Die Schlossplatz-Tiefgarage soll zügig gebaut werden. Doch OB Norbert Kastner weist den Unternehmer darauf hin, dass die Entscheidungswege in einer Stadt anders sind.
Für "Coburgs neuen Süden" wurde kein Investor gefunden - und zwar auch deshalb, weil die Stadt erklärt hatte, dass sie sich mit keinem Cent an dem Projekt beteiligen wird. Michael Stoschek hofft, dass man daraus lernt: "Das darf sich Coburg nicht ein zweites Mal leisten. Es ist doch eine Zumutung, unter solchen Bedingungen einen Investor zu suchen." Die eine Million Euro, die er für eine Tiefgarage unter dem Schlossplatz zur Verfügung stellt, solle aber keinesfalls als Ersatz für eine städtische Beteiligung gedacht sein - "ganz im Gegenteil", wie der Vorsitzende der Brose-Gesellschafterversammlung am Mittwoch erklärte.
Seiner Ansicht nach dürfe nach "Coburgs neuem Süden" jetzt nicht auch noch das zweite wichtige Großprojekt zur Belebung der Innenstadt scheitern.
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Und mit Blick auf die Generalsanierung des Theaters, die zeitlich eine "historische Chance" bieten würde, drückt der Unternehmer aufs Tempo.
Vorschlag: direkte Vergabe Auf ein wettbewerbliches Dialogverfahren wie bei "Coburgs neuem Süden" sollte aus Kosten- und Zeitgründen verzichtet werden. Stattdessen könnte eine direkte Vergabe durch das Bauamt der Stadt an den attraktivsten Anbieter erfolgen.
Oberbürgermeister Norbert Kastner (SPD) dankte Stoschek zwar in einer Stellungnahme für das "großzügige Angebot". Und wenn dies den einen oder anderen Investor dazu bewegen sollte, eine Schlossplatz-Tiefgarage zu realisieren, würde er sich "natürlich" auch darüber freuen. Allerdings weist er den Unternehmer auch darauf hin, dass für dieses Projekt derzeit im Haushalt keinerlei Mittel zur Verfügung stehen.
Stadtrat müsste entscheiden "Sollte dennoch eine finanzielle Beteiligung der Stadt oder andere Zusagen der Stadt erforderlich sein, hat hierüber allein der Stadtrat zu entscheiden", schreibt Kastner weiter und fügt noch hinzu: "Das unterscheidet die Entscheidungswege zwischen einem eigentümergeführten Unternehmen und einer Stadt." Aus dem gleichen Grund scheide auch eine direkte Vergabe an einen Investor durch das städtische Bauamt aus: "Die Entscheidung über so eine bedeutende Maßnahme obliegt nach den gültigen Vorschriften den zuständigen städtischen Gremien." Kastner schließt seine Stellungnahme mit den Worten: "Das hat im Übrigen auch rein gar nichts mit Aussitzen zu tun, sondern das sind die rechtlichen Vorgaben, die auch der Oberbürgermeister schlicht zu beachten hat."
Stoschek wiederum hatte bereits beim Pressegespräch am
Mittwochvormittag dem OB unterstellt, eine Schlossplatz-Tiefgarage eigentlich gar nicht zu wollen. Bereits vor gut einem Jahr, als beim Regionentalk der Sparkasse über das Thema diskutiert wurde, habe er sich deshalb über den OB geärgert. Dieser habe lediglich gesagt, dass seine Tür offen stehe, wenn ein Investor komme, man ansonsten aber nichts unternehmen werde. "So kann man doch nicht eine Stadt führen", schimpfte Stoschek, um sich im nächsten Moment aber gleich wieder zu bremsen. Er wolle nicht, dass schon wieder ein Politikum daraus gemacht werde. Dafür erachte er das Projekt als viel zu wichtig, sowohl für die Attraktivität der Stadt als auch für die wirtschaftliche Entwicklung der Region.
Michael Stoscheks Schlussappell: "Die Stadtverwaltung, und ganz persönlich der Oberbürgermeister, müssen sich nun bewegen, damit mit städtischer finanzieller oder sonstiger Unterstützung das Projekt Schlossplatz-Tiefgarage zum Erfolg geführt werden kann."
