Mit der Vertragsverlängerung von Leistungsträgern und der Zusage des Hauptsponsors sind die ersten Weichen beim BBC Coburg gestellt. Auch mit dem Trainerduo Ulf Schabacker und Valentino Lott soll es in der neuen Saison weitergehen.
20 Siege und zwei Niederlagen, davon 17 Erfolge in Serie: Die ScanPlus Baskets Elchingen haben die Südstaffel der dritthöchsten Basketball-Spielklasse ProB dominiert und wären ein würdiger Aufsteiger gewesen. Doch wie die Schwaben vor wenigen Tagen mitteilten, verzichten diese nicht nur auf ihr Aufstiegsrecht in die ProA, sondern ziehen sich sogar freiwillig in die Regionalliga zurück. Der Verein müsse wegen der aktuellen Situation rund um das Coronavirus mit erheblichen Umsatzausfällen auf verschiedenen Ebenen rechnen und die Nachwuchsarbeit habe erste Priorität, heißt es in einer Mitteilung des Klubs. "Der Elchinger Rückzug in die Regionalliga kam auch für mich relativ überraschend", erklärt Carsten Richter, Sportlicher Leiter des BBC Coburg. "Dass sie nicht aufsteigen werden, hat mich nicht verwundert, da für die ProA keine passende Halle vorhanden ist."
Nachrückverfahren ist notwendig
Nach dem Verzicht der ScanPlus Baskets greift das in der Spielordnung festgelegte Nachrückverfahren, das staffelübergreifend (ProB Süd und Nord) gilt. Nach diesem hätte als Nächstes die TG Würzburg Anspruch auf den Aufstieg - ProA-Ambitionen werden dem Farmteam des unterfränkischen Bundesligisten aber keine nachgesagt. Wer in Zeiten der Corona-Pandemie überhaupt die wirtschaftlichen Voraussetzungen für den Aufstieg erfüllen kann, scheint ungewiss.
Gewiss ist aber, dass der BBC Coburg eine Lizenz für die ProB beantragen wird. Bis zum 15. April müssen die Klubs den Antrag bei der Liga stellen, bis zum 1. Juni müssen die vollständigen Unterlagen eingereicht werden. Bis dahin haben Richter und die anderen BBC-Verantwortlichen noch einige Hausaufgaben zu erledigen, die mit viel Optimismus angegangen werden. "Unser Hauptsponsor Brose ist uns auch in der nächsten Saison eine riesige Stütze", erklärt Richter. "Das ist eine Situation, die andere Teams nicht haben. Aber wir müssen es natürlich schaffen, weitere Sponsoren zu akquirieren."
Die Zusammenarbeit mit dem neunfachen deutschen Meister Brose Bamberg, wie es sich Michael Stoschek wünscht, zu intensivieren, steht weiterhin zur Debatte. Als ein reines Ausbildungsteam, wie es derzeit die Baunach Young Pikes darstellen, zu fungieren, schließt Richter genauso wie Geschäftsführer Wolfgang Gremmelmaier aus.
Realistischer wäre eine Kooperation nach dem "Bayreuther Modell" in der abgelaufenen Saison. Mit einem Zweitspielrecht ausgestattet durften die drei Medi-Talente Nico Wenzl, Jevon Perschnick und Johannes Krug auch für den BBC Coburg in der ProB auflaufen. Das klappte bei dem Trio nicht ganz so häufig wie geplant. Power Forward Krug kam aufgrund eines Kreuzbandrisses nur zu sieben Ligaeinsätzen, Aufbauspieler Wenzl (13 Spiele) musste seinen schulischen Verpflichtungen und einer Verletzung Tribut zollen. "Insgesamt lief die Kooperation aber sehr gut, beide Seiten waren zufrieden", so Richter. Eine Verlängerung der Vereinbarung, die zunächst nur für eine Spielzeit ausgelegt wurde, sei laut Richter durchaus denkbar.
Onwas und Keita sollen bleiben
Verlängert wurde kürzlich der Vertrag mit dem "Gehirn" der Mannschaft, Constantin Ebert. Eine frühe Entscheidung, mit der insbesondere aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheit nicht unbedingt zu rechnen war. Denn der ehemalige Bundesliga- und Juniorennationalspieler machte nach dem vollständigen Auskurieren seiner Kreuzbandverletzung mit 13,1 Punkten und 4,5 Assists pro Spiel im BBC-Trikot viel Werbung in eigener Sache. "Consti fühlt sich sehr wohl in Coburg. Die Verlängerung mit ihm war uns sehr wichtig", erklärt Richter. "Er war der Dreh- und Angelpunkt in unserem Spiel und hat uns mit dem Erreichen der Play-offs zu einem großen Erfolg geführt. Das möchte er nächste Saison mit der Mannschaft bestätigen oder noch einen draufsetzen."