Wenn Rödental beim Kommunalinvestitionsprogramm Schulinfrastruktur berücksichtigt wird, wäre ein Fördersatz von 90 Prozent möglich.
Ein Schreiben der Regierung von Oberfranken lässt Rödental hoffen, eine sehr komfortable Lösung für die Sanierung der Grundschule in Einberg zu bekommen. Nach dieser Mitteilung ist die Stadt nämlich berechtigt, Fördermittel nach dem Kommunalinvestitionsprogramm Schulinfrastruktur (KIP-S) zu beantragen, wie Bürgermeister Marco Steiner (FW) bei der Sitzung des Stadtrats am Montag informierte.
Genau genommen geht es um einen Teilbereich der Sanierung, der für das Programm geeignet ist. Turnhalle, Außensportanlage, Turnhallengang und Außenanlagen sind geeignet und liegen im Rahmen des Förderprogramms. "Der Vorteil des KIP-S liegt darin, dass die förderfähigen Kosten bis zu 18 Prozent der Architekten- und Ingenieursleistungen beinhalten", heißt es in der Beschlussvorlage für die Stadtratsmitglieder. Außerdem werden auch die Außenanlagen bezuschusst, was etwa bei FAG Förderung nicht berücksichtigt würde.
Wie die Stadt im Gespräch mit der Regierung erfahren hat, ist der Fördertopf für den Landkreis Coburg nicht ausreichend, um eine komplette Generalsanierung zu beantragen. Die Klassentrakte der Schule müssten demnach als separater Bauabschnitt gebildet werden, für den dann Fördermittel nach FAG beantragt werden können.
Ob die Stadt auf ihren Antrag hin nach KIP-S gefördert wird, steht nicht fest. Es gibt auch andere Bewerber um die Mittel für den Landkreis. Sollte sie aber berücksichtigt werden, dann könnte die Turnhalle mit einem Aufwand von ungefähr 1,3 Millionen Euro saniert werden. Der Verbindungsgang würde abgerissen und neu errichtet, die Schulsportanlage und die Außenanlagen ebenfalls saniert. Für das gesamte Paket hätte die Stadt einen Eigenanteil von gut 300 000 Euro zu tragen.
Jürgen Faber (Grüne) war dennoch nicht begeistert. Seiner Ansicht nach ist der Aufwand zu hoch, zumal die Halle nach der Sanierung für Vereinssport noch immer zu klein sei und beim Umbau auch die Empore verloren ginge, die als Zuschauerbereich für Sportveranstaltungen genutzt werden kann. Das schmälere den Nutzwert weiter. Er schlug dagegen vor, die Halle abzureißen, den Verbindungsgang ebenfalls zu beseitigen und die Halle an seiner Stelle an das Schulgebäude anzudocken. So könne für das gleiche Geld eine bessere und zukunftsfähigere Lösung erreicht werden.
Dafür, so Marco Steiner, werde die KIP-S Förderung aber nicht zu bekommen sein. Außerdem zweifelte Bauhofleiter Gerhard Eller daran, dass die neue Halle für 1,3 Millionen Euro gebaut werden könnte.
Nun soll zunächst wie geplant der Antrag auf Mittel nach KIP-S gestellt werden. "Sollten wir keine Mittel nach KIP-S bekommen, müssen wir sowieso überlegen, wie wir weiter planen", stellte Marco Steiner fest.
Der Service und die Banken
Dass vor allem VR-Bank und Sparkasse an immer weniger Orten Servicestellen mit Geldautomaten und Kontoauszugsdruckern vorhalten, möchte die SPD-Fraktion im Stadtrat nicht akzeptieren. Fraktionsvorsitzender Thomas Lesch hatte einen Antrag eingebracht, der Bürgermeister möge sich bei den Kreditinstituten dafür einsetzen, dass in den größeren Stadtteilen wieder solche Möglichkeiten geschaffen werden. Die Banken lehnen das aber mit Hinweis auf die mangelnde Wirtschaftlichkeit solcher Serviceangebote ab. "Banken sollten aber nicht nur betriebswirtschaftlich denken, sondern auch mal volkswirtschaftlich", sagte Lesch. CSU-Fraktionsvorsitzender Elmar Palauneck unterstützte den Vorstoß der SPD mit dem Hinweis, dass gerade die mit der Kommunalpolitik verzahnten Sparkassen und die VR-Bank als Genossenschaftsbank, einmal als "Banken der kleinen Leute" gedacht waren.
Antrag für Senioren
Als Seniorenbeauftragter der Stadt Rödental und des Landkreises erinnerte Wolfgang Hasselkus daran, dass durch die Ausdünnung des Service-Netzes gerade für Senioren die Wege für Bankgeschäfte immer weiter werden. Dadurch steige der Bedarf an Mobilität für die älteren Menschen. Die, wie Thomas Lesch festgestellt hatte, oft nicht die Möglichkeiten von Onlinebanking nutzen können oder wollen. Hasselkus stellte daher den Antrag, dass Rentner bei Vorlage ihres Rentnerausweises den Stadtbus in Rödental kostenfrei nutzen dürfen. Damit bekämen die Senioren leichteren Zugang zu ihrem Geld. Sie könnten aber auch die Geschäfte in der Stadt besser erreichen und hätten besseren Zugang zu ärztlicher Versorgung. Hasselkus verspricht sich von diesem Angebot eine Beispielwirkung für andere Kommunen und möchte damit eine Diskussion über kostenloses Fahren der Senioren im Nahverkehr anstoßen.