Rödntals Rathaus gerüstet für die Zukunft

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Beim Rundgang durch die sanierten Bereiche beeindruckte vor allem der neu gestaltete Empfang. Rainer Lutz
Beim Rundgang durch die sanierten Bereiche beeindruckte vor allem der neu gestaltete Empfang. Rainer Lutz

Lange mussten Bürger und Mitarbeiter mit provisorischen Lösungen im Rathaus zurechtkommen. Am Freitag wurden die sanierten Bereiche endlich eingeweiht.

Irgendwie hatten sich die Bürger schon an den Bauzaun vor dem Rathaus gewöhnt, meinte Rödentals Bürgermeister Marco Steiner (FW). Lange gab es wohl Pläne, den Zugang zum Rathaus, den Saal und das Foyer darunter zu sanieren. Doch Förderprogramme, die es der Stadt ermöglicht hätten, so eine Investition anzugehen, die fanden sich nicht - bis das kommunale Investitionsprogramm KIP aufgelegt wurde. Mit der Förderzusage der Regierung von Oberfranken konnte aus Plänen die Umsetzung werden. Am Freitagabend wurde der sanierte Rathaussaal feierlich eingeweiht.
Ehe Hans-Dieter Bauer (Klavier) und Karlheinz Busch (Violoncello) mit einem eindrucksvollen Konzert unter Beweis stellten, wie gut sich der Saal jetzt für Konzerte eignet, schilderte Marco Steiner den Weg von der Planung zum fertigen Gebäude. Die geladenen Gäste machten sich bei einem Rundgang ein Bild von der gelungenen Umsetzung der Ideen aus dem Stadtrat, dem Bausenat und aus der Belegschaft der Verwaltung.


Ganz neuer Eingangsbereich

Am meisten auffallen dürfte künftig den Bürgern, die ins Rathaus kommen, dass der Eingangsbereich komplett neu gestaltet ist. Von einer Art Pförtnerluke wandelte sich das Bild hin zu einem modernen Empfang. Wichtig für die Bürger - und für das Förderprogramm - ist der neue Fahrstuhl. Durch ihn wurde das Rathaus ebenso wie der Saal zugänglich für Menschen mit Behinderung. Die Barrierefreiheit war neben der energetischen Sanierung ein wichtiges Kriterium, um in das KIP aufgenommen zu werden.
Es hatte zuvor kaum ein Programm gegeben, das gezielt auf öffentliche Verwaltungsgebäude zugeschnitten gewesen wäre. Entsprechend groß war das Interesse der Kommunen, hier berücksichtigt zu werden. Flächendeckend hatte sich ein erheblicher Investitionsstau gebildet. Von 78 Millionen Euro, die aus dem KIP nach Oberfranken flossen, wie Regierungsvizepräsident Thomas Engel sagte, gingen sieben Millionen in den Landkreis Coburg. Rödental hat davon laut Bescheid der Regierung 1,059 Millionen für sein Vorhaben erhalten, für das insgesamt 1,821 Millionen Euro an Haushaltsmitteln aufgewendet wurden.


Überraschungen beim Bau

Dafür "wurde das Foyer von einer großen Garderobe zu einem neuen Veranstaltungsraum", wie es Architekt Christian Wutke beschreibt. Er verheimlicht nicht, dass während der Bauarbeiten, so manche Überraschung dafür sorgte, dass immer neu reagiert und geplant werden musste. "Der Brandschutz wurde zu einem Kerngeschäft des Projekts", sagte Wutke. Fluchtwege und Trenntüren entsprachen nicht mehr heutigen Vorschriften. Um den Fahrstuhl einbauen zu können, mussten die Arbeiter massiven Fels überwinden, auf den sie unter dem Rathaus stießen. Das alles im laufenden Betrieb der Verwaltung zu schaffen belastete die Mitarbeiter auf beiden Seiten. Die Bauarbeiter, weil sie Rücksicht nehmen mussten, die Rathausmitarbeiter, weil die Arbeiten trotzdem nicht immer ohne Störung zu machen waren.


Stolz auf die Abstimmung

Knappe Mittel können leicht zum Streitobjekt werden. Unter den Kommunen im Landkreis Coburg wurde das vermieden. "Ich bin schon stolz darauf, wie hier die Abstimmung zwischen den Bürgermeistern der Landkreis kommunen ablief", sagt stellvertretender Landrat Christian Gunsenheimer. Manche Bürgermeister hätten da zurückgesteckt, und denen den Vortritt gelassen, deren Maßnahmen dringender waren. An den Regierungsvizepräsidenten gerichtet sagte Gunsenheimer mit Blick auf mögliche neue Förderprogramme: "Wir sind bereit, das Coburger Land weiter zu entwickeln." Nach dem Förderprogramm ist eben vor dem Förderprogramm.