Bei der Versorgung mit schnellem Internet steht der Landkreis Coburg der Stadt längst in nichts mehr nach. Der Standard von 30 Mbit ist überall erfüllt, 2018 war Coburg im Test sogar die Kommune mit der schnellsten Verbindung.
Wer einmal versucht hat, bei einer langsamen Datenverbindung ein Video aus dem Internet herunterzuladen, der weiß einen Breitbandanschluss zu schätzen. Im Oktober 2012 hatte das Tageblatt eine Karte herausgegeben, die die Breitbandversorgung in Stadt und Landkreis Coburg dokumentierte. Bad Rodach, Meeder, Lautertal, Ahorn, Untersiemau... mehr als die Hälfte der Gemeinden verfügte damals noch nicht über Breitbandanschlüsse. "Heute gibt es so gut wie keine ,weißen Flecken‘ mehr", sagt Uwe Meyer, Geschäftsführer von SÜC//dacor. Die Abdeckung mit Breitband liege heute im Coburger Land "bei 99,X Prozent". Der Standard von 30 Mbit pro Sekunde sei überall erreicht - und damit auch die digitale Gleichstellung von Stadt- und Landbevölkerung.
"Wir hören tatsächlich keine Klagen mehr von Firmen oder Bürgern", berichtet Meyer nicht ohne Stolz. Bis dahin sei es ein langwieriger Prozess gewesen, aber "innerhalb von zehn Jahren haben wir das Ding gerockt mit den Kollegen von der Telekom". SÜC//dacor und Telekom sind die beiden Hauptanbieter im Coburger Land.
Was nach guter Zusammenarbeit klingt, war jedoch in Wahrheit harter Wettbewerb. Die Entscheidung, welcher Anbieter in welcher Kommune zum Zuge kommt, habe schließlich bei den Bürgermeistern gelegen, die teilweise bis zu drei Angebote auf dem Tisch hatten. "Die Preise waren knallhart kalkuliert", so Meyer.
Harter Wettbewerb
;
Die Konkurrenz habe aber auch ihr Gutes gehabt. Die Telekom habe dadurch keine "Mondangebote" abgeben können. "Und der Wettbewerb sorgte dafür, dass wir heute so weit sind."
Auch dem Freistaat sei viel zu verdanken, denn dessen Förderungsprogramme hätten beim Ausbau letztlich entscheidend mitgeholfen.
In einem Fall hatten sogar die Bürger selbst die Initiative beziehungsweise die Schaufel ergriffen, weil ihnen die Verbindung zu langsam war: Meyer erinnert an eines der ersten Glasfaserprojekte der SÜC, 2007 in Neuses an der Eichen. Damals surfte man dort noch mit langsamen 768 Kilobit pro Sekunde (nicht einmal ein Megabit!). "Da haben die Bürger selbst den Spaten in die Hand genommen und mitgegraben", erzählt Uwe Meyer schmunzelnd.
Zwei Jahre später, 2009, war dann mit Beiersdorf der erste Stadtteil an der Reihe, in dem die SÜC flächendeckend ihr eigenes Glasfasernetz installierte. Die umliegenden Gemeinden bekundeten Interesse und so ging es weiter, bis alle versorgt waren.