Hoffnungen und Enttäuschungen
In seinem Regieansatz geht es Jörg Behr darum, die Figuren aus der Entstehungszeit heraus zu verstehen - Menschen mit ihren Hoffnungen und Enttäuschungen kurz nach dem Ende des großen Tötens auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs.
Volkstümlich bis schwärmerisch
Musikalisch ist Künnekes Meisterwerk eine bunte Mischung - zwischen Modetänzen der 20er Jahre und großen romantischen Nummern, die vieles verraten von der heimlichen Leidenschaft dieses Komponisten zur Oper.
Die Partitur dieses Operette steckt voller Anspielungen, wie Roland Fister erläutert, der am Dirigentenpult der Premiere stehen wird: "Künneke zitiert gerne große Kollegen und stellt so eine musikalische Ironie her."
Zwischen Ironie und Opulenz entfaltet Künneke in seinem "Vetter" eine regelrechte Hitparade - von volkstümlich bis schwärmerisch, von "Kindchen, du musst nicht so schrecklich viel denken" bis "Strahlender Mond, der am Himmelszelt thront".
Rund um den "Vetter aus Dingsda"
Premieren-Tipp "Der Vetter aus Dingsda" - Operette in drei Akten von Eduard Künneke, Libretto von Herman Haller und Fritz Oliven nach einem Lustspiel von Max Kempner-Hochstädt; Sonntag, 5. Mai, 18 Uhr, Landestheater Coburg
Besetzung
Julia de Weert: Laura Incko
August Kuhbrot, der erste Fremde: Peter Aisher
Hannchen, Freundin von Julia: Francesca Paratore / Dimitra Kotidou
Roderich de Weert, der zweite Fremde: Jan Korab
Josef Kuhbrot, Onkel von Julia: Michael Lion
Wilhelmine Kuhbrot, dessen Frau: Anne Heßling
Egon von Wildenhagen: Dirk Mestmacher
Diener Hans: Konstantinos Bafas
Diener Karl: Martin Trepl
Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg
Produktionsteam Musikalische Leitung: Roland Fister; Inszenierung: Jörg Behr;
Bühne und Kostüme: Marc Weeger; Choreografie: Daniel Cimpean; Dramaturgie: Dorothee Harpain
Darum geht es Wer kennt sie nicht, lästige Verwandte, die man "am liebsten nur von hinten sieht"? Der jungen und schönen Julia de Weert geht es da nicht anders: Ausgerechnet ihr Vormund, der gefräßige Onkel Josef mit seiner Frau Wilhelmine (genannt "Wimpel"), ist zu Besuch, um ihr seinen Neffen August Kuhbrot als Ehemann schmackhaft zu machen - und um sicherzugehen, dass ihr Vermögen damit "in der Familie" bleibt. Aber Julia liebt nur einen: ihren Vetter Roderich. Der ist allerdings vor sieben Jahren nach "Dingsda", einer Stadt im Indischen Ozean, aufgebrochen und hat seither nichts mehr von sich hören lassen. Just da tauchen gleich zwei Fremde auf, die behaupten, Roderich zu sein - wer ist nun der Richtige?
Die Musik Hits wie "Strahlender Mond" oder "Ich bin nur ein armer Wandergesell" begründeten Eduard Künnekes Ruhm als Großmeister der deutschen Operette, neben Franz Léhar und Emmerich Kálmán. Gastregisseur Der Regisseur Jörg Behr arbeitete bereits an Häusern wie dem Staatstheater Oldenburg, Semperoper Dresden, Theater Augsburg, Staatsoper Stuttgart und inszeniert regelmäßig am Theater Freiburg. Termine : 9., 10., 17. Mai, 19.30 Uhr, 19. Mai, 15 Uhr, 29. Mai, 19.30 Uhr, 30. Mai, 18 Uhr, 5. Juni, 19.30 Uhr, 10. Juni, 18 Uhr12., 18. Juni, 19.30 Uhr, 23. Juni, 15 Uhr, Landestheater Coburg Vorverkauf Tageblatt-Geschäftsstelle, Theaterkasse