Am Mittwochabend informierte die Coburg Globe GmbH über den Stand ihrer Planungen. Hier das Wichtigste in Kürze. Den ausführlichen Bericht gibt's hier.
Die Macher
Die Globe Coburg GmbH wurde gegründet von den drei Firmen Brose, HUK Coburg und Kaeser Kompressoren. Jede bringt eine Million Euro ein. Aufgabe der Globe Coburg GmbH ist es, Planungen für ein Rundtheater am Güterbahnhof zusammenzustellen. Diese Pläne werden der Stadt geschenkt, die dann die Bauleistungen auf Basis dieser Pläne ausschreiben kann.
Der Zeitplan
Noch im Juni war die Globe Coburg GmbH davon ausgegangen, dass im Juni 2020 das Globe bezugsfähig sein könne und müsse. Inzwischen wird als neuer Fertigstellungstermin der März 2021 genannt. Grund: Das Projekt sei um einiges komplexer als man anfangs dachte. Außerdem können so vorher die beiden anderen Güterbahnhofs-Baustellen "Ertüchtigung der Pakethalle" und "Bau eines Parkhauses" abgeschlossen werden.
Die Kosten
Bislang handelt es sich um grobe Schätzungen. Fürs eigentliche Globe sind elf Millionen Euro angesetzt. Hinzu kommt die Unterkellerung für 1,5 Millionen Euro. Die Baukosten für die Nebengebäude, die später als Start-up-Center dienen sollen, werden auf 4,5 Millionen Euro geschätzt. Die Außenanlagen für den Umgriff des Globe-Komplexes zwischen Karche- und Ernst-Faber-Straße sind mit 6,5 Millionen Euro veranschlagt, die Wasserbauwerke für das "Erlebnis Itz" noch einmal mit 1,5 Millionen Euro. Insgesamt ergibt sich so eine Summe von 25 Millionen Euro. Die Baunebenkosten und die Planungskosten sind nicht eingerechnet, sie kommen noch dazu. Ebenfalls nicht berücksichtigt sind die angekündigten Spenden, wie zum Beispiel das Holz für den Bau, das die Bayerischen Staatsforsten zur Verfügung stellen wollen.
Die Finanzierung
Zehn Millionen Euro fürs Globe hat der Freistaat Bayern zugesagt. Bleiben also 15 Millionen, die nach dieser Kostenschätzung von der Stadt zu tragen wären. Hinzu kommen Planungskosten. Dabei könnte man argumentieren, dass ein Teil dieser Kosten ohnehin auf die Stadt zugekommen wäre. Sie will ja das Güterbahnhofsgelände entwickeln, und die Gebäude für die Start-ups befanden sich bereits im Rahmenplan Güterbahnhof.
Wie geht es weiter?
Detailpläne und weitere Berechnungen sollen dem Stadtrat in einer Sondersitzung am 27. November vorgestellt werden.
Da kostet das Projekt bisher rund 25 Mio. Euro ohne Nebenkosten. Alleine dafür werden nochmal 18 Prozent aus den Baukosten fällig werden. Macht dann rund 30 Mio. Euro. Und das alles muss dann von der Stadt Coburg vorfinanziert werden. Vom Staat gibt es dann irgendwann 10 Mio. Euro zurück. Das nenne ich nachhaltig.
Das ist doch ein gutes Geschäft, wenn man es mit der zum größten Teil vom Freistaat finanzierten wieder abzureißenden Zehn-Millionen-Interimsspielstätte vergleicht ... – oder?
Es hilft ungemein, wenn man In Coburg derartige Entscheidungen NICHT auf ihre Rationalität hin abklopft – zumal wenn das eine oder andere Familienunternehmen sich bemüßigt fühlt "seiner" Stadt etwas "Gutes" zu tun ...
Die Idee an sich hat ja was ... – aber inwieweit dieses kollektive Ego-Boosting von Brose, HUK und Käser langfristig der Gemeinschaft nützt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ungeachtet der all der wohlfeilen Marketing-Phrasen ...
Wie die Erfahrung lehrt, wird es weder bei dem einen Jahr Verzögerung noch bei der jetzt genannten Endsumme bleiben. Man sollte das Ding nicht länger "Globe" nennen, sondern "Itzphilharmonie" ...
Geht's noch etwas großzügiger? 15 Millionen Euro, die von der Stadt zu tragen sind und das ohne Planungskosten. Dabei ist es keine Seltenheit, dass öffentliche Bauvorhaben meist teurer werden, als ursprünglich kalkuliert. Ob das noch dem Bürgerwillen entspricht? Man sollte für dieses Geld lieber bezahlbaren Wohnraum bauen!