Nicht alle Coburger Bau- und Umweltsenatsmitglieder können sich mit einem Kirchenneubau in der Bahnhofsstraße anfreunden.
Die Neuapostolische Kirchengemeinde (NAK) baut in der Bahnhofsstraße ein neues Gotteshaus. In der Sitzung des Bau- und Umweltsenates stellte Architekt Stephan Pfäffle von der NAK Süddeutschland die Pläne der Glaubensgemeinschaft vor.
Das Anfang der 1950er Jahre in der Bahnhofsstraße 32 errichtete Gemeindezentrum soll durch einem zeitgemäßen und vor allem barrierefreien Neubau ersetzt werden.
Bislang gibt es in dem Gemeindezentrum maximal 280 Sitzplätze. Künftig sollen es 150 sein. Der Neubau wird nicht größer als das bestehende Gebäude sein, allerdings durch eine andere Innenaufteilung den heutigen Anforderungen und dem Gemeindeleben mehr dienen. Mehrzweckräume, moderne Sanitäranlagen und ein abteilbarer Hauptraum bestimmen das Innenleben.
Alter Hochwasserschaden
Ein weiterer Grund für den Neubau sind Feuchtigkeitsschäden an dem Gebäude. Sie stammen von einem Hochwasser im Bahnhofsviertel in den 1980er Jahren. Deshalb erhielt das Gemeindezentrum 1987 eine Totalsanierung.
Ursprünglich, so Stephan Pfäffle, sollte das neue Gemeindezentrum an anderer Stelle gebaut werden. "Aber die Grundstückssuche war nicht von Erfolg gekrönt." Drei Architekturbüros hat die Kirche mit einem Entwurf beauftragt. Der geplante schlichte und helle Sakralbau wird einen goldgelben Anstrich erhalten, das Dach steigt an und wird von einem Kreuz gekrönt. Nach dem Abriss soll im nächsten Jahr mit dem Neubau begonnen werden, im Herbst des Jahres 2019 soll das Vorhaben abgeschlossen sein.
Petra Schneider: Wunderbar
Während SPD-Stadträtin Petra Schneider den favorisierten Entwurf für den Neubau "wunderbar" fand und "für etwas Mut" in der Gestaltung warb, halten Peter Kammerscheid (Pro Coburg) und Hans-Heinrich Ulmann (CSB) den Standort des Gemeindezentrums in der Bahnhofstraße für verfehlt. Peter Kammerscheid sagte, er als Anwohner habe festgestellt, dass besonders an Sonntagen während des Gottesdienstes die Bahnhofstraße zugeparkt sei; für Hans-Heinrich Ulmann ist ein Standort auf der grünen Wiese besser geeignet, darüber hinaus sei die "Architektur schlecht" in der von Villen geprägten Straße.
Die Neuapostolische Kirche hat in Coburg ihren Anfang im Jahr 1926. Die zunächst kleine Schar der Gemeindemitglieder kamen in verschiedenen gemieteten Räumen zum Gottesdienst zusammen. Auf einem Ruinengrundstück entstand das Kirchengebäude, welches am 3. Oktober 1953 eingeweiht wurde.
Mir scheint, meinen Mitdiskutanten ist dieses Thema entweder nicht wichtig genug oder ein prima Feld für Polemik oder anderweitige Einlassungen.
Wer will denn Luxus-Eigentumswohnungen? Haben Sie die Bahnhofstraße denn schon einmal mit offenen Augen durchstreift? Ist Ihnen nicht aufgefallen, welch wunderschöne Häuser dort stehen? Ist Ihnen so etwas wie ein "Stadtbild" oder Ästhetik denn so egal?
Sehr schade.
Aber ich hoffe, es gibt in dieser wunderbaren Stadt noch Menschen, die einen Sinn für Schönheit haben.
Und was das Beispiel HUK angeht. Ja, natürlich, das ist einer der gravierendsten Sündenfälle der Coburger Bau-"Kunst", damit ist aber nur der untere Teil der Straße (Bahnhofsplatz) verschandelt bzw. betroffen. Die Bahnhofstraße zieht sich aber ca. einen halben Kilometer entlang und ist von Bäumen alleeartig gesäumt. Und die Gebäude in diesem Bereich bieten eine sehr schönen und harmonischen Eindruck. Wenn Sie es nicht glauben, einfach mal zu Fuß mit offenen Augen durchlaufen (nicht durchfahren).
Viele Grüße!
Und mir scheint, Ihnen ist nicht bekannt, dass auf dem Grundstück, auf dem die neue Kirche errichtet werden soll, bisher ein Betonbunker aus den 1950ern steht (der ebenso als Kirche dient), der sowieso nicht ins Ensemble der restlichen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert passt.
Und nicht zu vergessen ist der wunderschöne Prachtbau der ehem. Frauenklink. So ich denke jetzt reicht es.
Seit wann müssen sich Sakralbauten in das Stadtbild einpassen? Sollte man nicht, wie man so schön sagt, die Kirche im Dorf lassen als auf die "grüne Wiese" zu verbannen? Es gibt schon genug Sakralbauten, die ein Schattendasein fristen.
Auf den einen Klotz mehr oder weniger kommt es auch nicht mehr an - auf der einen Seite steht das HUK-Parkhaus und auf der anderen Seite der Prachtbau der HUK wo gibt es da noch etwas zu verschandeln?