6. Segen
Pfarrer Stefan Osberger findet zum Abschluss viele passende Worte. So verweist er auf den neuen Pfarrbrief und bedankt sich bei allen ehrenamtlichen Austrägern. Er weist auch auf viele besondere Gottesdienste hin, die demnächst anstehen. Zum "Tag der Franken" wird zum Beispiel ökumenisch und noch dazu mit Mundart gefeiert. Bereits jetzt sollten auch alle schon an den Gottesdienst an Mariä Himmelfahrt denken und Kräuter sammeln - diese werden dann traditionell in St.Ottilia gesegnet. Den heutigen Gottesdienst beschließt Stefan Osberger genauso fürsorglich wie er ihn begonnen hat: "Bleiben Sie gesund bei dieser Hitze und trinken Sie viel!"
7. Ambiente
Die Pfarrkirche Verklärung Christi, die auf Pläne des Coburger Architekten Josef Rauschen zurückgeht und am 18. Juli 1971 geweiht wurde, hat aufgrund ihres markanten Dachs den Spitznamen "Zitronenpresse". Erst im Inneren kommt die Wirkung dieser ungewöhnlichen Architektur zum Tragen: Obwohl die Einrichtung sehr schlicht und begrenzt ist, sorgt der hohe, zwölfeckige Raum für ein beeindruckendes Ambiente. Das dominierende Material ist Holz. Rund um den Altar sorgen einige Grünpflanzen für belebende Elemente.
8. Kirchenbänke
Die Kirchenbänke sind unspektakulär. Wer nach dem Gottesdienst darauf angesprochen wird, kann kaum sagen, ob sie nun besonders bequem oder unbequem sind. Aber genau so sollte es ja auch sein: Die Kirchenbänke braucht's, deshalb sind sie da, und sie erfüllen ihren Zweck. Sollte jemand die braunen Kissen bemängeln, müsste er sich die Frage gefallen lassen, ob die Kissen in irgendeiner Form Auswirkungen auf sein Seelenheil oder gar seinen Glauben haben. Antwort: haben sie nicht. Und das ist auch gut so.
9. Beleuchtung
Die Pfarrkirche Verklärung Christi kommt in diesem Gottesdienst komplett ohne künstliches Licht aus. Durch die Fenster, die sich rund um das gesamte, zwölfeckige Kirchendach befinden, fällt ausreichend Licht ein. Dazu gibt's noch einige Kerzen.
10. Sinne
Auch als Fremder fühlt man sich in dieser Kirche schnell heimisch. Der Gottesdienst-Tester bekommt nicht nur viele freundliche Blicke zugeworfen, sondern auch die eine oder andere Hand gereicht. Beim Friedensgruß wird diese Gastfreundschaft sogar noch deutlicher spürbar. Was den Gottesdienst ebenfalls sehr angenehm macht, ist, dass bei aller Ernsthaftigkeit für die christlichen Rituale zwischendurch auch mal geschmunzelt werden kann. So streut Osberger in seine Predigt auch eine Scherzfrage ein: "Was ist der Unterschied zwischen einem Pferd und einem Blitz?" Antwort: Das Pferd schlägt aus, der Blitz schlägt ein.
Weitere Angebote in St. Ottilia
Die der Pfarrei ihren Namen gebende Kirche St. Ottilia befindet sich in der Gabelsberger Straße in der Nähe des Klinikums Neustadt. Die ebenfalls zur Gemeinde gehörende Pfarrkirche Verklärung Christi steht Am Moos. In der Regel findet immer sonntags um 9 Uhr die Eucharistiefeier in der Pfarrkirche Verklärung Christi statt - am jeweils dritten Wochenende jedes Monats gibt es zusätzlich am Samstag um 18 Uhr eine Vorabendmesse in der Pfarrkirche Verklärung Christi. Ein weiteres Angebot ist eine Eucharistiefeier freitags um 9 Uhr im Clubraum des Pfarrheimes Verklärung Christi. Parallel zur sonntäglichen Eucharistiefeier gibt es auch einen Kindergottesdienst. Zuständiger Pfarrer für St. Ottilia ist Peter Fischer, der seinen Hauptsitz in St. Hedwig in Rödental hat sowie seit der Umorganisation zum 1. September auch noch als Administrator der Coburger Pfarrei St. Augustin tätig ist. Weitere Information zu den Angeboten in St. Ottilia gibt es im Internet unter www.st-ottilia.de
Warum ein Gottesdiensttest?
Wir wollen mit unserem Gottesdienst-Test die Kirchen ein wenig mehr ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken. Unter Kirchgängern, Geistlichen und Lesern soll eine Diskussion darüber entstehen, was einen guten Gottesdienst ausmacht. Dieses in der Regel sonntägliche Treffen hat für evangelische wie katholische Christen ja bis heute eine große Bedeutung. Soll lebender Ausdruck des Christseins sein. Wir haben uns für eine Bewertung nach objektiven Kriterien theologische Hilfe geholt bei den Professoren Martin Stuflesser (Würzburg), er ist auch Berater der deutschen Bischofskonferenz, und Martin Nicol (Erlangen), der mit seinem Buch "Weg im Geheimnis" ein Plädoyer für den evangelischen Gottesdienst abgibt. Ergänzt werden objektive Kriterien um die subjektiven Eindrücke, die unsere Kollegen gewonnen haben.
Alle Berichte unserer Serie finden Sie auf unserer Übersichtsseite zum Gottesdiensttest. Dort finden Sie auch ausführliche Infos.