Der Tabellenelfte aus Essen sieht sich am Freitagabend gegen den HSC Coburg nicht in der Außenseiterrolle. TUSEM ist zu Hause eine Macht.
Nach dem Doppelspieltag folgen für den HSC 2000 Coburg in der 2. Handball-Bundesliga nun zwei Auswärtsspiele in Folge. Ehe es in der kommenden Woche zum VfL Eintracht Hagen geht, müssen die Coburger am Freitagabend (Anwurf um 19.30 Uhr) bei TUSEM Essen versuchen, mit einem Sieg zumindest im Verfolgerfeld um Platz 2 zu bleiben, auf den die Mannschaft von Trainer Jan Gorr derzeit sieben Punkte Rückstand hat.
Dabei schmerzt, dass dieser Abstand nicht nur durch Niederlagen gegen direkte Aufstiegskonkurrenten entstanden ist, sondern auch durch verlorene Zähler gegen Teams, die in der hinteren Tabellenregion zu finden sind, wie Dresden, Dessau oder Hildesheim. Das unterstreicht aber auch, dass die Liga - mit Ausnahme des souveränen Tabellenführers Bergischer HC - immer ausgeglichener wird.
Entgegen kommt Jan Gorr an diesem Spieltag, dass die Partie erneut an einem Freitagabend stattfindet. Auch wenn der Coburger Trainer die Talente Benedikt Kellner und Jakob Knauer derzeit eher in seinem Team sieht, hat Gorr natürlich auch die 2. Mannschaft im Blick, die am Sonntag ein ganz wichtiges Abstiegsduell gegen den punktgleichen HSC Bad Neustadt hat.
Die beiden kommenden Coburger Gegner "zierten" vor dem Hinspiel das Tabellenende, haben seitdem aber einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. "Man hat damals schon gesehen, dass ihr Trend nach oben zeigt, und das haben sie fortgesetzt", so Gorr, der mit Essen "einen zähen Gegner erwartet, der mit extrem viel Gegenwehr zu Werke gehen wird" . An das Spiel in Hagen am 10. März verschwendet der HSC-Coach indes noch keinen Gedanken. Im Gegensatz zu vielen gegnerischen Trainern, die dem HSC meist die Favoritenrolle zuweisen, sieht sich TUSEM-Coach Jaron Siewert nicht unbedingt als Außenseiter und bietet den Coburgern bereits im Vorfeld des Duells die Stirn: "Wir haben unseren eigenen Stil erarbeitet. Daran werden wir auch gegen
Coburg festhalten, uns auf ihre Stärken einstellen, aber auch gegen das Topteam nicht verbiegen. Damit sind wir gut gefahren, das macht uns stark."
Die Essener sind in eigener Halle durchaus eine Macht. Seit Mitte September waren sie ohne Heimniederlage geblieben, kassierten zuletzt allerdings zwei Schlappen hintereinander. Dabei muss aber beachtet werden, gegen wen verloren wurde. Denn es waren mit der SG BBM Bietigheim (30:35) und dem Bergischen HC (28:31) die Top-Teams der Liga.
Auf Essener Konter aufpassen
Das sollte Coburg Warnung genug sein, denn beide Spitzenmannschaften haben sich in der Sporthalle "Am Hallo" sehr schwergetan. Gorr, der nach der Hinpartie gegen Essen äußerte, dass sein Team mit dem damaligen 25:25 "bei unserer pomadigen Spielweise noch gut bedient war", fordert von seinem Team, nun anders zu agieren. Aber der Coburger Coach stellt auch fest, "dass wir seitdem einen deutlichen Schritt vorwärtsgekommen sind, mehr Alternativen haben und bessere Lösungen kreieren". Gorr verlangt aber auch, dass sein Team nicht so viele Bälle herschenken darf wie in Balingen und warnt vor den gefährlichen Kontern der Essener. TUSEM hat auf der linken Seite mit Jonas Ellwanger, Tom Skroblien und Dennis Szczesny große individuelle Stärke vorzuweisen, die der HSC mit einer guten kollektiven Deckungsleistung wettmachen will. Wichtig sei dabei, so Gorr, "die aggressive 6:0-Deckung der Essener auseinanderzuspielen".
Freitag, 19.30 Uhr: TUSEM Essen - HSC Coburg
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Oliver Krechel; Philipp Barsties, Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß, Dominic Kelm, Sebastian Weber, Stefan Lex, Benedikt Kellner, Florian Billek, Till Riehn, Marko Neloski, Jakob Knauer, Tobias Varvne, Romas Kirveliavicius
Trainer: Jan Gorr
TUSEM Essen: Sebastian Bliß, Moritz Mangold; Noah Beyer, Jonas Ellwanger, Luca Witzke, Lukas Ellwanger, Karl Roosna, Michael Kintrup, Dennis Szczesny, Felix Kasler, Justin Müller, Malte Seidel, Tom Skroblien, Christoph Reißky
Trainer: Jaron Siewert
Schiedsrichter: Steven Heine/Sascha Standke