Rödental: Metallbauer Lemoch ist insolvent - "hoffen, dass wir es irgendwie schaffen"
Autor: Ralf Welz
Rödental, Dienstag, 27. Februar 2024
Die Firma Lemoch aus Rödental ist insolvent. "Mein Großvater hat den Betrieb 1957 gegründet", erzählt die Geschäftsführerin. Nun steht der traditionsreiche Metallbauer vor einer ungewissen Zukunft. Probleme bereiten vor allem zwei Faktoren.
Die Automobilindustrie steckt in einer handfesten Krise. Der Wandel der Branche stellt viele Akteure vor große Herausforderungen. In Franken will der Autozulieferer Valeo mindestens 370 Stellen streichen. Der Firma Lemoch in Rödental (Landkreis Coburg) droht womöglich sogar das Aus. In dem oberfränkischen Metallbearbeitungsbetrieb werden laut eigenen Angaben überwiegend Präzisionsteile für Hydraulik und Maschinenbau gefertigt.
"Die Firma Lemoch hat am 19.02.2024 Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt", teilt der vorläufige Insolvenzverwalter Klaus-Christof Ehrlicher inFranken.de auf Nachfrage mit. Zu den Auftraggebern zählen dem Unternehmen nach "namhafte Industrieunternehmen" und verschiedene Autozulieferer. "Wir haben einen Antrag auf ein vorläufiges Insolvenzverfahren gestellt", berichtet Geschäftsführerin Anke Lemoch-Altmann am Dienstag (27. Februar 2024) im Gespräch mit inFranken.de. Gleich zwei Gründe seien für die Maßnahme letztlich ausschlaggebend gewesen.
Rödentaler Metallbauer Lemoch meldet Insolvenz an - "Preise extrem gestiegen"
"Die Preise sind extrem gestiegen". Dies betreffe sowohl die Materialkosten als auch die Energiekosten. "Ein großer Punkt in den letzten Jahren war es, das Ganze aufzufangen", sagt die Chefin des vor 67 Jahren gegründeten Familienbetriebs. Hinzu komme der allgemeine Fachkräftemangel. "Wir brauchen gute Mitarbeiter", betont Lemoch-Altmann. Doch viele Beschäftigte ziehe es vornehmend zu großen Firmen. "Das ist momentan keine einfache Situation."
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Die Chefin der Lemoch Metallbearbeitung GmbH hofft dennoch auf den Fortbestand ihres kleinen Betriebs. Viele der Beschäftigten arbeiten demnach seit vielen Jahren im Unternehmen. "Die Mitarbeiter haben teilweise bei uns gelernt", hält die Geschäftsführerin fest. Festes Ziel sei nicht zuletzt deswegen das Weiterbestehen des Betriebs. "Vielleicht auch in leicht veränderter Form. Wir versuchen jetzt umzustrukturieren."
Am Personal werde es laut ihrer Einschätzung nicht scheitern. "Unsere Mitarbeiter sind motiviert", berichtet Lemoch-Altmann. Ihre Hoffnung seien jetzt unter anderem größere Aufträge vonseiten der Hauptkunden der Firma. Die Löhne und Gehälter seien über das Insolvenzgeld abgesichert, erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter Klaus-Christof Ehrlicher. "Das Unternehmen wird zunächst vollumfänglich fortgeführt."
"Kleiner Familienbetrieb": Traditionsunternehmen vom Großvater gegründet
Im Gespräch mit inFranken.de zeigt sich die Chefin durchaus optimistisch, was die Zukunft des Metallbearbeitungsbetriebs anbelangt. "Wir sind ein kleiner Familienbetrieb. Mein Großvater hat den Betrieb 1957 gegründet", erzählt Lemoch-Altmann, die das Unternehmen seit rund 18 Jahren in dritter Generation führt.
"Wir sind zehn Mitarbeiter insgesamt und hoffen, dass wir es irgendwie schaffen, dass es weitergeht", sagt sie mit Blick auf die Insolvenz der Lemoch Metallbearbeitung GmbH in Rödental.