Prinz Hubertus baut um am Fuß von Schloss Callenberg

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Insgesamt sieben Wohnungen entstehen im ehemaligen Chauffeur-, Beamten- und Kavaliershaus unterhalb von Schloss Callenberg. Fotos: Ulrike Nauer
Insgesamt sieben Wohnungen entstehen im ehemaligen Chauffeur-, Beamten- und Kavaliershaus unterhalb von Schloss Callenberg. Fotos: Ulrike Nauer
Foto: Ulrike Nauer
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Foto: Ulrike Nauer
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Die Seitenansicht des Beamtenhauses. Die Fachwerkkonstruktion verschwindet wieder unter einer Verkleidung. Das Haus wird - wie vor dem Umbau - die historischen Farben Gelb, Grün und Rot tragen.
Die Seitenansicht des Beamtenhauses. Die Fachwerkkonstruktion verschwindet wieder unter einer Verkleidung. Das Haus wird - wie vor dem Umbau - die historischen Farben Gelb, Grün und Rot tragen.
 
Foto: Ulrike Nauer
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Das Coburger Herzogshaus renoviert das Gebäude-Ensemble unterhalb von Schloss Callenberg und stellt auf erneuerbare Energien um. Im Chauffeur-, Beamten- und Kavaliershaus werden insgesamt sieben Wohnungen eingerichtet.

Man muss nicht unbedingt Zimmermann sein, um zu erkennen, dass in der Sanierung des Beamtenhauses, das zu Schloss Callenberg gehört, eine Heidenarbeit steckt. Das Herzogshaus Sachsen-Coburg und Gotha ist derzeit dabei, das aus drei Gebäuden bestehende Ensemble, unterhalb des Schlosses, grundlegend zu renovieren. Das sogenannte Chauffeurhaus, das Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde, ist bereits fertig. Vom Beamtenhaus steht derzeit nur das Gebälk, allerdings trägt es schon ein neues Dach. Das Kavaliershaus, das aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt, wird aller Voraussicht nach nicht mehr zu retten sein. Zu schlecht ist sein Zustand.

Neubau ersetzt Kavaliershaus

Die Denkmalschutzbehörde habe bereits signalisiert, dass sie den Abriss des Kavaliershauses wohl genehmigen werde, sagt Hubertus Erbprinz von Sachsen-Coburg und Gotha beim Besuch auf der Baustelle. Auch die Stadt Coburg sei informiert. Gerne hätte er das Kavaliershaus erhalten, versichert Prinz Hubertus, aber die Bausubstanz sei noch schlechter als die des Beamtenhauses. Und wer sieht, welche Arbeit dort hinein gesteckt wird, der ahnt, welchen Aufwand - planerisch und finanziell - man für den Erhalt des Kavaliershauses treiben müsste. "Wir sind jetzt schon weit über dem Budget", sagt Prinz Hubertus.



Leer bleiben wird der Platz des Kavaliershauses aber nicht. Damit das Dreier-Ensemble beibehalten wird, soll es durch einen Neubau ersetzt werden - in den gleichen Dimensionen wie das jetzige Gebäude und keinesfalls zu modern, wie Prinz Hubertus verspricht. "Angepasst an die Gesamtarchitektur" - für alle drei Häuser gilt die gleiche, historische Farbgebung: gelber Anstrich, rote Ziegeln und grüne Fensterläden.



Das Kavaliershaus ist zweistöckig, im unteren Bereich befinden sich Lagerräume, bewohnt war nur der erste Stock. Dieses Konzept werde auch auf den Neubau übertragen - im Erdgeschoss Garagen und Lagerräume, im ersten Stock zwei Wohnungen mit je rund 130 Quadratmetern Wohnfläche. "Die oberen Räume lassen wir aber erstmal frei", sagt Prinz Hubertus. "Den Innenausbau machen wir später. Vielleicht in zwei, drei Jahren."



Seit 2012 werde im Herzogshaus intensiv geplant, wie man die Häuser als Mietobjekte wieder herrichten könne, berichtet er. Sowohl das Chauffeur- als auch das Beamtenhaus waren bis zu ihrem Umbau bewohnt, teilweise von langjährigen Mietern. Die drei Wohnungen im frisch renovierten Chauffeurhaus sind auch schon wieder vermietet. Und für die beiden Wohnungen, die im Beamtenhaus eingerichtet werden sollen, so erzählt Prinz Hubertus, hätten bereits zwei Interessenten fest zugesagt.

Böse Überraschungen

Bis das Beamtenhaus allerdings bezugsfertig ist, wird wohl noch einige Zeit vergehen. "Ich hoffe, dass es Ende des Jahres fertig wird", sagt Prinz Hubertus. Doch, wer ein so altes Haus saniert, der weiß auch, dass unter jeder Holzdiele, hinter jeder Wand böse Überraschungen lauern können. An einer Ecke des Beamtenhauses stießen die Fachleute dann auch auf genau so eine böse Überraschung: "Die Holzbalken waren total verfault und mussten ersetzt werden", erinnert sich Prinz Hubertus. Auch dass das ganze Haus praktisch aus Fachwerk besteht, war vorher nicht abzusehen, denn die Balken waren an Innen- und Außenwänden verkleidet. So soll es im Übrigen auch nach dem Umbau wieder sein. Sicht-Fachwerk wäre zwar für den Prinzen eine Überlegung wert, würde aber letztlich wohl nicht so gut zu den beiden anderen Gebäuden passen.



Grundsätzlich, das ist Prinz Hubertus durchaus klar, wäre es billiger gekommen, das Beamtenhaus abzureißen und etwas Neues zu bauen. Der "katastrophale Zustand" hätte es sicher gerechtfertigt. Aber das Herzogshaus entschied sich bewusst dagegen. Wenn alles fertig ist, werde das Dreier-Ensemble aus einem sehr alten Gebäude, einem Gebäude aus dem vergangenen Jahrhundert und einem aus unserer Zeit bestehen, sagt der Prinz. Er freue sich deshalb, besonders für seinen Vater, Prinz Andreas, dass eine Möglichkeit gefunden wurde, die Häuser wieder herzurichten. Und er ist sich sicher: "Am Ende wird's toll!"

Hackschnitzel heizen Schloss

Einen weiteren großen Schritt unternimmt das Herzogshaus in Sachen energetische Sanierung. "Wir stellen unsere gesamte Anlage auf erneuerbare Energien um", berichtet Prinz Hubertus. Eine Hackschnitzelheizung soll künftig nicht nur die drei Häuser versorgen, sondern auch das Schloss. Die Befeuerungsanlage wird neben der Zufahrt zum Schloss im Boden versenkt, ist für die Anlieferung gut zu erreichen und kaum zu sehen. "Wir haben lange überlegt, welches System für uns das richtige ist", berichtet Prinz Hubertus. Die Hackschnitzel werden zwar zugekauft, aber "als Forstbetrieb haben wir theoretisch die Möglichkeit, uns im Notfall selbst zu versorgen."