Für das Ehrenmal am Coburger Ernstplatz wurde eine abgespeckte Sanierungs-Variante beschlossen. Damit kostet die Restaurierung die Stadt unterm Strich 76.000 Euro.
Das Kriegerdenkmal am Ernstplatz, das an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71 erinnert, kann nun doch saniert werden. Der Bau- und Umweltsenat der Stadt Coburg gab gestern Grünes Licht - allerdings mit Abstrichen. 138.500 Euro - soviel hätte die vollständige Restaurierung nach einer ersten Schätzung gekostet - war dem Gremium deutlich zu teuer. Der Senat einigten sich jetzt auf eine abgespeckte Version, die die Stadt unterm Strich knapp 76.000 Euro kosten würde.
Im Frühjahr 2011 war die 1874 errichtete Säule mit dem Adler (der heute kaum noch als solcher zu erkennen ist) aus Sicherheitsgründen abgesperrt worden, weil der Sandstein bröckelte. Wegen der angespannten Finanzlage der Stadt wurde die Entscheidung, was mit der Säule passieren sollte, zunächst auf 2012 verschoben.
Die Firma ProDenkmal errechnete im Auftrag des Bausenats die Baukosten.
Alles in allem hätte die Sanierung demnach 138.500 Euro gekostet. Nach teilweise hitziger Diskussion - Wolfgang Weiß von den Grünen forderte gar, man solle das Denkmal "kontrolliert verfallen" lassen - wurde das Hochbauamt beauftragt, eine günstigere Alternative zu suchen.
Gold wird nicht erneuert Für insgesamt 58.000 Euro wäre die Notsicherung zu haben gewesen - ohne die Rekonstruktion des Adlers, ohne Neuvergoldung der Inschriften und ohne Überarbeitung der Grünfläche drumherum. Das Landesamt für Denkmalpflege verweigerte seine Zustimmung, die jedoch Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln gewesen wäre. Die Stadt hätte die Kosten alleine tragen müssen.
Bei der gestern beschlossenen Zwischenlösung wurden Vergoldung und Außenbereich zurückgestellt, so dass die Gesamtsumme jetzt bei 111.000 Euro liegt. Abzüglich der zu erwartenden Fördermittel blieben unterm Strich 76.000 Euro für die Stadt - eine Lösung, mit der - Wolfgang Weiß ausgenommen - alle Senatsmitglieder leben können.