Seit vier Monaten sind nicht nur in Franken die Stadien und Hallen coronabedingt verwaist. Bis die Fans wieder in Scharen in die Arenen pilgern dürfen, wird es dauern. Doch welche zehn fränkischen Sportvereine zogen 2019/20 vor der Pandemie die meisten Zuschauer in ihren Bann?
BambergHüpfende Fans Arm in Arm in der Kurve, rhythmische Trommelklänge am Spielfeldrand oder spektakuläre Choreografien während des Spielereinlaufs: Bilder, die man in der Vergangenheit Woche für Woche als etwas absolut Gewöhnliches wahrgenommen hat, in Zeiten des Coronavirus aber gefühlt bereits eine Ewigkeit her sind. In sämtlichen deutschen Profiligen wird aktuell an Hygiene- und Sicherheitskonzepten gearbeitet, um zum Start der neuen Spielzeiten zumindest einem gewissen Prozentsatz an Zuschauern den Zutritt in die Stadien und Hallen zu gewähren.
Doch feststehen dürfte bereits jetzt: An die gewohnten Zuschauerzahlen wird in der Saison 2020/21 kein Profiverein herankommen. Besonders für die Klubs in den Hallensportarten ein zukunftsbedrohender Umstand, da sich der Etat vieler Klubs zu mehr als der Hälfte aus Zuschauereinnahmen zusammensetzt. Immerhin darf vielerorts nun etwas aufgeatmet werden. In einem Nothilfspaket sagt der Bund Vereinen in den Profiligen im Basketball, Handball, Eishockey und Volleyball sowie der 3. Fußball-Liga insgesamt ein Volumen von 200 Millionen Euro zu.
Im zweiten Teil unserer neuen Serie "Top 10" listen wir die fränkischen Sportvereine mit den höchsten Zuschauerzahlen der vergangenen Saison auf - etwaige Geisterspiele wurden nicht in den Zuschauerschnitt eingerechnet.
Vor Geisterkulisse kämpfte der 1. FC Nürnberg in der Relegation um den Verbleib in der 2. Bundesliga. Beim Hinspiel im heimischen Max-Morlock-Stadion hätten sicherlich zahlreiche Club-Fans ihren Herzensverein gerne dabei unterstützt, den Abstieg in die 3. Liga zu vermeiden. Sonst wäre er sportlich gesehen nur noch die Nummer 3 in Franken gewesen. Beinahe wäre diese Horrorvorstellung für die "Glubberer" sogar eingetreten. Doch Fabian Schleusener sorgte in letzter Sekunde für ein emotionales Happy End.
Vierkampf um Platz 3
Knapp 30 000 Zuschauer (siehe Übersicht unten) pilgerten in der vergangenen Runde zu den 13 Zweitliga-Heimspielen. Ein Schnitt, der ohne die Corona-Krise vermutlich noch in die Höhe geschnellt wäre, schließlich empfingen die Nürnberger in den letzten beiden Heimpartien den Aufsteiger VfB Stuttgart und den Lokalrivalen SpVgg Greuther Fürth.
Letzterer folgt in unserer Rangliste auf dem zweiten Platz - mit 10 054 Zuschauern pro Spiel gerade noch im fünfstelligen Bereich. Eng geht es auf den Rängen 3 bis 6 zu. Den Drittplatzierten Brose Bamberg (5659) und den Sechsten HC Erlangen (4870) trennen gerade einmal knapp 800 Fans im Durchschnitt.
Bei den Bamberger Basketballern schlägt sich die sportliche Talfahrt der vergangenen drei Jahre auch in den Zuschauerzahlen nieder. War das "Ausverkauft" mit 6800 Zuschauern über viele Jahre in der Brose-Arena quasi Gesetz, wurden in der abgelaufenen Saison nur gegen den FC Bayern München alle 6150 Tickets (Kapazität mittlerweile verringert) verkauft. Gab es im Sommer 2017 sogar Überlegungen für einen Neubau einer 10 000 Zuschauer fassenden Arena, sind derartige Überlegungen längst überholt.