Wasser ist nur noch außerhalb der Arche

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Viele Helfer stellten das Projekt "Arche" in Neukirchen auf die Beine. Dafür wird die Jugendbildungsstätte 2016 prämiert. Foto: Archiv/Katja Nauer
Viele Helfer stellten das Projekt "Arche" in Neukirchen auf die Beine. Dafür wird die Jugendbildungsstätte 2016 prämiert. Foto: Archiv/Katja Nauer
Sie sind zufrieden mit dem Ergebnis der Renovierung der "Arche 2020" (von links): Stephan Schink, Franz Brosch, Martin Kummer (Jubi), Rainer Mattern (Kirchenverwaltung), Jürgen Rückert (Jubi) und Dekan Andreas Kleefeld. Foto: Martin Rebhan
Sie sind zufrieden mit dem Ergebnis der Renovierung der "Arche 2020" (von links): Stephan Schink, Franz Brosch, Martin Kummer (Jubi), Rainer Mattern (Kirchenverwaltung), Jürgen Rückert (Jubi) und Dekan Andreas Kleefeld.  Foto: Martin Rebhan
 

Die erste Renovierung der evangelischen Jugendbildungsstätte "Arche 2020" in Neukirchen ist abgeschlossen. Über die Reling war Feuchtigkeit eingedrungen.

Symbolträchtig und mit einer die Landkreisgrenzen weit überschreitenden Ausstrahlungskraft bereichert seit dem Reformationstag 2013 die "Arche 2020" die Jugendbildungsstätte (Jubi) Neukirchen. Seither wird das ausdrucksstarke Gebäude als Seminar-, Rückzugs- und Andachtsraum genutzt.

Als man darangehen wollte, den Innenausbau an der Nordseite des Gebäudes voranzubringen, mussten die Verantwortlichen feststellen, dass das Holz durch eingedrungene Feuchtigkeit Schaden genommen hatte. Es begann die Suche nach der Ursache, die dann an der Reling gefunden wurde. Wie Erlebnispädagoge Jürgen Rückert wissen ließ, war man sich schnell klar, dass hier gehandelt werden musste, damit die Arche keinen größeren Schaden nimmt.


Anstrengende Kleinarbeit

Guter Rat war in diesem Moment das Dringendste. Rückert nahm Kontakt zu Franz Brosch, dem ehemaligen Geschäftsführer der Bayerischen Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie Oberfranken, auf. Dieser kennt wiederum Stephan Schink (Schink Metallbau, Bad Rodach) und bat diesen, sich das Problem "mal anzusehen". Daraus sei nach Worten von Stephan Schink eine schwierige Geburt geworden, da die notwendigen Bleche alle in Einzelfertigung in einer wahren Sisyphusarbeit hätten hergestellt werden müssen. Für ein Unternehmen, das seine Produkte normalerweise anhand digitaler Daten produziert, war die Reling der Arche eine echte Herausforderung, der man sich aber gerne angenommen hat. Die Reling wurde abgedichtet, der Innenausbau konnte weitergehen. Und jetzt steht die Arche in voller Pracht den Besuchern wieder zur Verfügung.
Das ehrenamtliche Engagement von Stephan Schink war für die Verantwortlichen der evangelischen Jugendbildungsstätte, der einzigen in Bayern, Grund genug, ihm und Franz Brosch öffentlich zu danken. Dekan Andreas Kleefeld stellte die Bedeutung und die Botschaft der Arche und die wichtige Arbeit der Jugendbildungsstätte heraus. Wie von ihm zu hören war, soll das Gebäude der Jubi in den nächsten Jahren grundlegend modernisiert werden. Die geschätzten Kosten bezifferte er mit etwa sieben Millionen Euro.


Regierung: Kein Schiff an Land

Jürgen Rückert erinnerte daran, dass die Regierung von Oberfranken den Bau der Arche zunächst nicht genehmigt habe, mit der Begründung, dass kein Schiff an Land gebaut werden dürfe. Kurzerhand sei die Arche zu einem "Gartenhaus in Schiffsform" umtituliert worden.

"Zur Not hätte man auch auf den Vorschlag des damaligen Bürgermeisters Hermann Bühling zurückgegriffen, der gemeint hat, dass man dann eben den Fluss verlegen müsste", meinte Rückert mit einem breiten Lächeln. Auch erinnerte er daran, dass sich ein am Bau beteiligter Schreinermeister aus der ehemaligen DDR in der Arche taufen ließ, hierzu sein eigenes Taufbecken mitbrachte und am Tag der Silberhochzeit kirchlich geheiratet hat. An Franz Brosch gewandt betonte Rainer Mattern (Gesamtkirchenverwaltung): "Wir brauchen Menschen mit Scharnierfunktionen." "Die Arche ist zu einem Symbol für die Jugendbildungsstätte geworden", betonte Diplompädagoge Martin Kummer.