Gedrängel um die Nachfolge von OB Norbert Tessmer (SPD): Insgesamt wird es wohl zehn Kandidaten geben. Der 47-Jährige René Hähnlein möchte vor allem mit den Themen ÖPNV, Bildung, Gesundheit und bezahlbaren Wohnraum punkten.
Die Partei "Die Linke" hat den Vorsitzenden ihres Kreisverbandes Coburg, René Hähnlein, als Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl am 15. März 2020 nominiert. Die Nominierung erfolgte "einstimmig", wie es in einer Mitteilung heißt. Wie viele Parteimitglieder an der Abstimmung teilgenommen haben, wird allerdings verschwiegen. Registriert sind im Linke-Kreisverband derzeit etwas mehr als hundert Mitglieder, davon rund 60 im Stadtgebiet von Coburg.
Der heute 47-jährige René Hähnlein war bereits 2014 als OB-Kandidat angetreten - damals holte er 2,6 Prozent. Gleichzeitig schaffte er aber auch den Einzug in den Stadtrat, wo er kurze Zeit später zusammen mit drei Abtrünnigen der SPD-Fraktion die neue Fraktion "Sozial und bürgernah für Coburg" (SBC) bildete. Nachdem ein Mitglied dieser neuen Fraktion verstorben ist (Matthias Langbein) und ein weiteres Mitglied zur CSU gewechselt ist (Barbara Kammerscheid), wird SBC wohl keine Zukunft haben.
Einen Achtungserfolg erzielte René Hähnlein als Direktkandidat bei der Bundestagswahl 2017: Im gesamten Wahlkreis konnte er immerhin 5,2 Prozent holen, im Gebiet der Stadt Coburg sogar 8,2 Prozent.
René Hähnlein war Mitglied des Finanzsenates und des Jugendhilfesenates und außerdem stellvertretender Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses der Stadt Coburg. Aktuell gehört er dem Verwaltungssenat an. 2018 wurde er vom Stadtrat auch noch zum Patientenfürsprecher des Regiomed-Klinikums Coburg gewählt.
In der Mitteilung über seine Nominierung teilt René Hähnlein auch noch Folgendes mit: "Die vergangenen Jahre waren für Coburg eine Phase der Haushaltskonsolidierung. Als Oberbürgermeister werde ich eine Phase der Investitionen in einen attraktiven ÖPNV, in Bildung, Gesundheit, erschwingliche Mietwohnungen und in eine nachhaltige Wirtschaftsförderung einleiten." Im Mittelpunkt seiner Aktivitäten würden "die Bürgerinnen und Bürger, die Unternehmen und Vereine und der soziale Zusammenhalt unserer Stadt Coburg" stehen.
Außerdem erklärt Hähnlein: "Ein Oberbürgermeister muss grundsätzlich mit allen im Stadtrat vertretenen demokratischen Parteien reden. Klar kommunizieren, wie er sich die Zukunft Coburgs vorstellt, Mehrheiten im Stadtrat und in der Bürgerschaft für seine Vorstellungen gewinnen und diese dann auch konkret umsetzen. Diese klare Linie habe ich in der Vergangenheit oftmals vermisst. In einem zukünftig noch mehr zersplitterten Stadtrat liegt es in den Händen des Oberbürgermeister, wie erfolgreich Coburgs Zukunft gestaltet werden wird."
In zwei Wochen werde Die Linke ihre Stadtratsliste aufstellen, teilt Hähnlein mit. Wie bereits zur vergangenen Kommunalwahl werde die Liste auch für Nicht-Mitglieder geöffnet. Der offizielle Wahlkampfauftakt mit Vorstellung der Stadtratskandidaten und des Kommunalwahlprogramms ist für den 9. Dezember geplant. Als Gast wird dann der Bundestagsabgeordnete Klaus Ernst, der auch Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestages ist, erwartet.