Für den fünften Kundenspiegel wurden 83 Coburger Geschäfte unter die Lupe genommen. Inhabergeführte Fachgeschäfte schneiden besonders gut ab. Im bundesweiten Vergleich landet die Vestestadt im Mittelfeld.
Wie kundenfreundlich ist die Coburger Geschäftswelt? Eine Antwort darauf gibt der "Coburger Kundenspiegel", der soeben erstellt worden ist. Die detaillierten Ergebnisse werden zwar erst in der kommenden Woche bekanntgegeben, doch bereits die allgemeine Analyse lässt einige interessante Rückschlüsse zu - vor allem auch im Vergleich zu den Kundenspiegeln in anderen Städten sowie zu den Erhebungen, die in der Vergangenheit schon in Coburg gemacht wurden.
So ist die wichtigste Zahl wohl die 83. Denn: Bei 83,0 Prozent liegt der durchschnittliche Zufriedenheitsgrad beim Untersuchungskriterium "Freundlichkeit". Das heißt: Bei der repräsentativen Befragung von mehr als 900 Kunden der Coburger Geschäftswelt haben 83 Prozent der Befragten für die jeweilige Freundlichkeit die Note "1" (sehr zufrieden) oder 2" (zufrieden) gegeben.
Im bundesweiten Vergleich bedeutet das Platz 78 - insgesamt hat das Marktforschungsinstitut MF Consulting Dieter Grett für 141 Städte zwischen 25 000 und 250 000 Einwohnern solche Kundenspiegel erstellt. Zum Vergleich: Bamberg nimmt mit einem Wert von 86,9 Prozent Platz 2 ein. Hof (85,3 Prozent) rangiert immerhin auf Platz 21, während sich Coburg den 78. Platz mit Hameln, Amberg, Schwäbisch Hall und Göppingen teilt.
Ergebnisse stetig verbessert Und wie hat Coburg bei den bisherigen Kundenspiegeln abgeschnitten? Bei der Premiere im Jahr 1998 gab es gute und sehr gute Noten für die Freundlichkeit nur von 78,6 Prozent der Befragten. Es folgte eine kontinuierliche Verbesserung (2001: 80,3 Prozent; 2009: 82,2 Prozent), der bisherige Bestwert aus dem Jahr 2012 (83,8 Prozent) konnte jetzt 2015 aber nicht mehr erreicht werden.
Die Analysten werten die Coburger Zahlen dennoch positiv: "Über die Jahre gesehen war es bisher eine Erfolgsgeschichte, mit stetiger Steigerung und nun einer Stabilisierung", heißt es im Erläuterungstext der Marktforscher. Insgesamt sei dies "für die Einkaufsstadt Coburg ein erfreuliches Fazit".
Beim Blick auf die firmenspezifischen Resultate ist zu erkennen, dass einzelne (Fach-) Geschäfte, die vor drei und mehr Jahren bereits gut bei der wahrgenommenen Freundlichkeit beurteilt wurden, sich weiter verbessern konnten. Auffällig sei, dass gerade viele der inhabergeführten Geschäfte - zumindest zum größten Teil - "weit überdurchschnittlich gute Werte" aufweisen.
Am freundlichsten wurden Bäcker, Optiker und Uhrengeschäft bewertet Den besten Wert beim Merkmal Freundlichkeit weist 2015 eine Bäckerei mit dem Traumergebnis von 96 Prozent Zufriedenheitsgrad auf. Es folgen knapp dahinter ein Augenoptiker mit 95,4 Prozent, ein Uhren- und Schmuckgeschäft mit 95,3 Prozent, eine Apotheke mit 94,9 Prozent, ein Bekleidungshaus mit 93,9 Prozent und eine KfZ-Vertragswerkstätte mit 93,5 Prozent Zufriedenheitsgrad beim Merkmal Freundlichkeit.
Die bedenklichsten Ergebnisse beim Merkmal Freundlichkeit quittieren ein Geldinstitut mit nur 64,6 Prozent und ein Einrichtungshaus mit nur 60,7 Prozent Zufriedenheitsgrad. Betrachtet man die Konsumentengruppen nach ihrem Alter, so urteilen die jungen Verbraucher zwischen 18 und 25 Jahren oft kritischer als die Käufer über 45 Jahren. Besonders das Preis-Leistungs-Verhältnis wird von jungen Familien (26-35 Jahre) eher kritisch beurteilt. Am zufriedensten sind übrigens im Schnitt die Rentner.
Der Kundenspiegel Im Februar 2015 befragten die Interviewer des Marktforschungsinstituts MF Consulting Dieter Grett für den "5. Coburger Kundenspiegel" rund 900 repräsentativ ausgewählte Personen, in welchen der 83 auf dem Fragebogen aufgeführten Geschäften sie in den vergangenen zwölf Monaten etwas gekauft haben, sie sich beraten haben lassen oder sie sonstige Leistungen in Anspruch genommen haben. Im Folgenden gaben die Probanden an, wie zufrieden sie mit der Freundlichkeit, der Beratungsqualität und dem Preis-Leistungsverhältnis in den Geschäften sind.
Ziel der Studie ist es, den an der Untersuchung beteiligten Unternehmern ein Bild ihrer Firma aus Sicht des über Erfolg und Misserfolg entscheidenden Kunden zu geben. Zusätzlich erfahren Kunden, wie sich ihre Stadt im Vergleich zu anderen Einkaufsstädten präsentiert. Denn insgesamt wurden bei der Marktforschung von MF Consulting Dieter Grett 141 deutsche Städte zwischen 25 000 und 250 000 Einwohnern untersucht. Am Montag, 9. März, erhalten alle eingebundenen Firmen nähere Informationen zum Aufbau der Untersuchung und ein Angebot zum Erwerb ihrer Marktforschungsergebnisse im Vergleich zu ihren Branchenmitanbietern.