Trink-Wasser marsch auf Coburgs Spielplätzen

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Thomas Apfel kurbelt an: Trinkwasserspender sollen nach und nach auf Coburgs Spielplätzen installiert werden. Foto: Christiane Lehmann
Thomas Apfel kurbelt an: Trinkwasserspender sollen nach und nach auf Coburgs Spielplätzen installiert werden. Foto: Christiane Lehmann

Auf allen großen Spielplätzen Coburgs sollen nach und nach kostenlose Trinkwasserspender installiert werden. Die Initiative geht von Thomas Apfel aus.

Zugegeben, die Idee stammt eigentlich von seiner Frau Judith: Kostenlose Trinkwasserspender für Coburgs Spielplätze! Doch als Vater und Kinderbeauftragter kennt auch Thomas Apfel die Situation, wenn Kinder bei großer Hitze ein Flasche Wasser nach der anderen leeren. Deshalb ergriff er im Herbst vergangenen Jahres die Initiative. Christiane Peschel-Zinoni vom Grünflächenamt und Jürgen Zimmerlein von der SÜC seien gleich "Feuer und Flamme" gewesen. "Nur beim Thema Finanzen hat's geklemmt". Für solche Anliegen Geld locker zu machen, sei in der Stadt schwierig, kritisiert Apfel. Doch wo ein Wille, da ein Weg: Noch im Juni wird der erste kostenlose Trinkwasserspender auf dem Spielplatz in Neuses installiert. Neuses ist einer der frequentiertesten Spielplätze - noch dazu mit Wasseranschluss. Deshalb! Es sei reiner Zufall, dass das auch der Heimatspielplatz von Familie Apfel ist. Der Wasserspielplatz in Seidmannsdorf und der am Hofgarten sollen folgen - "und jedes Jahr kommen mehr dazu", verspricht der Kinderbeauftragte. "Es macht mir großen Spaß, Dinge in Coburg zu bewegen. Ob die Kinderkulturwoche, die im Herbst in die zweite Runde geht, oder die Wiederbelebung der Aktion ,Gute Fee', ich stoße auf offene Türen", sagt der Mann, der gerne seine Netzwerke nutzt.

Kritik an der Finanzpolitik

Sein Ehrenamt als Kinderbeauftragter hat seine Lust auf mehr geweckt. Apfel betont, dass er sich politisch gerne noch mehr für "seine" Stadt engagieren möchte. Als Mitglied von Pro Coburg wird er in jedem Fall auf der Stadtratsliste bei der nächsten Kommunalwahl stehen. Ein offenes Geheimnis sind seine Ambitionen auf das Amt des Oberbürgermeisters. Doch darüber will er nicht sprechen. Noch nicht. Als Redaktionsleiter von Radio Eins ist er neben seiner ehrenamtlichen Arbeit gut beschäftigt.

Nichtsdestotrotz spart er nicht an Kritik, wenn es um die Verteilung städtischer Mittel geht. Allzu oft habe er das Gefühl, dass sich die Stadt gerne zurücklehne und auf die Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung oder der Wirtschaft hoffe. Beispiel Stadtjugendring. "Diese Praxis finde ich nicht fair und auch nicht gut. Dort wird hervorragende Arbeit geleistet, aber nicht investiert."

Ja zum bilingualen Kindergarten

Die Außenanlagen an der CoJe sollten längst zur attraktiven Freifläche mit Basketball- und Fußballfeld, Halfpipe und Klettergerüst angelegt sein." Thomas Apfel nimmt kein Blatt vor den Mund. Jede Million, die für Kinder und Familien ausgegeben wird, sei eine Investition in die Zukunft. Er würde es deshalb auch begrüßen, wenn der bilinguale Kindergarten, den die ASCO konzipiert hat und umsetzen möchte, jetzt von der Stadt genehmigt würde. "Es sollte schnell entschieden werden, damit schon im September die ersten Kinder die Chance nutzen können", betont der Kinderbeauftragte und verweist auf den Stadtratsantrag der Grünen, die eine vorübergehende Containerlösung auf dem Gelände der ehemaligen Spindler-Villa favorisieren.

Kinderfreundliche Kommune anvisiert

Wie kinderfreundlich ist Coburg? Diese Frage soll in den kommenden Jahren eindeutig beantwortet werden können. Zusammen mit Vertretern der Hochschule und Jasmin Müller-Alefeld, Rektorin der Grundschule Neuses, plant der Kinderbeauftragte der Stadt, Thomas Apel, eine Kick-Off-Veranstaltung für die Zertifizierung zur kinderfreundlichen Kommune. "In einem vierjährigen Prozess haben wir die Möglichkeit, uns labeln zu lassen", sagt Apfel. Coburg erfülle schon sehr viel von den geforderten Voraussetzungen, müsse jedoch an der einen oder anderen Stelle noch nachbessern. Zum Beispiel müsse die Teilhabe der Kinder eine größere Rolle spielen. Durch die Wiedereinführung des Kinderstadtrates wäre das möglich.

Kinder mit Ideen fürs Palmenhaus

Dass Kinder sich schon jetzt einbringen, habe ein Besuch des Palmenhauses zusammen mit Kindern und dem Grünflächenamt gezeigt. Die Kinder hätten ganz gezielte Verbesserungsvorschläge gehabt, die Christiane Peschel-Zinoni notiert hätte und demnächst veranlassen möchte. Dazu gehört unter anderem eine kindgerechte Beschilderung der Tier- und Pflanzenarten.

Nur zwölf Städte tragen bundesweit das Siegel "Kinderfreundliche Kommune". Coburg möchte dazu gehören. "Aber natürlich muss die Stadt ihren politischen Willen dafür formulieren", sagt Apfel, gibt sich jedoch zuversichtlich. Mit diesem Siegel steige die Attraktivität Coburgs und werde für Neubürger noch interessanter. Etwa 4000 Euro kostet die Zertifizierung pro Jahr. Kinderfreundliche Kommune anvisiert