Die Kriminalstatistik der Polizei in Neustadt fällt sehr positiv aus. Die Zahl der Straftaten im Zuständigkeitsbereich ging um fast ein Viertel zurück.
Die Zahl der Straftaten, die in Neustadt verübt wurden, ist im vergangenen Jahr erfreulich gesunken. Die Statistik, die der Leiter der Polizeiinspektion, Erster Polizeihauptkommissar Matthias Schuhbäck, am Mittwoch vorlegte, weist einen Rückgang um 466 Fälle gegenüber 2016 aus. Das entspricht 24,1 Prozent.
Dabei spielt allerdings eine Rolle, dass 2016 noch Asylbewerber in Neustadt aufgenommen wurden. Im Zusammenhang mit dem Meldegesetz wurden damals 264 Anzeigen aufgenommen. Die Verfahren wurden zwar alle eingestellt, weil die Verstöße nicht von den Asylsuchenden zu verantworten waren, doch in die Statistik fließen sie ein. Um diese Problematik bereinigt ging die Zahl der Straftaten aber immer noch um erfreuliche 12,12 Prozent (von 1666 auf 1464 Taten) zurück.
Zur gesunkenen Zahl an Delikten kommt, dass in Neustadt besonders viele Täter gefasst werden. "Bei der Aufklärungsquote liegen wir deutlich an der Spitze", stellt Matthias Schuhbäck mit Blick auf stolze 75,1 Prozent fest. Besonders hoch ist die Aufklärungsquote bei der Gewaltkriminalität. 68 Fälle hatte die Inspektion zu bearbeiten (13 mehr als im Vorjahr) aber 94,1 Prozent wurden auch aufgeklärt.
Nur im Laden wurde mehr geklaut
Ein differenziertes Bild zeigt sich bei den Eigentumsdelikten. Die Zahl der Diebstähle ging gegenüber 2016 um 44 auf 292 zurück. Die Zahl der Ladendiebstähle, die gesondert erfasst wird, stieg allerdings. Sie bleibt aber nach 46 Taten im Jahr 2016 mit 51 im vergangenen Jahr eher überschaubar - auch wenn in diesem Bereich eine gewisse Dunkelziffer angenommen werden muss. "Es sind oft Täter, die es wirklich nicht nötig hätten", merkt Matthias Schuhbäck dazu an. Zudem würden in der Mehrzahl Sachen von geringem Wert gestohlen, der in keinem Verhältnis zu den rechtlichen Folgen des Ladendiebstahls für den Täter steht.
Weniger häufig waren auch die Diebstähle an oder aus Kraftfahrzeugen (zehn Taten nach 14 im Vorjahr) und die Fahrraddiebstähle (nur noch 26 nach 54). Deutlich fällt der Rückgang bei Vermögens- und Fälschungsdelikten aus. Hier mussten die Beamten der Inspektion nur noch 255 Fälle bearbeiten. 76 (oder 22,96 Prozent) weniger als 2016. Die Betrugsdelikte gingen um 26 auf 172 zurück.
Weniger Rauschgiftdelikte
Die Zahl der Rauschgiftdelikte war von 2014 (57 Fälle) über 2015 (108) bis 2016 (117) angestiegen. Im vergangenen Jahr ging sie nun um 12,82 Prozent wieder zurück (auf 102 Fälle). Ähnlich stark ist der Rückgang bei der Straßenkriminalität (von 240 auf 211, gleich 12,08 Prozent). Die Zahl der Sachbeschädigungen sank um 14 auf 223.
Genauer untersucht wurde in der Statistik die Jugendkriminalität. Bei den meisten Deliktarten liegt der Anteil der Täter im Alter bis 21 Jahre im Bereich zwischen 20 und 25 Prozent. Nur bei den Rauschgiftdelikten (37,7 Prozent ) und den Sachbeschädigungen (34,7 Prozent) ist der Anteil der jugendlichen Täter größer.
Kinder als Täter
Auffällig ist der Anteil von Kindern (bis 14 Jahre) bei den Fällen, in denen wegen Körperverletzung ermittelt werden musste. Er stieg von sieben Fällen 2015 auf 10 in 2016 und 22 im vergangenen Jahr und liegt damit erstmals höher als bei den Jugendlichen (14 bis 18 Jahre) mit 17 Fällen und den Heranwachsenden (18 bis 21 Jahre) mit 20 Fällen. Das führt Matthias Schuhbäck auf das Anzeigeverhalten der Eltern zurück: "Das ist beispielsweise die Schulhofrauferei, die früher nicht zur Anzeige gebracht wurde, heute aber eben schon."
Insgesamt kann der Leiter der Polizeiinspektion aber eine sehr positive Sicherheitsbilanz ziehen. Diese führt er auf die intensive Ermittlungstätigkeit seiner Mannschaft zurück. Er erwähnt aber auch die positive Wirkung der Sicherheitswacht, deren Personalstärke und Einsetzbarkeit nach Überlegungen des Innenministeriums möglicherweise noch ausgedehnt werden soll.