Seit Jahren bereitet Ala Mbwilo Speisen in ihrem Lehmbackofen zu. Auf die Idee, einen Ofen in ihrem tansanischen Heimatort Matamba zu bauen, kam sie bei einem Besuch in der Partnergemeinde Fechheim.
Fast drei Jahre liegt der letzte Besuch in Matamba nun zurück. "Wir waren 2019 zum letzten Mal unten, dann kam Corona", sagt Heidrun Mücke, Vorsitzende der Partnerschaft Fechheim-Matamba (FEMA). Für dieses Jahr ist wieder keine Reise in die Gemeinde im Südwesten Tansanias geplant. "Auch aus Matamba wird niemand nach Fechheim kommen. Eigentlich wollten wir Pfarrer Job Mbwilo letztes Jahr zum Jubiläum unserer Partnerschaft einladen, das haben wir wegen Corona verschoben." Job Mbwilo lebte und arbeitete von 1987 bis 1991 mit seiner Frau Ala und seinen Kindern in der Fechheimer Kirchengemeinde. In dieser Zeit entstand eine Partnerschaft mit dessen Heimatort Matamba.
Projekte laufen weiter
Weil die Besuche vor Ort ausfallen mussten, wurden in den letzten Jahren keine neuen Projekte in Matamba initiiert. Die laufenden Projekte werden dennoch weiter vorangetrieben. Ein Beispiel dafür ist der vor etwa acht Jahren neu angeschaffte Powertiller. "Der Powertiller wurde damals mit Unterstützung vom Maschinenring Zettlitz angeschafft, die Landwirte wollten etwas für Afrika tun", erinnert sich Heidrun Mücke an den Start des Projekts.
Mit dem Powertiller können die Felder auf der Hochebene bei Matamba umgegraben werden. Außerdem werden Kartoffeln, Mais und Holz mit dem Gefährt von den Feldern in den Ort transportiert. Den Frauen wird so die Arbeit erleichtert. Ein Mann hat damals die Verantwortung für den Powertiller übernommen. "Jetzt ist es so, dass die Reifen abgefahren sind. Damit der Mann weitermachen kann, wollen wir neue Reifen finanzieren sobald genug Budget vorhanden ist."
Lehmbackofen hat sich bewährt
Ein weiteres Projekt, das sich in Matamba bewährt hat, war der Bau eines Lehmbackofens. "Wir waren mal mit Ala und weiteren Bewohnern Matambas in Großgarnstadt und haben dort einen Lehmbackofen angeguckt. Dann haben wir überlegt, wie wir den Bau in Matamba verwirklichen können", erzählt Heidrun Mücke. Eine Frau aus Mönchröden hatte zeitgleich die Idee, für ihren Mann einen Pizzaofen aus Lehm im Garten zu bauen. "Dadurch kam ein VHS-Kurs zustande, an dem wir mit Ala und ihrer Familie teilgenommen haben."
Als Heidrun Mücke und weitere Vertreter der FEMA das nächste Mal nach Matamba geflogen sind, hatte Ala bereits einen Lehmbackofen vor Ort gebaut, in dem sie Brot, Pizza und Kuchen zubereiten kann. "Es war faszinierend zu sehen, wie Ala das Wissen aus dem Kurs in Tansania umgesetzt hat. Ich hätte nie gedacht, dass ich in Matamba mal eine Pizza essen würde", sagt Heidrun Mücke. Auch, wenn derzeit keine neuen Projekte starten, gebe es immer wieder Möglichkeiten, um die Menschen in der tansanischen Partnergemeinde zu unterstützen. "Wenn Geld übrig ist, wollen wir in diesem Jahr wieder einige Nähmaschinen für die Näherinnenschule anschaffen."
Die Partnerschaft Fechheim - Matamba: FEMA
Partnerschaft Von 1987 bis 1991 lebte und arbeitete der aus Tansania stammende Pfarrer Job Mbwillo mit seiner Familie in der Kirchengemeinde Fechheim. In dieser Zeit entstand eine freundschaftliche Verbindung zu Matamba, dem Heimatort der Familie in Tansania. Schließlich wurde die Partnerschaft FEMA gegründet, die nun seit rund 30 Jahren besteht.
Projekte Durch Spenden gefördert werden vor Ort in Matamba Projekte umgesetzt. So konnten unter anderem ein Waisenhaus, eine Nähwerkstatt und ein Kindergarten gebaut werden.