Maria Preißler möchte als jüngste Kandidatin ihrer Partei in Bayern für die Freien Wähler in den Landtag einziehen.
                           
          
           
   
          Maria Preißler hebt sich deutlich ab aus dem üblichen Bild der Kandidaten bei dieser Landtagswahl. Die Freien Wähler kündigten ihre Kandidatin ganz bewusst als "Gegenentwurf" zum üblichen Polit-Angebot an.
       
Dem wird sie gerecht, denn sie ist vor allem vieles nicht, was die Mehrzahl ihrer Mitbewerber ist. Die Rödentalerin ist nicht alt, hat keine politischen Erfolge vorzuweisen aber eben auch keine Misserfolge und sie hat noch nicht gelernt, sich im Zweifelsfall mit wohlgeglätteter Politsprache wortreich und inhaltsarm aus der Affäre zu ziehen. Vielleicht will sie das auch gar nicht. Denn es fehlt ihr nicht am Mut, selbstsicher auf eine Frage zu sagen: "Da habe ich keine Erfahrung" und auf das Parteiprogramm zu verweisen. Das wirkt so ehrlich wie ihre überzeugend vorgetragenen Gedanken zu vielen Themen, zu denen sie mit gerade 20 Lebensjahren naturgemäß wenig Erfahrung, aber sehr wohl eine fundierte Meinung hat.
Eine Meinung zu haben, ist eine Sache. Sie in politisches Engagement zu verwandeln, eine andere. Dass Maria Preißler daran Gefallen gefunden hat, geht auf ihre Tätigkeit im Rödentaler Jugendparlament zurück. "Wir konnten da durchaus etwas bewegen und Anregungen in den Stadtrat hineintragen, die auch wirklich umgesetzt wurden", erklärt sie. Das Gefühl, tatsächlich etwas bewegen zu können, ließ sie nicht mehr los. Mit Rödentals Bürgermeister Marco Steiner und dem Landtagsabgeordneten Thorsten Glauber lernte sie politische Vorbilder kennen. Sie entdeckte die Freien Wähler für sich als sympathische Partei.
"Ich hatte mir eher gedacht, bei der nächsten Kommunalwahl für den Stadtrat zu kandidieren", gesteht sie. Als sie zur Direktkandidatin der FW für den Landtag aufgestellt wurde, mochte das mancher als zu früh empfinden, fürchten, die junge engagierte Frau werde "verheizt". Das empfand sie nie so: "Man kann nicht früh genug auf dieser Ebene Erfahrung sammeln", ist sie überzeugt. Und: Hätte man sie verheizen wollen, wäre sie wohl kaum auf Listenplatz fünf gesetzt worden. 
So bieten die Freien Wähler eine Kandidatin, die sich selbstbewusst das Ziel setzt: "Ich will Politik wieder ehrlicher machen." Sie mache immer wieder die Erfahrung, dass viele Wähler Politik tatsächlich als unehrlich empfinden, weil Wahlversprechen nicht oder spät umgesetzt werden. 
     Jüngste der Bayern-FW  
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Die jüngste Kandidatin der Freien Wähler in Bayern macht sich keine Illusionen, dass ein Erfolg bei dieser Wahl von ihr viel Arbeit und Engagement verlangen würde. Die Überzeugung, dass sie mit Disziplin und Ausdauer an diese Arbeit herangehen wird, schöpft sie aus ihrer zweiten Leidenschaft neben der Politik, dem Ballett. "Das mach' ich seit ich vier bin", sagt sie. Und beschreibt, was sie aus dem Tanz für sich mitnimmt. "Man muss zuhören, lernen und umsetzen können, sich in ein Team, integrieren und es ist sehr viel Disziplin nötig", sagt sie und klingt dann fast ein wenig streng. Mit Menschen umgehen zu können, gehört zu Maria Preißlers Beruf als Zahnmedizinische Fachangestellte. Den Kontakt zu den Menschen in ihrer Heimatregion zu halten, ein offenes Ohr für ihre Anliegen zu haben und diese in den Landtag zu tragen, gehört für sie zur Arbeit als Abgeordnete. Dass dabei gerade junge Menschen auf eine Abgeordnete ihrer eigenen Altersklasse zugehen würden, ist eine Hoffnung der Freien Wähler. Sie müssen sich zumindest den oft gehörten Vorwurf nicht gefallen lassen, Politiker seien ja immer nur alte Leute, die mit der Situation der Jugend gar nichts anfangen können. Wenn sie eine junge Politikerin im Landtag haben wollen, haben sie mit Maria Preißler ein Angebot auf dem Wahlzettel - vorausgesetzt sie gehen wählen. Auch dafür würde die FW-Kandidatin gern der Grund sein.