Wie das Totale Bamberger Cabaret mit seinem Rückblick das vergangene Jahr in Coburg satirisch Revue passieren lässt.
War das vergangene Jahr mit seinen Pannen auf der politischen Bühne und auf manchen anderen Bühnen ein besonders schlimmes Jahr? Oder vielleicht doch nur ein ganz normales, also ein katastrophales Jahr?
Ins Grübeln geraten
Wer das "Totale Bamberger Cabaret" TBC bei seinem Auftritt im ausverkauften Coburger Kongresshaus erlebte, durfte sich nicht nur ausdauernd amüsieren, sondern dürfte auch ein wenig ins Grübeln geraten sein.
Grassierender Irrsinn
Denn Georg Koeniger, Florian Hoffmann und Michael A. Tomis blickten mit unbestechlicher Neugier hinter die Kulissen der vermeintlichen Wirklichkeit. Angesichts des grassierenden Irrsinns allerorten ist eine ordentliche Portion Fatalismus wahrscheinlich eine gute Basis für alle TBC-Fans im ausverkauften Kongresshaus Rosengarten.
Rückblick ohne Zorn
"Augen zu und nochmal durch" lautete denn auch das sprechende Motto des Abends, auch wenn sich das Trio droben auf der Bühne tatsächlich an das gleich am Anfang gegebene Versprechen hielt: "Wir blicken zurück ohne Zorn."
Maut-Panne
Blanke Wut oder befreiendes Lachen im Rückblick auf 2019? TBC setzte vehement auf die Kraft des Lachens, auch wenn viele Themen doch eher zum grüblerischen Innehalten verleiten könnten: von der ebenso peinlichen wie kostspieligen Maut-Panne des Bundes-Verkehrsministers bis zur erfolgreichsten Daily Soap des letzten Jahres namens Brexit.
Damen-Tanz im Kanzleramt
Koeniger, Hoffmann und Tomis präsentierten ihren Jahresrückblick als flotte Comedy-Show mit reichlich persiflierenden Musiknummern - auch beim Thema Klimastreik unter dem Motto "Friday for Future" oder beim dreifachen Damen-Tanz im Kanzleramt. Michael A. Tomis als verstorbener Modezar Karl Lagerfeld auf Erdenbesuch oder Georg Koeniger mit einem fulminanten verbalen Schlagzeug-Solo - dieses Jahresblick bot in Coburg viel lautstark gefeierte Nummern.
"Wir waren so gut!"
Ganz am Ende nach heftigem Beifall der begeisterten Zuhörer blieb Koeniger, Hoffmann und Tomis noch Zeit für ein enthusiastisches Eigenlob: "Es war ein fantastischer Abend: Wir waren so gut."