Am Samstag gewinnen und ins Finale schauen

3 Min
Es geht wieder hoch hinaus: Der HSC 2000 Coburg stellt sich zur neuen Saison seinen Fans im Pokal vor. Erst geht es gegen den TSV Germania Großsachsen und bei einem Sieg winkt das Finale wohl gegen Erstliga-Konkurrenten Wetzlar. Foto: AlbertHöchstädter
Es geht wieder hoch hinaus: Der HSC 2000 Coburg stellt sich zur neuen Saison seinen Fans im Pokal vor. Erst geht es gegen den TSV Germania Großsachsen und bei einem Sieg winkt das Finale wohl gegen Erstliga-Konkurrenten Wetzlar. Foto: AlbertHöchstädter
HSC-Trainer Jan GorrFoto: Jochen Berger
HSC-Trainer Jan GorrFoto: Jochen Berger
 

Der HSC gilt zuerst als Favorit gegen Großsachsen. Erstliga-Konkurrent Wetzlar ist wohl der Sonntags-Gegner.

Wie im Fußball hat auch die erste Runde um den Pokal des deutschen Handballbundes (DHB-Pokal) seinen Reiz. Im vergangenen Jahr konnte dafür der HSC 2000 Coburg sorgen, als er überraschend in das Achtelfinale einzog.
Die aktuelle Runde wird zum zweiten Mal im Modus mit 16 deutschlandweiten Turnieren ausgetragen. Von den teilnehmenden 64 Mannschaften erreichen nur die Sieger das Achtelfinale, wobei die Partien im Final-Four-Modus ausgespielt werden. Dies bedeutet zwei Halbfinalspiele am Samstag und das Finalspiel am Sonntag.


In Coburg sind dabei vier Teams aus drei unterschiedlichen Ligen vertreten, davon zwei Aufsteiger. Zunächst trifft die HSG Wetzlar (DKB Handball-Bundesliga) um 17 Uhr in einem hessischen Nachbarschaftsderby auf den Zweitliga-Aufsteiger und Ex-Verein von Jan Gorr, TV Hüttenberg (SR: Maike Merz / Tanja Schilha - das einzige internationale weibliche Schiedsrichtergespann unter den überhaupt nur vier Teams beim DHB).


Um 19.30 Uhr kommt es dann zum Aufeinandertreffen zwischen dem Erstliga-Neuling HSC 2000 Coburg und dem Vertreter der 3. Liga Süd, dem TV Germania Großsachsen (SR: Andreas Pritschow / Marcus Pritschow).


Da war doch was?

Am 21. Dezember 2013 fuhren die aufstiegsambitionierten Coburger in der dritten Liga nach Großsachsen und verloren beim damals abstiegsbedrohten Aufsteiger sang- und klanglos mit 24:29. Sechs Wochen später gab es allerdings auch Schützenhilfe aus Großsachsen. Das Team schlug auch den HSC Bad Neustadt und die Coburger Aufholjagd, die im Mai 2014 im Zweitliga-Aufstieg mündete, begann. Trotzdem ist jetzt Zeit für eine späte Revanche.


"Das ist aber ein ähnliches Kaliber wie Konstanz im vergangenen Jahr. Außerdem ist ein erstes Pflichtspiel immer besonders schwierig. Trotzdem ist ein Sieg Pflicht", nimmt Jan Gorr sein Team in die Favoritenrolle, hat auch ein klares Ziel: "Das ist das Finalspiel gegen Wetzlar oder Hüttenberg am Sonntag: Wir wollen am Samstag unserer Favoritenrolle gerecht werden und dann sehen wir weiter."


Seiner ehemaligen Mannschaft traut er durchaus eine Überraschung gegen den Erstligisten zu: "Die spielen eine unangenehme 3:2:1-Dedckung, da muss man sehr aufmerksam sein. Beide Gegner wären reizvoll."


Das liegt daran, dass Gorr mit Hüttenberg große Erfolge gefeiert hat, Wetzlar im vergangenen Jahr vom HSC aus dem Wettbewerb geworfen wurde. "Aber hier geht es nicht um mich, sondern darum, erfolgreich in die Pflichtspielsaison zu starten", stellt Gorr klar.


