Zu den Feierlichkeiten des 20-jährigen Bestehens der St. Hedwigskapelle und der angeschlossenen Kindertagesstätte in Höchstadt (Süd) sind am Samstag viele Gäste gekommen.
Darunter waren ehemalige Mitarbeiter der Kita, Vertreter der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderats, aber auch Vertreter der Schulen und Stadträte, sowie Altlandrat Franz Krug. Die Kapelle konnte bei weitem nicht allen Gästen Platz bieten.
"Ich freue mich, dass so viele heute den Weg zu unserer Hedwigs-Kapelle gefunden haben.", so Dekan Kilian Kemmer in seiner Begrüßung. "Damals vor 20 Jahren war es ein besonders kalter Tag.", erzählte er. "Es gab zwei schlimme Stürze und der Fahrer des Weihbischofes streute Salz auf den Weg von der Grundschule zum Kindergarten.", verriet er schmunzelnd. Eine weitere Erinnerung an die Altarweihe hat bis heute Spuren hinterlassen. "Dort, wo an den gesalbten Stellen Weihrauch und Wachs entzündet worden ist, erkennt man immer noch die Flecken.", meinte der Dekan. Der heute 78jährige emeritierte Weihbischof war extra von Nürnberg nach Höchstadt gekommen.
"Ich denke noch sehr gerne an die Weihe vor 20 Jahren zurück.", erklärte er. "Auch an die kleinen Feuerchen an den vier Ecken des Altars.", schmunzelte er. Gott sei Dank seien die Flecken nicht mit Gewalt weggewischt worden. "Sie sind Wundmale des Altars. Sie sollen bleiben, in die vier Himmelsrichtungen weisen und die Worte des Evangeliums, die Kraft Gottes und des Hl. Geistes in die ganze Welt hinaustragen."
Professor Reinhard Döring an der Sandtner Truhenorgel umrahmte zusammen mit Georg Römer (Sopransaxophon) den Gottesdienst feierlich. Der Dekan bedankte sich beim Alt-Weihbischof für sein Kommen, aber auch bei allen, die in irgend einer Weise mit dem Bau und der Pflege des Kirchleins und der Kita betraut waren und sind, wie der ehrenamtliche Kirchenverwalter Harald Goller. Aber sein Dank galt auch allen, die diesen Gottesdienst mitgefeiert haben. Mit einem Blumenstrauß für den Alt-Weihbischof ging er noch einmal auf dessen wunderbare Predigtworte ein. "Sie waren für uns alle hier eine richtige Befreiungsbotschaft, die sagte, dass wir sündigen Menschen trotz allem lebendige Glieder einer heiligen Kirche sein können!"
Bürgermeister Gerald Brehm (JL) durfte unter den Gratulanten nicht fehlen. "Damals war ich noch im Gemeinderat.", erzählte er. Den Höchstadter Ehrenbürger Alois Schell (ehemaliger zweiter Bürgermeister und über 30 Jahre Stadtrat) erwähnte er unter vielen anderen Gästen. "Lieber Alois, auch dein kirchliches Engagement beim Bau dieser Kapelle und des Kindergartens dürfen wir nicht vergessen! Danke!"
Den Kleinen versprach Brehm - in der wärmeren Zeit - eine Einladung zum Eis auf dem Marktplatz.
Zehn Jahre lang lag die Leitung der Kindertagesstätte in den Händen der Schulschwestern von Auerbach. Anschließend wurde Frau Gabriele Troger erste Leiterin. Dieses Amt bekleidet sie auch heute noch engagiert zusammen mit gesamt neun Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen. Vor dem Gottesdienst traf der FT drei ehemalige Mitarbeiterinnen der Kita: Gabriele Folkerts, die Leiterin der ersten zehn Jahre und die Erzieherinnen Marianne Mader und Christine Dellermann. Sie haben viele gute Erinnerungen an die Anfangszeiten in der Kita.
"Es war eine wunderschöne Zeit, wir konnten von Anfang an mitbestimmen und unsere Ideen einbringen.", so Frau Folkerts, die jetzt Leiterin der Kita St.Martin in Herzogenaurach ist. Unterschiede zur Anfangszeit sieht sie weniger in der Gruppenaufteilung und der Ausstattung. "Die pädagogischen Ausrichtungen haben sich geändert und die meisten Kitas bieten eine Krippenbetreuung an.", erklärte sie. Heute sei es einfach schön, bei diesemJubiläum dabei zu sein und viele Ehemalige zu treffen, meinten alle drei Damen, als sie zufrieden beim anschließenden Weißwurstessen zusammensaßen.
Um 14 Uhr öffneten sich die Türen der Kita und Eltern, Kinder und Interessierte konnten sich in Ruhe die einladende Einrichtung bestaunen. Um 15 Uhr und 16 Uhr gab es noch eine Kapellenführung, untermalt mit Orgelmusik, wobei man die kunstvollen Glasfenster, gestaltet von der Bamberger Künstlerin Erika Bauer, die Barockmadonna, die ehemals am Ritter von Spix- Geburtshaus angebracht war, und die vom armenischen Künstler Viktor Avetisjan geschaffene St. Hedwigs-Statue bestaunen konnte.