Man stelle sich vor: Die Autobahnen in Bayern wären breiter als die in Hessen, oder in Thüringen kämen 110 Volt aus der Steckdose und in Bayern 220. Unvorstellbar? Man nennt das Föderalismus, und der macht in vielen Punkten Sinn.
Seehofers windiger Vorstoß aber zielt nicht auf mehr Planungsbefugnisse der Länder, sondern ist durchsichtiger Populismus. Die Energiewende ist eine nationale Aufgabe, da hat weder kommunales Kirchturmdenken einen Platz noch die "Mia san mia"-Mentalität.
Bayern braucht den Strom aus der Nordsee ebenso wie die neuen Bundesländer das technische Knowhow bayerischer Unternehmen, damit die Lichter nicht ausgehen. Deshalb braucht es für die Ausgestaltung der Energiewende bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen. Innerhalb derer ist genug Spielraum. Nicht aber für Egoismus und Kleinkariertheit.