Interaktive Ausstellungen, europäische Nationalgerichte: Schulen entwickeln findige Projekte und werden belohnt.
Als Hubertus Erbprinz von Sachsen-Coburg und Gotha gefragt wurde, ob er die Schirmherrschaft des Coburger Europapreises übernehme, habe er nicht lange überlegt. "Als begeisterter Europäer begrüße ich dies", sagte er im Riesensaal von Schloss Ehrenburg am Mittwochnachmittag. Den Preis hat das Europe-Direct-Infozentrum Coburg zusammen mit der VHS Coburg, der VR-Bank, der IHK zu Coburg und der Niederfüllbachstiftung nun zum zweiten Mal verliehen.
"Ich bin angetan von dem tiefgreifenden europäischen Wissen, das bereits in der Grundschule vorhanden ist", sagte Schirmherr Erbprinz Hubertus. Europa biete heute Möglichkeiten, von denen die Generation der 1950er und 1960er Jahre nur träumen konnte. "Vor allem, dass wir ohne Einschränkungen reisen können."
In der Stadt Coburg sei der europäische Gedanke bereits seit dem 19.
Jahrhundert verwurzelt, betonte Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD). Der Wettbewerb diene dazu, Schüler für die Europaideen zu begeistern. Siegmar Schnabel, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg, lobte die innovativen Projekte an den Schulen. "Der Europapreis schärft den Blick über den Tellerrand."
Nadine Düthorn von Europe Direct Coburg hat normalerweise die Aufgabe, Europa den Menschen nahe zu bringen. Diesmal war es anders. "Bei den Preis drehen wir es um, die Schüler bringen uns Europa nahe." Unter "sehr, sehr vielen Einsendungen" habe die Jury, bestehend aus Prinz Hubertus, Sigmar Schnabel, Vertretern der VR-Bank und Europe Direct Coburg, entscheiden müssen und schließlich vier Preisträger ausgewählt.
Austausch und Ausbildung Den ersten Klassenpreis und eine Fahrt zu den Brose Baskets hat die jetzige 12.
Klasse der Rudolf-Steiner-Schule mit einer interaktiven Ausstellung gewonnen. Ein digitales Quiz, ein EU-Mitgliedskarussell oder Eurowunschkugel gehören dazu.
Der zweite Preis und ebenfalls eine Fahrt zu den Brose Baskets geht an die Staatliche Berufsschule I. Ihre "Azubis" verbringen einen Teil ihrer Ausbildung in Schweden. Beispielsweise haben sechs Jungs der Firma Waldrich ein dreiwöchiges Praktikum in Göteburg absolviert. Wie der stellvertretende Schulleiter Rolf Sander informierte, nehmen jährlich etwa 40 Schüler aus unterschiedlichen Coburger Betrieben an dem Austausch teil. Richtig ins Zeug gelegt haben sich auch die Kinder der Klasse 4 b der Johann-Gemmer-Schule in Ahorn. Sie haben Europa mit allen Sinnen erlebt, landestypisches Essen gekocht, die Nationalhymen gelernt, Collagen gebastelt und vieles mehr.
Das Gymnasium Casimianum ist mit dem Comineus Projekt bekannt, das bereits seit fünf Jahren an der Schule läuft. Die Schule organisiert Projekte und pflegt unter anderem Partnerschaften und Schüleraustausch mit Schulen in ganz Europa.
Die Feier umrahmten Schüler der Musikschule Coburg erstklassig, ein Empfang rundete das Programm ab.