Zum Sprachunterricht geht's in Coburg ins Kino

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Daumen hoch für eine gelungene Vorstellung: Beim Start in die Schulkinowoche sahen die Siebtklässler des Gymnasiums Casimirianum den Film "Zootopia". Foto: Helke Renner
Daumen hoch für eine gelungene Vorstellung: Beim Start in die Schulkinowoche sahen die Siebtklässler des Gymnasiums Casimirianum den Film "Zootopia". Foto: Helke Renner
Eigens für die Projektwoche entstand im P-Seminar ein Plakat, hier präsentiert von Theresa Brückmann, Johanna Trapp, Anne Klopp und Julia Schröder (von links). Foto: Helke Renenr
Eigens für die Projektwoche entstand im P-Seminar ein Plakat, hier präsentiert von Theresa Brückmann, Johanna Trapp, Anne Klopp und Julia Schröder (von links). Foto: Helke Renenr
 

Das P-Seminar "English Cinema" des Gymnasiums Casimirianum versucht, der Allgemeinheit die englische Sprache näherzubringen - im Kino.

Die englische Sprache peu à peu im Kino bei spannenden Filmen zu erlernen, ist nicht die schlechteste Methode, dachten sich die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars "English Cinema" am Gymnasium Casimirianum. Ihr Ziel: Einmal wöchentlich soll im Utopolis ein Film auf Englisch gezeigt und damit die Sprachkenntnisse verbessert werden.

Um das Vorhaben in Gang zu bringen, veranstalten sie eine Schulkinowoche, die am Dienstag mit der Walt-Disney-Produktion "Zootopia" (deutscher Titel: "Zoomania") begonnen hat und bis heute läuft. Den Start haben die Siebtklässler des Casimirianums erlebt und waren zum größten Teil begeistert.
Weil der Film ihrem Sprachniveau in etwa angepasst war, haben sie ihn auch recht gut verstanden. Zur Sicherheit gab's noch deutsche Untertitel. "Ich habe die Untertitel vor allem bei den Raubtieren gebraucht", gesteht Isabella ein. Kein Wunder, wird bei "Zootopia" teilweise ein schwer verständlicher Slang gesprochen. Dennoch: Am Ende gingen die Daumen der meisten Siebtklässler nach oben, als sie nach ihrer Meinung gefragt wurden.


Kurz vor dem Abschluss

Erleichterung bei Julia Schröder, Anne Klopp, Johanna Trapp und Theresa Brückmann, vier Schülerinnen des P-Seminars, und ihrem Lehrer Matthias Benz. Seit der 11. Klasse beschäftigen sie sich mit dem Projekt "English Cinema", jetzt steht der Abschluss bevor. Am Anfang haben sie Ideen gesammelt und Fragebögen an die Schüler der 6. bis 11. Klassen verteilt. Es ging darum zu erfahren, welches Genre die einzelnen Altersstufen bevorzugen, ob sie sich Untertitel wünschen und wie gut die Sprachkenntnisse sind. "Dann haben wir uns Trailer angeschaut und uns überlegt, welche Botschaft vermittelt der Film und kann er in Verbindung mit dem Lehrplan gebracht werden", erzählt Anne Klopp.

"Einen gewissen Anspruch sollten die Filme auch haben", ergänzt Matthias Benz. Die Wahl fiel auf "Zootopia" für die 6. und 7. Klassen, "The Blind Side", ein Sportlermelodram mit Sandra Bullock, für die 8. und 9. Klassen sowie "The Butler", die Geschichte des realen Butlers Eugene Allen, der für acht US-Präsidenten gearbeitet hat, für die 10. und 11. Klassen.

Als Reaktion auf die im Vorfeld verschickten Fragebögen beteiligen sich an der Schulkinowoche außer dem Casimirianum die Rudolf-Steiner-Schule, die Regiomontanusschule, die Heiligkreuz-Mittelschule sowie die Realschule und das Arnold-Gymnasium Neustadt.


Ein Jahr lang

Am 1. Februar startet dann im Utopolis die monatliche Veranstaltung mit einem englischsprachigen Film. "Er wird immer am ersten Mittwoch im Monat gezeigt und über ein Jahr lang laufen", kündigt Matthias Benz an.
In Kinoleiter Oskar Heublein fanden die Casimirianer einen Verbündeten. Er kümmert sich um die Filme, was nicht immer ganz einfach ist, und stellt den Kinosaal zur Verfügung. "Mitunter ist es schwierig, die gewünschten Filme zu bekommen, wenn sie schon etwas älter sind. Das hat mit den Rechten zu tun", erläutert Oskar Heublein.
Aber bei den Streifen für die Schulkinowoche gab es keine Probleme. Über einen ermäßigten Eintritt für die Schülerinnen und Schüler wird das Ganze finanziert.

Und wie geht es nach einer Vorstellung weiter? "Wir verteilen wieder Fragebögen in den Klassen und werten sie dann aus", erzählt Johanna Trapp.