Coburger Studenten verpassen alten Möbeln einen frischen Schliff und erschaffen dadurch ein neues Zuhause.
Was macht man mit alten Möbeln, die nicht mehr gebraucht werden? Kunst! Das dachten sich Studenten der Innenarchitektur an der Hochschule Coburg. Zusammen mit den Coburger Diensten haben sie aus einem zunächst internen Projekt eine öffentliche Kunstausstellung auf die Beine gestellt, die am Freitag eröffnet wurde.
Läuft der Besucher durch die Räume der Dienste, steht er plötzlich vor einem Haus. Draußen hängt eine Wäscheleine, daneben wacht vor der Haustür ein kleiner Dackel. Auf der Leine sind Hosen, Tops, Shirts und Unterwäsche zum Trocknen aufgehängt. Sie sind bereits so trocken, dass sie ganz steif geworden sind, möchte man meinen. Doch die Klamotten sind aus Pappe, genau wie die Wände.
Die Konstruktionen aus Pappe sollen aber nur den Rahmen bilden, um die eigentlichen Kunstwerke in den Vordergrund zu rücken, erklärt Magdalena Niemitz (20), eine der Schöpferinnen.
Denn hauptsächlich ging es bei der Arbeit darum, alten, aussortierten Möbelstücken ein neues Gesicht zu geben. Diese hätten "eher den Ruch altbacken und schmuddelig" zu sein, sagte der Betriebsleiter der Coburger Dienste Werner Müller, aus dessen Beständen das Material für die Umgestaltung kommt. Deshalb freue er sich, dass jetzt daraus etwas "total Schönes" entstanden sei. Das altmodische Ambiente bleibt dennoch erhalten. Die gute Stube wirkt etwas wie eine urige Jägerhütte.
Die Planungen hätten bereits Mitte Oktober begonnen, berichtet Niemitz. Wochenlang hätten sie an den einzelnen Stücken gefeilt, bis zwei Tage vor der Eröffnung der finale Aufbau begann. Anfangs sei es nur ein Projekt an der Hochschule gewesen, erzählt Mitarchitektin Anna-Lena Müller (21).
Die Idee, eine Ausstellung zu machen, entwickelte sich erst im Laufe der Zeit.
Das Konzept hätten die beiden noch selbst erstellt, aber später hätten sie Hilfe von ihren Mitstudenten bekommen.
"reUSE pimpUP" kann Montags bis Freitags, zwischen 8 und 18 Uhr, kostenlos in der Ketschendorfer Straße 86 bis 88 besucht werden. Geöffnet ist die Ausstellung noch bis zum 11. März.