Virtuose A-cappella-Kultur beim Coburger "Verein"

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Vielseitig und brillant: Das Vokalquintett "Amarcord" aus Leipzig begeisterte vor zahlreichen Zuhörern in Coburg.Foto: Jochen Berger
Vielseitig und brillant: Das Vokalquintett "Amarcord" aus Leipzig begeisterte vor zahlreichen Zuhörern in Coburg.Foto: Jochen Berger
Vielseitig und brillant: Das Vokalquintett "Amarcord" aus Leipzig begeisterte vor zahlreichen Zuhörern in Coburg.Foto: Jochen Berger
Vielseitig und brillant: Das Vokalquintett "Amarcord" aus Leipzig begeisterte vor zahlreichen Zuhörern in Coburg.Foto: Jochen Berger
 
Vielseitig und brillant: Das Vokalquintett "Amarcord" aus Leipzig begeisterte vor zahlreichen Zuhörern in Coburg.Foto: Jochen Berger
Vielseitig und brillant: Das Vokalquintett "Amarcord" aus Leipzig begeisterte vor zahlreichen Zuhörern in Coburg.Foto: Jochen Berger
 
Vielseitig und brillant: Das Vokalquintett "Amarcord" aus Leipzig begeisterte vor zahlreichen Zuhörern in Coburg.Foto: Jochen Berger
Vielseitig und brillant: Das Vokalquintett "Amarcord" aus Leipzig begeisterte vor zahlreichen Zuhörern in Coburg.Foto: Jochen Berger
 
Vielseitig und brillant: Das Vokalquintett "Amarcord" aus Leipzig begeisterte vor zahlreichen Zuhörern in Coburg.Foto: Jochen Berger
Vielseitig und brillant: Das Vokalquintett "Amarcord" aus Leipzig begeisterte vor zahlreichen Zuhörern in Coburg.Foto: Jochen Berger
 
Vielseitig und brillant: Das Vokalquintett "Amarcord" aus Leipzig begeisterte vor zahlreichen Zuhörern in Coburg.Foto: Jochen Berger
Vielseitig und brillant: Das Vokalquintett "Amarcord" aus Leipzig begeisterte vor zahlreichen Zuhörern in Coburg.Foto: Jochen Berger
 

Krankheitsbedingt mussten die "Singphoniker" beim "Verein" absagen. Zum Glück konnte kurzfristig das Leipziger Vokalensemble "Amarcord" einspringen.

Das aus den Leipziger Thomanern hervorgegangene Männerquintett "Amarcord" gastierte bereits vor elf Jahren beim "Verein" und sprang gerne für ein erneutes Konzert in Coburg ein.

Mit rund 1500 Konzerten in 50 Ländern der Welt, zweifache Echo-Preisträger sowie Gewinner zahlreicher internationaler Wettbewerbe gehört das Ensemble mit Wolfram Lattke, Robert Pohlers (Tenor), Frank Ozimek (Bariton), Daniel Knauft und Holger Krause (Bass) zu den wichtigsten Repräsentanten ihrer musikträchtigen Heimatstadt.

Bewandert in sämtlichen Stilen von der Renaissance bis zur Moderne hatten sie für Coburg ein Programm mit romantischer Vokalmusik und im zweiten Teil mit internationaler Folklore in eigenen Arrangements mitgebracht. Lebendig moderierten sie abwechselnd die gehaltvolle Vortragsfolge.

"Wenn der Frühling kommt"

"Leipzig und Europa" hieß das Motto des ersten Teils. In der Elbe-Stadt wurde das erste Konservatorium von Schumann und Mendelssohn gegründet. Dessen wichtigster Pädagoge war Carl Reinecke, von dem zu Beginn sein lyrisch-dramatisch gestalteter Männerchor "Wenn der Frühling kommt" erklang. Das Vokalensemble konnte hier sogleich alle Vorzüge seiner hohen Stimmkultur wie glasklaren, durchsichtigen Klang ohne Tremolo, lupenreine Intonation, vorbildlich deutliche Aussprache und eine große Ausdrucksbreite zeigen.

"Rastlose Liebe"

Robert Schumann war mit dem nahe am Textinhalt vertonten Lied "Rastlose Liebe" und Felix Mendelssohn-Bartholdy mit dem humorvollen "Liebe und Wein" vertreten, das laut Komponist "in betrunkenen Ton" zu singen ist. Schließlich wird hier Liebesqual mit Wein geheilt.

Jähe Stimmungswechsel

Die europäischen Komponisten begannen mit Franz Schubert, dessen stimmungsvolle "Die Nacht" mit schöner mezza voce wiedergegeben wurde. Sein umfangreicher "Gesang der Geister über den Wassern" erlebte eine dichte, mit jähen Stimmungswechseln versehene Wiedergabe. Mit zwei melancholischen Liedern des Norwegers Edvard Grieg (der einige Jahre bei Reinecke in Leipzig studierte) und der im Rhythmus der Tarantella komponierten "Saltarelle" des Franzosen Camille Saint-Saens ging der erste Teil schwungvoll zu Ende.

Ray Charles als Zugabe

Die musikalische Weltreise nach der Pause begann mit einer virtuos dargebotenen Bearbeitung des Volkslieds "Es klappert die Mühle" von Bernd Engelbrecht. Im Folgenden wurden die Länder Australien, Irland, Schweden, Nordamerika, Korea und Afrika bereist, mit jeweils typischen, in der Originalsprache gesungenen Liedern. Im letzten durften auch die Zuhörer nach kurzer Probe mit einstimmen.

Der kurzweilige Abend auf hohem Niveau endete nach anhaltendem Beifall mit einer jazzigen Zugabe in Form des "Hit the road, Jack" von Ray Charles.

Zu Gast beim Coburger "Verein"

Das Vokalensemble "Amarcord" ist Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe. Im Jahr 2002 gewann das Ensemble den Deutschen Musikwettbewerb und wurde 2004 als erstes Vokalensemble mit dem Ensemblepreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet.

Neben dem Gewandhausorchester und dem Thomanerchor zählt amarcord zu den wichtigsten Repräsentanten der Musikstadt Leipzig im In- und Ausland. Zahlreiche Konzerttourneen führten die Sänger in über 50 Länder und auf nahezu alle Kontinente der Erde.

Das Vokalquintett gastierte im April 2008 erstmals beim Coburger "Verein" - ebenfalls im HUK-Foyer auf der Bertelsdorfer Höhe.

Ausblick

Montag, 20. Mai Rastrelli Cello Quartett "From Russia with Love" - HUK-Foyer (Infos online: www.rastrelli.de)red