Die eigene Partei als Garant für Verlässlichkeit, die SPD mit Auflösungserscheinungen: So stellte die Coburger Kreisvorsitzende Birgit Weber die politischen Verhältnisse in Coburg beim politischen Aschermittwoch dar. Dazu gab sie einen Einblick ins Konzept für den umgestalteten Güterbahnhof.
Die Kreisvorsitzende der CSU Coburg-Stadt griff beim Güterbahnhof freilich etwas weit voraus: "Das Band der Wissenschaften ist Realität geworden", frohlockte sie. Doch mit "Realität" meinte Birgit Weber am Mittwochabend im "Münchner Hofbräu", dass es nun ein Konzept für dieses "Band der Wissenschaften" am ehemaligen Güterbahnhof gibt. Das soll, so sagte Weber, im März der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Sie lieferte gestern eine grobe Skizze: Industrie im Süden, mit der (lang schon geplanten) Ansiedlung von Ros und Parkplätzen für Brose, eine Verlängerung der Ernst-Faber-Straße mit schwerlasttauglicher Brücke über die Itz. In der Mitte des Areals "Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen" mit Wohnmöglichkeiten, im Norden (an Schlachthof) "Technologie, Institute, Kultur". Dieses Konzept gelte es nun umzusetzen, sagte die Zweite Bürgermeisterin und Baureferentin. Auch beim Wohnungsbau tue sich einiges: Investoren für den Bereich ehemaliger Milchhof/Brockardt-Gelände, Mehrfamilienhäuser auf dem Brauhof-Areal. "Es ist fantastisch, was in dieser kurzen Zeit passiert ist. Die Zeit des Taktierens und des Stillstands hat ein Ende", sagte Weber.
Ein Ende hat ihren Worten zufolge auch die Geschlossenheit der Coburger SPD. Damit meinte sie die drei Abtrünnigen, die mit dem Linken-Vertreter René Hähnlein eine neue Fraktion gegründet haben. Die größte von einem Linken geführte Stadtratsfraktion in Bayern - "auf solche Schlagzeilen können wir gern verzichten". Mit ein Grund für die Spaltung war, dass SPD-Stadtratsmitglied Martin Ruggaber sexuelle Kontakte zu einem minderjährigen Prostituierten gehabt hatte und trotz Strafbefehl nicht zurückgetreten war. Zu diesem "moralischen Fall" wolle sie "keine Stellung nehmen", sagte Weber. "Aber mit Hohn und Spott mir gegenüber hat er nie gespart." Ruggaber, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Coburg-Mitte, hatte Weber bei Veranstaltungen wie dem Starkbieranstich wiederholt aufs Korn genommen ("Mutter Teresa der CSU").
Gastrednerin bei der CSU war die (parteilose) Landrätin aus Sonneberg, Christine Zitzmann. Sie hob vor allem die Gemeinsamkeiten der seit 25 Jahren wiedervereinigten Region hervor, vom Klinikverbund Regiomed bis zum Tourismusverein Coburg-Rennsteig, der im März offiziell gegründet werden soll.
Wem hat Frau Baubürgermeisterin denn das Band der Wissenschaften zu verdanken? Stimmt, Alt-OB Norbert Kastner, der die Verhandlungen mit der Bahn geführt hat und das Gelände endlich für die Stadt erworben hat.
Die Brache Brockardt-Gelände ist einem Insolvenzverfahren geschuldet, wenn ich richtig informiert bin.
Der Hauptverursacher von Stillstand im Coburger Bauwesen ist entweder in blockierenden Privatbesitzern von Immobilien oder im ehemaligen CSU-Mitglied und ehemaligen Baubürgermeitster Ullmann zu suchen.
Und über die Verluste der SPD-Fraktion kann man auch nur spotten, wenn man die deutlich größeren Verluste der CSU in Richtung CSB komplett ignoriert. Und wenn man ignoriert, dass der eigene Ehrengast, die Sonneberger Landrätin, ja auch aus der CDU ausgetreten ist!
Sollte diese nach moralischen Werten nicht klar sein? So ein Rumgeeiere...
weil er vor Gericht nicht so glimpflich davon kam. Und dass es dabei keine Häme und böse Vorwürfe der anderen Stadtratsraktionen gegenüber der CSU gab!
ob die eine oder andere Partei nur Spott und Häme für die andere Seite übrig hat. In solchen Kreisen kann ich dieses Geplänkel nicht ernst nehmen. Anstand aber, der sollte unabhängig einer Parteizugehörigkeit vorhanden sein. Oder... Moment... Wir reden ja von Politik... Hmmm...