Kommunalpolitiker, Pädagoge im Ruhestand, Präsident des Fränkischen Sängerbundes - Peter Jacobi wird 70 Jahre alt: mit einem zufriedenem Blick zurück und noch immer neugierigem nach vorn.
In Coburg wurde Peter Jacobi geboren. Und Coburger ist er mit Leib und Seele geblieben - auch wenn ihn die Liebe zu seine Frau Rita nach Dörfles-Esbach geführt hat. Am morgigen Dienstag wird das Sängerkreis-Urgestein, der Lehrer im Ruhestand und immer noch aktive FDP-Politiker 70 Jahre alt.
Erst kam das Klavier, dann die Orgel Peter Jacobi wuchs am Ketschenanger auf. Er besuchte zunächst das Ernestinum, weil auch der Vater hier Abitur gemacht hatte, und hörte dann vom musisch ausgerichteten Gymnasium Albertinum. "Musik war und ist meine große Liebe", sagt er, der bereits mit fünf Jahren am Klavier saß und zum Klavierunterricht nicht gedrängt werden musste. Das Klavier steht noch heute im Wohnzimmer, gespielt wird darauf auch noch. Zum Klavier kam die Orgel, und in beiden Fächern legte Peter Jacobi das Abitur ab.
Die Liebe zum Singen Aus der Liebe zur Musik erwuchs auch die Liebe zum Singen. Mit zehn Jahren sang Peter im Kinderchor der Moriz-Gemeinde, dann in der Kantorei, mit 14 leitete er einen Kinderchor, sang später im Gymnasiumschor mit, während seines Pädagogikstudiums in Bayreuth im Hochschulchor. Und er ließ sich gern vom "legendären Gymnasiumsprofessor" Hans Hein und dessen Leidenschaft zur Sängerbewegung anstecken.
Erste Stelle als Lehrer in Creidlitz Seine erste Stelle als Volksschullehrer trat Peter Jacobi in Creidlitz an, wechselte nach einem Jahr nach Mönchröden.
2007 schied er aus dem Schuldienst aus und trat den für ihn eigentlich vorprogrammierten Un-Ruhestand an.
Schon jung zur FDP Schon während seiner Gymnasiumszeit begann auch die politische Karriere von Peter Jacobi. "Vorbelastet" vom politischen Engagement des Vaters als FDP-Stadtrat und befördert vom eigenen Faible für Geschichte und Heimatgeschichte trat er 1961 der Jugendorganisation der FDP bei. In sein erstes politisches Amt wurde er in Dörfles-Esbach gewählt, wo er 1972 Gemeinderat wurde und auch gleich stellvertretender Bürgermeister.
Steile politische Karriere Steil ging es dann die politische Karriereleiter hoch. Als einziger FDP-Vertreter Oberfrankens saß Peter Jacobi ab 1978 eine Legislatur im Landtag.
Als die FDP vier Jahre später vom Wähler rausgekickt wurde, musste auch Jacobi seinen Hut nehmen. 1984 kam er in den Kreistag. Leicht war es nie im Kreistag, aber Jacobi ist einer, der zu kämpfen vermag und an seinen Prinzipien festzuhalten versteht. "Für mich", sagt er, "stand und steht der freiheitliche Gedanke über allem." Da eckt er schon mal an mit denen, die immer noch eine Vorschrift und noch eine Regel wollen.
Seit 2014 doch wieder im Kreistag 2002 kandidierte Jacobi nicht mehr für den Kreistag, ließ sich aber 2014 wieder "breitschlagen" und sitzt nun wieder im Landkreis-Parlament - als einziger FDP-Politiker.
Dort ist er gegen den Flugplatz, will vernünftige Lösungen für die Museen, plädiert für eine dringende Schuldenreduzierung, und spricht sich klar dafür aus, das Flüchtlingsproblem offen und im Geist des freiheitlichen Denkens und Handelns anzugehen.
"Gerade wir Deutschen", legt er allen ans Herz, "sollten in der Erinnerung an die Zeiten von Flucht und Vertreibung diesen Menschen großherzig begegnen."
Mit Pauken und Trompeten Frühzeitig begann Jacobis Sangeskarriere. Kaum in Einberg als Organist angekommen, wurde ihm auch schon die Chorleitung für den Gesangsverein Spittelstein angetragen, die er 23 Jahre inne hatte. Er übernahm den Gesangverein Dörfles-Esbach und wurde 1980 schließlich - wie er sagt - "mit Pauken und Trompeten" zum Vorsitzenden des Sängerkreises Coburg gewählt.
15 Jahre stand er an der Spitze der Sängerbewegung, eine bewegende und bewegte Zeit. Er und Franz Möckl als Kreischorleiter, erzählt Jacobi, seien "ein unschlagbares Team" gewesen. Als Peter Jacobi 1994 Präsident des Fränkischen Sängerbundes wurde, lohnte man ihm seine engagierte Arbeit für die Sängergemeinschaften.
Bis heute steht er dem Bund der Sangesfreudigen in Franken als Präsident vor. Aber 2018, das hat er sich fest vorgenommen, da soll ein Jüngerer ran und den Staffelstab zur Lösung der großen Herausforderungen in der regionalen Chorbewegung übernehmen.
In ihrer Liebe zur Musik reisen Peter und Rita Jacobi zu den großen Opernhäusern dieser Welt: Zürich, Wien, Budapest, Helsinki, Tallin, Prag, Dresden. Die Opern der großen Meister bringen Peter und Rita Jacobi zum Schwärmen und zum Planen obendrein.
Schließlich gibt es noch ein paar weiße Flecken in ihrer Opernhauswelt - London, Paris, Mailand.
Aber auch ehrenamtlich hat Peter Jacobi noch längst nicht das Notenblatt beiseite gelegt. Neben seiner Tätigkeit als Sängerbund-Präsident ist er Organist und engagiert sich als Vorsitzender der Musikschule Coburg für den Nachwuchs.
Zum Geburtstag Geschenke Wer Peter Jacobi zum 70. Geburtstag eine Freude machen möchte, kann das mit einer Spende für die Musikschule tun.