Stadt Coburg gibt 400000 Euro Zuschuss fürs Jugendhaus

1 Min
Die Jugendbildungsstätte in Neukirchen wird auch intensiv von städtischen Einrichtungen und Jugendlichen genutzt, deshalb sei ein Zuschuss hier gut angelegt, fanden fast alle Stadträte.Berthold Köhler
Die Jugendbildungsstätte in Neukirchen wird auch intensiv von städtischen Einrichtungen und Jugendlichen genutzt, deshalb sei ein Zuschuss hier gut angelegt, fanden fast alle Stadträte.Berthold Köhler

Über elf Millionen Euro kostet die Modernisierung der Einrichtung in Neukirchen. Die Stadt Coburg beteiligt sich daran.

Die Jugendbildungsstätte Neukirchen soll saniert und modernisiert werden. Das landeskirchliche Baureferat schätzt die Kosten dafür auf rund 11,5 Millionen Euro. Den Großteil von 8,5 Millionen trägt die evangelische Kirche selbst, je eine Million steuern der Bayerische Jugendring und die Oberfrankenstiftung bei. Den Restbetrag von einer weiteren Million teilen sich Stadt und Landkreis Coburg.

Die evangelische Kirche in Bayern hatte die Stadt Coburg um finanzielle Unterstützung für die Baumaßnahmen gebeten. Nachdem der Kreistag am 8. November beschlossen hat, dass der Landkreis sich mit bis zu 600000 Euro beteiligen wird, wären von der Stadt Coburg maximal 400000 Euro zu decken.

Stadt Coburg profitiert selbst

;

Der Beschluss, sich mit diesem Betrag zu beteiligen, fiel am Ende einstimmig, doch dem Votum ging eine kurze Diskussion voraus. Friedrich Herdan, CSU-Stadtrat und IHK-Präsident, sieht in dem Zuschuss die Gelegenheit, eine Einrichtung zu unterstützen, von der die Stadt Coburg selbst profitiere. "Das Geld ist hervorragend angelegt. Coburger Schulen und Einrichtungen der Jugendbildung nutzen das Haus erheblich", argumentierte Herdan - wofür er von Oberbürgermeister Norbert Tessmer gelobt wurde: "Alles andere hätte ich von einem Neukirchner auch nicht erwartet."

Herdans Parteikollege Hans-Herbert Hartan war dagegen der Meinung, dass zwar immer die "gemeinsame Region" betont werde, diese sich aber in den letzten Jahren zur "Einbahnstraße" entwickelt habe. "Das Geld fließt aus der Stadt hinaus, aber Projekte, die wir hier haben, werden nicht vom Landkreis mit getragen", kritisierte Hartan.

Christian Müller (CSB) fand diesen Vorwurf erschütternd. "Ich dachte, dass diese Denke inzwischen überwunden ist", so Müller. Gerade bei der Jugendbildungsstätte sei der Begriff "Einbahnstraße" völlig fehl am Platze, weil es Voraussetzungen für den Betrieb gebe, die in der Stadt Coburg gar nicht bereitgestellt werden könnten.

Ähnlich sieht es Wolfgang Weiß (Grüne). Er setze auf "Arbeitsteilung", denn für ihn liege die Jugendbildungsstätte nur räumlich außerhalb der Stadt Coburg. "Da ist eine Infrastruktur da, die wir in der Stadt nicht haben."

Max Beyersdorf (CSU) meldete sich schließlich zu Wort, um, wie er sagte, die Diskussion wieder zu erden. "Wir reden von 400000 Euro bei einer Gesamtinvestition von über elf Millionen Euro. Wer da nicht zugreift, hat nichts verstanden!"