecke von 76 Kilometern sind reine Ausbaukosten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro veranschlagt. Das ÖPP-Projekt hat insgesamt einen Kostenumfang von rund 2,8 Milliarden - 700 Millionen Euro mehr, als zunächst veranschlagt - und ist damit das größte bisher in Deutschland beauftragte ÖPP-Projekt.
Vertragsbeginn war der 1. Mai, die Fertigstellung des Ausbaus ist für Ende 2025 geplant. Das Projekt ist als sogenanntes Verfügbarkeitsmodell konzipiert. "Es umfasst den sechsstreifigen Ausbau der A3 sowie den Betrieb, die Erhaltung und die anteilige Finanzierung über einen Zeitraum von 30 Jahren", heißt es in der Pressemitteilung der Projektgesellschaft "A3 Nordbayern", die Auftragnehmer ist.
Im Projekt enthalten ist eine Erweiterung der Tank- und Rastanlage Steigerwald auf beiden Seiten, sowie der Neubau von drei bisher unbewirtschafteten Rastanlagen mit Toiletten. Die bayerische Verkehrsministerin Schreyer sagte am Freitag zum Ausbau: "So verbessern wir die Infrastruktur in der gesamten Region, sorgen für mehr Verkehrsfluss und erhöhen die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer."
Kritik am Ausbau der A3 von den Grünen
Zuletzt äußerten die Grünen im Bundestag Kritik an den Beraterhonoraren, für die der Staat bisher rund eine Million Euro ausgegeben hat. Zum Spatenstich sagte Verkehrsminister Scheuer: "Ohne diese Art der Partnerschaft könnte der Staat die Finanzierung nicht aufbringen." Die beiden Baukonzerne aus Frankreich und Niedersachsen übernehmen einen Teil der Investitionskosten und betreuen dafür den Autobahnabschnitt 30 Jahre lang. Durch die Einnahme von Mautgebühren sollen die Unternehmen dann auf lange Sicht ihren Gewinn machen.
Der stellvertretende Erlangen-Höchstadter Landrat Manfred Bachmayer (Grüne) teilt zum Beginn des Ausbaus in einer Pressemitteilung mit: "Hier profitieren vor allem Banken und das Konsortium von Großunternehmen, die den Zuschlag erhalten haben."