Schlossplatz: Teurer Ersatz für sterbenden Ahorn

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Als "dürr, aber stabil" beschreibt Grünflächenamtsleiter Bernhard Ledermann den (ersten) Baum, der im Rondell auf dem Schlossplatz bereits kaputt gegangen ist. Fotos: Oliver Schmidt
Als "dürr, aber stabil" beschreibt Grünflächenamtsleiter Bernhard Ledermann den (ersten) Baum, der im Rondell auf dem Schlossplatz bereits kaputt gegangen ist. Fotos: Oliver Schmidt
 
 
 

In der vielleicht markantesten Grünanlage Coburgs sterben die Bäume. Ersatz dafür gibt es zumindest nicht auf die Schnelle. Deshalb wurden bereits spezielle Maßnahmen in die Wege geleitet.

Für die Experten war diese Entwicklung schon seit längerem absehbar - doch mittlerweile erkennt es auch jeder Laie auf den ersten Blick: Einer der 28 markanten Kugelahorne im Schlossplatz-Rondell ist kaputt. "Er ist nicht mehr zu retten", bestätigte Grünflächenamtsleiter Bernhard Ledermann am Montag auf Anfrage. Und als ob das nicht schon genug Probleme bedeuten würde, weil in dem symmetrisch angelegten und stets so akkurat und schön bepflanzten Grün somit jetzt eine Wunde klafft: "In den nächsten Monaten und Jahren drohen noch weitere Bäume im Rondell, kaputt zu gehen", weiß Bernhard Ledermann.

Natürlich sollen die kaputten Bäume wieder ersetzt werden. Aber das ist leichter gesagt als getan. "Es sind sehr spezielle Kugelahorne, die zum Beispiel einen ganz bestimmten Kronenansatz brauchen", erklärt Ledermann.
Sprich: Solche Bäume lassen sich nicht einfach irgendwo kaufen und dann in Coburg einpflanzen. "Wir haben deshalb einen Anbauvertrag geschlossen", informiert der Grünflächenamtsleiter. Ein externer Betrieb hat dabei den Auftrag erhalten, Kugelahorne "anzubauen", die den optischen Anforderungen fürs Schlossplatz-Rondell entsprechen. Mit Blick auf die weiteren Bäume, die demnächst auch noch kaputt zu gehen drohen, wurde gleich eine Sammelbestellung aufgegeben, für gut 30 Stück, also Puffer inklusive. Denn hinzu kommt, dass die Anzucht von solchen Unikaten auch Zeit dauert: Erst nach fünf Jahren - also im Herbst 2017 - werden die neuen Kugelahorne die Statur haben, dass sie sich nahtlos ins Rondell einpassen.

Aus bei den Open-Airs?

Und was passiert bis dahin? "So lange von einem kaputten Baum keine Gefahr ausgeht, lassen wir ihn stehen", erklärt Bernhard Ledermann. Zu gegebener Zeit werde man freilich über Ersatz- beziehungsweise Übergangspflanzungen nachdenken müssen. Möglicherweise wird das zu den Großveranstaltungen im Sommer der Fall sein; bei den bestuhlten Schlossplatz-Open-Airs ist das Rondell ja auch immer Zuschauerbereich.

Um welche Baumart es sich bei den Ersatzpflanzungen handeln wird, steht laut Bernhard Ledermann noch nicht fest. Ebenso wird noch gerätselt, wie alt die jetzigen Kugelahorne im Rondell wohl sind. "Ganz genau werden wir das erst wissen, wenn der erste Baum gefällt ist und wir die Jahresringe zählen können", sagt der Grünflächenamtsleiter. Er schätze aber, dass die jetzige Baumbepflanzung vor 70 bis 90 Jahren erfolgt ist. Weil die Bäume immer wieder beschnitten werden und schon immer beschnitten worden sind, lässt sich das durchs bloße Betrachten aber nur schlecht sagen.

Bleibt noch eine Frage: Was kostet so ein Baum, der fünf Jahre lang extra fürs Schlossplatz-Rondell angebaut wird? "Jeweils etwa 1000 Euro", verrät Bernhard Ledermann und fügt augenzwinkernd einen Aufruf hinzu: "Spender sind jederzeit willkommen!" Nun, an Liebhabern für Coburgs wohl markanteste Grünfläche dürfte es zumindest nicht fehlen.