Mehr dazu lesen Sie am Donnerstag im Coburger Tageblatt (Printausgabe).
Wenn man die institutionellen Bedenkenträger hört, wie sie sich bereits gegen potentiellen Investor in Stellung bringen, bekommt man Kopfschmerzen. Reicht das Debakel durch die Verprellung möglicher Investoren in Sachen Kongresszentrum und Hotel nicht?
Wie kann es sich eine strukturell nicht bestens aufgestellte Stadt erlauben, Millionen für die Gestaltung ihrer Fla-niermeilen und Plätze sowie einen ausufernden Personal-haushalt zu haben, aber möglichen Investoren, die dazu beitragen müssen, die Kassen wieder zu füllen, die kalte Schulter zu zeigen? Wir sind nicht Berlin. Wir werden nicht sexy, wenn wir verarmen. Wir werden irgendwann ver-gessen. Die Gewerbesteuer nehmen dann andere ein.
'mit der Zeit gehen' indem man mit Parkhäusern mehr Verkehr in eine Gegend lockt, die nur über zwei enge verwinkelte Straßen zu erreichen ist?
'Autos sind von der Straße' nur weil sie im Parkhaus stehen? Wie kommen sie denn da hin?
'Wer sich keine höheren Parkgebühren leisten kann oder will, ist ehen armer Schlucker und soll die Klappe halten, wenn Autobesitzer reden'? Habe ich Sie so richtig verstanden?
Sind oder waren Sie Mitglied von CSU, Freien Wählern oder ADAC oder leiden Sie sonstwie unter Realitätsverlust?
Jetzt mal im Ernst: ich war erst kürzlich in einer Veranstaltung des Coburger Bürgervereins, wo man sich lauthals über zu hohe Parkgebühren in der Coburger Innenstadt beschwert hat. Was hat man von NOCH mehr freier Stellplatzkapazität, wenn die Leute dann erst recht auf die grüne Wiese fahren, weil dort der Parkplatz vordergründig kostenlos ist.
jede andere stadt wäre dankbar, wenn ein unternehmen solche summen zur verfügung stellt. lieber herr stoschek, machen sie sich doch einmal gedanken darüber, ob ihre großzügigkeit nicht auf anderer ebene angebracht wäre. die coburger brauchen keine gelder, um die stadt zu bereichern.wie wäre es einmal mit dem tierschutz? vielen tierschutzorganisationen im in- und ausland wären mit einem bruchteil der summe sehr geholfen. vor allem sind diese wirklich dankbar für eine spende!!!
1. nicht das Unternehmen, sondern die Privatperson spendet.
2. was habe ich als Bürger und Parker von der Spende, wenn anschließend in allen Parkhäusern die Parkgebühren erhöht werden, weil die Schlossplatztiefgarage nicht kostendeckend arbeiten kann.
An ca. 355 Tagen im Jahr ist es keine Problem in den vorhandenen Parkhäusern in Coburg einen günstigen Parkplatz zu finden und dann die zwei-, drei-oder vierhundert Meter zum Ziel zu laufen. Das sind wenige Minuten zu Fuß. Wer das nicht schafft, der kann einen der vielen kostenlosen Parkplätze für Gehbehinderte benutzen.
da ist mir doch tatsächlich entgangen, dass nicht der "unternehmer stoschek" sondern die "privatperson stoschek" den großzügigen betrag zur verfügung stellt! spielen da persönliche hintergründe eine rolle?
erhöhte parkplatzgebühren - ist das das einzig problem? will die fachhochschulstadt und deren bewohner nicht mit der zeit gehen? die autos von der straße weg und somit ein schöneres stadtbild erreichen! wer parkplatzgebühren nicht zahlen kann, der sollte insgesamt zu fuß gehen. da spart man doch sogar die kfz-steuer, kfz-versicherung und die anschaffungskosten für ein fahrzeug. nicht zu vergessen - die hohen spritkosten. nichts für ungut!!!