Viel Aufregung um den Landschaftsplan Meeder

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Das Interesse am Landschaftsplan war riesengroß, wie die gut gefüllte Halle in Großwalbur zeigt. Foto: Lothar Weidner
Das Interesse am Landschaftsplan war riesengroß, wie die gut gefüllte Halle in Großwalbur zeigt. Foto: Lothar Weidner

Mit Engelszungen versuchte Bürgermeister Bernd Höfer (CSU/LV) bei einer Informationsveranstaltung im Sportheim vor allem die Landwirte von der Notwendigkeit eines Landschaftsplanes zu überzeugen. Diese befürchten Einschränkungen.

Und Hans Rebelein vom Bayerischen Bauernverband erklärte, welche Möglichkeiten es gebe, Einfluss auf die Planungen zu nehmen.

Im Saal war es richtig voll, und manche Landwirte schienen trotz der sachlich vorgetragenen Argumente der Redner nicht überzeugt von dem Ganzen. Es kamen Emotionen hoch, da sich die Bauern überfahren fühlten. "Wir als Grundstückseigentümer wurden vorab nicht befragt", lautete der Vorwurf.


Frist für Einwendungen bis zum 30. November verlängert

Dem entgegnete Rebelein, dass Einwendungen geltend gemacht werden können, und zwar bei der Gemeinde bis zum 30. November. Der Bürgermeister hat schon einer Fristverlängerung für die Bürgerbeteiligung, die ursprünglich am 9. Oktober endete, bis zum 30. November zugestimmt.
Rebelein bat die Landwirte, ihre Grundstücke auf den Plänen, die bei der Gemeinde und bei den Obmännern vorliegen, zu suchen und, falls notwendig, Einwendungen vorzubringen. Dazu wurden die Kritiker sogar mehrere Male aufgefordert. Die Landwirte sollten auch ihre derzeitigen Ist-Bestand an Flächen genau dokumentieren. "Jetzt seid ihr dran", meinte Rebelein.

Die Pläne würden nach den Einwendungen überarbeitet, kündigte Höfer an. Kompromisse mit Gemeinde und Planer seien jederzeit möglich. Der Gesetzgeber verlange einen Landschaftsplan. "Wir kommen also nicht darum herum, wenn wir unsere Gemeinde weiter entwickeln wollen", meinte das Gemeindeoberhaupt. Ohne Landschaftsplan könnten beispielsweise keine Baugebiete mehr ausgewiesen werden.


Andere Gemeinden wären nicht so nachsichtig gewesen

Höfer versuchte immer mal wieder, die Wogen zu glätten: "Der derzeitige Plan ist nur eine mögliche Entwicklung im Rahmen der Bürgerbeteiligung. Andere Gemeinden, die schon einen Landschaftsplan besitzen, hätten ohnehin nicht ihre Bürger zu einer derartigen Informationsveranstaltung geladen."

Hans Rebelein zeigte anhand von Plänen auf, welche Änderungen vorgesehen sind. So umfassen diese unter anderem die Eingrünung des Ortsrandes, die Anlage von Feuchtbereichen und Hecken, die Renaturierung von Gewässern. Höfer betonte: "Kein Eigentümer kann gezwungen werden, vorgeschlagene Maßnahmen umzusetzen." Es gab zu, dass es Beeinträchtigungen und mittelbare Belastungen für die Landwirtschaft geben werde. Der Landschaftsplan sorge für eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde und umspanne einen Rahmen von zehn bis 15 Jahren.


Veränderungssperre wegen des geplanten Flugplatzes

Ein Damoklesschwert schwebt allerdings über dem ganzen Vorhaben: der geplante Verkehrslandeplatz bei Neida. Dort existiert noch eine Veränderungssperre, die einem Umkreis von vier Kilometern umfasst. Wenn diese nicht aufgehoben wird - Gespräche mit dem Landratsamt sollen stattfinden -, muss die Weiterentwicklung des Landschaftsplanes ausgesetzt werden, da der Ausschluss dieser betroffenen umfangreichen Flächen einer Verwirklichung des Landschaftsplanes für die Gesamtgemeinde Meeer im Wege stehen würde.