Personell aus dem Vollen

Personell kann er nach einer anstrengenden Vorbereitung aus dem Vollen schöpfen, setzt auf Handball-Begeisterung in der Region trotz des angesagten Traumwetters: "Im Normalfall sind die Pokalspiele ja nicht so gut besucht, aber ich hoffe wir nutzen die Gelegenheit mit unseren Fans und setzen ein Zeichen in Richtung der kommenden Heimspiele."


Einer der diese Kulisse bei Hüttenberg kennt ist Sebastian Roth, der mit dem TVH an seine dreijährige Wirkungsstätte zurückkehrt. Auch für HSC-Neuzugang Sebastian Weber und Adnan Harmandic gibt es ein Wiedersehen mit den alten Teamkollegen.


Wetzlar mit Problemen

Mit großen Sorgen reist allerdings die HSG Wetzlar an. Sie muss in den kommenden vier Wochen auf Filip Mirkulovski verzichten. Der Spielmacher zog sich bei einer Abwehraktion im Testspiel gegen den HC Dinamo Bukarest, gegen den ja auch der HSC seinen letzten Test bestritten hat, einen Bänder- und Kapselriss im linken Fußgelenk zu.
"Das ist natürlich bitter. Jetzt muss ich noch irgendwen zum Mittelmann umfunktionieren", so Wetzlars Trainer Kai Wandschneider. Einen neuen Kapitän hat das Team hingegen gefunden. Torhüter Nikolai Weber wird in Wetzlar künftig dieses inoffizielle Amt bekleiden. Der gebürtige Mittelhesse wird Nachfolger von Europameister und Olympia-Bronzemedaillen-Gewinner Steffen Fäth, zu den Füchsen Berlin gewechselt ist.
Pritschow/Pritschow pfeifen im Übrigen auch das Finalspiel am Sonntag, das um 17 Uhr losgeht. Wer ein sonniges Wochenende plant, sollte sich für nächstes Jahr wieder das erste Pokalwochenende vormerken. Denn schon im vergangenen Jahr war es, zwei Wochen früher im Kalender, weit über 30 Grad heiß. Hohe Anforderungen also für alle 64 Teams in Deutschland.


Die Aufgebote der vier Teams


HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Patryk Foluszny, Oliver Krechel - Philipp Barsties, Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig, Nicola Franke, Dominic Kelm, Sebastian Weber, Stefan Lex, Steffen Coßbau, Florian Billek, Till Riehn, Nico Büdel, Adnan Harmandic, Girts Lilienfelds, Tom Wetzel, Romas Kirveliavicius. - Trainer: Jan Gorr.

HSG Wetzlar:
Nikolai Weber, Till Klimpke, Benjamin Buric - Jannik Kohlbacher, Evars Klesniks, Vladan Lipovina, Joao Ferraz, Anton Lindskog, Stefan Kneer, Philipp Weber, Moritz Zörb, Philipp Pöter, Maximilian Holst, Fabian Kraft, Lukas Gümbel, Tobias Hahn, Kristian Björnsen, Hendrik Schreiber. - Trainer: Kai Wandschneider.

TV Germania Großsachsen: Sandro Sitter, Cedric Ehret, Marius Fraefel, Patrick Jahnke - Jan Triebskorn, Michéll Hildebrandt, Marius Jörres, Philipp Schulz, Philipp Ulrich, Denny Purucker, Robin Unger, Simon Spilger, Julian Mix, Jannik Schneider, Jonas Gunst. - Trainer: Stefan Pohl.

TV Hüttenberg: Matthias Ritschel, Fabian Schomburg - Moritz Zörb, Sebastian Roth, Moritz Lambrecht, Mario Fernandes, Jannik Hofmann, Dominik Mappes, Tim Stefan, Ragnar Johannsson, Jan Wörner, Jonas Müller, Evgenij Chalepo, Maximilian Kraushaar, Christian Rompf, Daniel Wernig, Markus Semmelroth, Tomas Sklenak. - Trainer: Adalsteinn Eyjolfsson.

Der Spielplan

Samstag, 17 Uhr:
HSG Wetzlar - TV Hüttenberg. - 19.30 Uhr: HSG Coburg - TV Germ. Großachsen. - Sonntag, 17 Uhr: Finale der beiden Samstagsieger.