"Machen statt moderieren": Die CSU nominiert den 51-jährigen Christian Meyer als OB-Kandidaten und kann sich ein paar Seitenhiebe auf einen potenziellen Mitbewerber nicht verkneifen.
Die Coburger CSU hat am Donnerstagabend Christian Meyer als Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl im März 2020 nominiert. Auf den 51-Jährigen entfielen 64 von 65 Stimmen. Meyer, der aktuell Geschäftsführer der städtischen Wohnbau ist, hatte in seiner Bewerbungsrede gesagt, "mit Kompetenz, Ideen, Dynamik und einem Miteinander" Verantwortung für der Stadt übernehmen zu wollen. Seine Devise für die Zukunft heiße: "Coburg muss pulsieren." So wolle er dafür sorgen, dass Coburg zur "Schwarmstadt" wird, also zu einer Stadt, die ganz gezielt auch junge Leute anlockt.
Vor Meyers Nominierung hatte der CSU-Kreisvorsitzende René Boldt von einer "historischen Chance" gesprochen: Erstmals in der Geschichte der Stadt könne die CSU den Oberbürgermeister stellen. Als Devise gab er aus, dass der künftige OB "machen statt moderieren" müsse. Das konnte als Seitenhieb auf den designierten OB-Kandidaten von Pro Coburg, den Radiomoderator Thomas Apfel verstanden werden.
"Als Devise gab er aus, dass der künftige OB "machen statt moderieren" müsse. Das konnte als Seitenhieb auf den designierten OB-Kandidaten von Pro Coburg, den Radiomoderator Thomas Apfel verstanden werden"
Galt dieses Motto eigentlich auch bei Sebastian Straubel von der CSU? Der hatte bekanntlich bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister von Lautertal (Landkreis Coburg) im Jahr 2014 exakt denselben vorherigen Job - nämlich Radiomoderator beim Lokalsender Radio Eins.
Oder gilt hier nach Ansicht der CSU vielmehr das Motto: "Wenn zwei das gleiche machen, ist es noch lange nicht dasselbe"?