Training für Fahranfänger in Coburg senkt die Zahl der Unfälle

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Auf dieser glatten Fläche wird's kritisch für den Fahranfänger. Eine Gleitdecke mit Wasser simuliert eine feste Schneedecke, bei 30 Stundenkilometern sollen die Teilnehmer vor einem Hindernis rechtzeitig bremsen. Foto: Gabi Arnold
Auf dieser glatten Fläche wird's kritisch für den Fahranfänger. Eine Gleitdecke mit Wasser simuliert eine feste Schneedecke, bei 30 Stundenkilometern sollen die Teilnehmer vor einem Hindernis rechtzeitig bremsen.   Foto: Gabi Arnold
Eine Gleitdecke mit Wasser simuliert eine feste Schneedecke, bei 30 Stundenkilometer sollen die Teilnehmer vor einem Hindernis rechtzeitig bremsen. Foto: Gabi Arnold
Eine Gleitdecke mit Wasser simuliert eine feste Schneedecke, bei 30 Stundenkilometer sollen die Teilnehmer vor einem Hindernis rechtzeitig bremsen. Foto: Gabi Arnold
 
Florian Herrmann, Präsident der Landesverkehrswacht Foto: Gabi Arnold
Florian Herrmann, Präsident der Landesverkehrswacht Foto: Gabi Arnold
 
Foto: Gabi Arnold
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Beim Fahren über die Rampe kommt es auf das richtige Gefühl im Umgang mit Kupplung und Gaspedal an. Foto: Gabi Arnold
Beim Fahren über die Rampe kommt es auf das richtige Gefühl im Umgang mit Kupplung und Gaspedal an. Foto: Gabi Arnold
 
Foto: Gabi Arnold
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Innenstaatssekretär Gerhard Eck Foto: Gabi Arnold
Innenstaatssekretär Gerhard Eck Foto: Gabi Arnold
 

Seit nunmehr 30 Jahren bietet die Kreisverkehrswacht Coburg ein Training speziell für junge Fahranfänger von 18 bis 22 Jahren an - offenbar mit Erfolg, wie sich bei einem Pressegespräch der Landesverkehrswacht Bayern zeigte.

Mit einem heftigen Ruck und quietschenden Reifen bringt Diana Müller den roten Opel Adam rechtzeitig zum Stehen. Einfach ist dies nicht, denn der Untergrund der Fahrbahn ist glitschig: Eine Gleitdecke,die Josef Wanko mit Wasser besprüht und beschüttet, liegt auf dem Asphalt. Damit, so Thorsten Krauß, werde die Fahrt auf einer festen Schneedecke simuliert.

Mit 30 Stundenkilometern rollen die Fahrzeuge, die von professionellen Fahrlehrern gelenkt werden, über die glatte Bahn auf dem Parkplatz der HUK Arena Coburg und stoppen mit und ohne Antiblockiersystem (ABS) vor dem Hindernis. Thorsten Krauß ist der Projektleiter im Fahrsicherheitstraining der Kreisverkehrswacht Coburg, die seit nunmehr 30 Jahren ein Training speziell für junge Fahranfänger von 18 bis 22 Jahren anbietet. Er ist einer der Moderatoren, der am Mittwoch Bausteine des Projektes "Könner durch Er-fahrung", das bundesweit läuft, präsentierte.
Außerdem zogen die Verantwortlichen der Landesverkehrswacht Bayern Bilanz. Genau 862 kostenlose Trainings sind laut Florian Herrmann, Präsident der Landesverkehrswacht, im Jahr 2013 durchgeführt worden. "Mit dem Training leisten die Verkehrswachten einen großen Beitrag zur Sicherheit junger Fahrer."

Junge am meisten gefährdet

Dies sei auch nötig, denn immer noch würden viele junge Leute im Straßenverkehr ihr Leben lassen. Fast ein Drittel und damit 28,6 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle geht laut Herrmann auf das Konto von jungen Fahrern zwischen 18 und 24 Jahren. Herrmann: "Überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit sind die Hauptursachen." Kursteilnehmer, weiß Herrmann, haben ein Drittel weniger Unfälle als ihre Altersgenossen.
Über 200 000 Euro haben laut Herrmann die bayerischen Verkehrswachten im Jahr 2013 in das Programm investiert, hinzukommen mehrere 1000 Arbeitsstunden. Die Verkehrswacht Coburg hat in 24 Könnerkursen 168 junge Leute geschult.

Der Staatssekretär des Inneren, Gerhard Eck (CSU), lobte die Aktion, die die jungen Fahranfänger unterstütze. Wie der Verkehrssekretär erläuterte, sei die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung junger Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren um 2,2 Prozent auf 36 531 Unfälle gesunken. Dennoch seien immer noch die jungen Fahrer die häufigsten Unfallverursacher.

Tipps für kritische Situationen im Straßenverkehr

Bei der Aktion gehe es nicht nur um selbstkritisches Hinterfragen der eigenen Fähigkeiten, sondern auch um Fahrübungen und Tipps bei kritischen Situationen im Straßenverkehr. Im vergangenen Jahr haben laut Eck 130 000 junge Leute ihren Führerschein erworben, 10 226 haben an der Aktion "Könner durch Er-fahrung" teilgenommen. Den Teilnehmern sprach Eck Respekt für ihr Verantwortungsbewusstsein aus.

Neben dem bayerischen Innenministerium, das das Projekt mit 80 000 Euro fördert, unterstützen die Landbausparkassen der bayerischen Sparkassen die Aktion der Landesverkehrswacht. Zum Beispiel werden unter den Teilnehmern auch in Coburg zehn Bausparverträge mit jeweils 600 Euro verlost.