Vor einem halben Jahr wurde die Karpfenland Travel-Agentur ins Leben gerufen. Viel Arbeit haben Sandra Hammer und Helmut Dresel auch viel Erfolg beschert. Zwei große Veranstalter nahmen die Region in ihr Programm auf.
Wissen Sie, was ein "Aischgründer Sundowner" ist? Nein, damit bezeichnet sich keine neue Karpfenkreation, auch wenn es indirekt mit der Spezialität aus dem Aischgrund zu tun hat. Derzeit dürfte es für den "Sundowner" allerdings schon etwas zu kühl sein. Aber wie wär's im nächsten Juli oder August?
Eine Besuchergruppe konnte im Sommer das Erlebnis am Weiher schon genießen. Mit Wanderung durch die Teichlandschaft und nachfolgendem Grillen am Weiher. Vermittelt hatte diesen Event die Höchstadter Karpfenland Travel-Agentur. Seit sie im Frühjahr startete, wird dort ordentlich getrommelt, um Touristen in die Region zu bringen. Mit großem Erfolg, wie Sandra Hammer und Helmut Dresel nach einem halben Jahr bilanzieren.
Am Sonntag machte sich wieder eine Gruppe - 37 Personen der Sportgemeinschaft Sonnenfreunde Nürnberg - auf in den Aischgrund.
Im Vogel-Nostalgiebus und vom Anfang bis zum Ende begleitet von Karpfenland-Reiseleiterin Mirjam Wellein. "Von der Altersstruktur passt der Bus gut zu uns", scherzte Vereinsmitglied Kurt Metzger. Wenngleich man sagen muss, dass das "Mittelalter" in der Überzahl war und die Gruppe einen sehr vitalen und unternehmungslustigen Eindruck vermittelte.
Start mit Weißwurstfrühstück Erste Station ihrer Reise war ein Weißwurstfrühstück im Landgasthof Weichlein in Weingartsgreuth. Sehr angetan waren die Gäste von Mirjams Führung. "Sie erzählt so schön", schwärmte ein Teilnehmer. Und dann holte die Karpfenland-Reiseleiterin auch noch ihr Schifferklavier hervor und die Gäste sangen dazu.
Gestärkt ging es weiter ins Fischereimuseum nach Neuhaus.
Im historischen Fischerhaus konnte Führerin Ingrid Niestroj aus ihrem großen Wissen über die Karpfen- und Teichwirtschaft schöpfen, während ihr Mann die andere Hälfte der Gruppe durch das Jagdmuseum führte. Selbst Tipps für den Verzehr von Karpfen gab es: "Verlangen Sie einen mittleren Karpfen und davon den kleineren Teil. Dann ist das Rückgrat bei der anderen Portion und damit auch die meisten Gräten."
Weitere Stationen der Tagestour waren die Fahrt durch die Weiherlandschaft und eine Brauereiführung in Zentbechhofen. Am Lauberberg erwartete die Gäste schließlich als Krönung des Tages ein Karpfenessen.
"Die Landschaft ist traumhaft", schwärmte Kurt Metzger, obwohl ihm der Aischgrund schon von Radtouren her bekannt ist. Und - man habe sich "gut aufgehoben" gefühlt.
Er kann sich durchaus vorstellen, eine ähnliche Tour - vielleicht in eine andere Ecke der Region - wieder zu buchen. Auf die Idee hatte die Ausflügler die Werbung der Karpfenland Agentur gebracht, die sie in ihrem Briefkasten fanden.
Ja, die Agentur hat mächtig gepowert, seit sie vor gut einem halben Jahr ins Leben gerufen wurde. Dass rund tausend Touristen - mit steigender Tendenz - gebucht haben und betreut wurden, sieht Sandra Hammer als Bestätigung der bisherigen Arbeit. Alle Besucher seien mit dem Angebot rundum zufrieden gewesen. Etwa zwölf Prozent der Gäste sind länger als einen Tag geblieben. Um auch Aufenthalte über mehrere Tage auszufüllen, will die Agentur künftig an Forchheim und den Steigerwald "andocken".
Von der positiven Entwicklung profitieren vor allem die Mitgliedsgemeinden des Vereins Karpfenland Aischgrund.
Mit Pommersfelden als dem jüngsten Zuwachs sei ein starker Bund von 17 Mitgliedsgemeinden entstanden. Gespräche mit weiteren Gemeinden stünden an. Auch eine erste Broschüre "Ferienregion Karpfenland Aischgrund" ist derzeit in Arbeit.
Arbeit hatten die beiden Karpfenland-Geschäftsführer Hammer und Dresel in den vergangenen Wochen gerade genug: Messen, unter anderem in Berlin, Würzburg, Coburg und weitere regionale Messen wurden besucht, um den Aischgrund bekannt zu machen. Für 2014 lägen bereits Aufträge vor, berichtet Hammer. Zwei große Reiseveranstalter hätten das Karpfenland in ihr Programm aufgenommen. Highlights des Angebots sind natürlich Karpfen, Kräuter, Kellerbier.
Sie werden gepaart mit Nachtwächter- und Kostümführungen, Abstechern ins benachbarte Weinland mit Weinprobe und Winzervesper, Wanderungen, Brauerei- und Museumsbesuchen und - natürlich - mit der Einkehr in fränkischen Gasthöfen mit ihrer traditionell guten Küche.