Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) besuchte die jungen Macher von "Nec-TV". Beim Lokalfernsehsender in Neustadt bei Coburg zeigte sich der Politiker beeindruckt von den vielen Projekten und sicherte Unterstützung für die "Jungen Medien Oberfranken" zu.
Ein bisschen nervös war Moderatorin Antonia Pechtold schon. Wann haben die "Kids News" von "Nec-TV" schließlich schon einmal einen echten Minister zu Gast? Ludwig Spaenle (CSU), der im Freistaat Bayern für Unterricht und Kultus zuständig ist, schaute sich im Arnold-Gymnasium (AG) um und zeigte sich beeindruckt von den Leistungen im lokalen TV-Studio: "Nec-TV ist ein Vorbild auf hohem Niveau". Schnell noch zwei, drei Fragen der Zehntklässlerin Antonia beantwortet - und schon huschte der Minister weiter zum Wahlkampftermin an der Seite von OB-Kandidat Frank Altrichter.
Eigentlich hätte Spaenle ja schon im vergangenen Jahr zu "Nec-TV" kommen sollen, denn da feierte der einzige lizenzierte Fernsehsender des Landkreises Coburg sein 15-jähriges Bestehen.
Aber ein voller Terminkalender des Ministers verhinderte den Termin, also wurde erst jetzt - 16 Jahre und drei Wochen nach der ersten Sendung - ein bisschen gefeiert.
Ein "Mann der ersten Stunde" ist der stellvertretende AG-Schulleiter Jochen Dotterweich. Er wusste genau, wem die Neustadter ihren eigenen Fernsehsender zu verdanken haben: "Es war Günter Dörr, der ehemalige Chef der Neustadter Stadtwerke." Der nämlich trieb Anfang und Mitte der 90er Jahre den Ausbau des Kabelnetzes im Stadtgebiet voran und schuf damit die technische Grundlage für einen Klein-Fernsehsender vor Ort. Und in der Anfangszeit von "Nec-TV" ließ es sich Dörr auch nicht nehmen, die Kassette mit den Videoaufzeichnungen höchstpersönlich in den Rekorden zu legen und damit ins Kabelnetz einzuspeisen.
Heute, 16 Jahre und eine Reihe von Medienpreisen später, ist "Nec-TV" die "Medienperle des Arnold-Gymnasiums", wie es Schulleiter Ralf Schoofs in
seiner Begrüßung sagte. Da nickte Jochen Dotterweich zufrieden und wandte gleich darauf den Blick schon wieder in die Zukunft. Denn die Neustadter Fernsehmacher wollen das Zugpferd für "Junge Medien Oberfranken" werden. Dies ist ein Zusammenschluss von Gymnasien in Burgkunstadt, Kronach, Kulmbach, Neustadt und Selb, die gemeinsam die Medienkompetenz ihrer Schüler steigern wollen. Alle Schulen haben für sich schon teilweise beachtliche Projekte auf den Weg gebracht, doch die Vernetzung untereinander funktioniert noch nicht so recht. "Wir brauchen einen Coach, der dieses Netzwerk betreut", bat Dotterweich den Minister. Der notierte sich den Wunsch, verwies aber auch gleich darauf, dass es für die Lehrer im Bezirk Oberfranken einen "medieninformationstechnischen Berater" gibt, der in diesem Bereich ein guter Berater sein könne.
Von Leistungen der AG-Fernsehmacher zeigte sich der Kultusminister auf jeden Fall sehr angetan.
Dass, was im Neustadter Gymnasium geleistet werde, sei geprägt von "Pioniertum und medienpädagogischer Erfahrung".
Das nächste Projekt läuft Gemeinsam mit der Meederer "Lernwerkstatt Frieden" steht "Nec-TV" derzeit am Anfang eines weiteren spannendes Projektes: einer "Landkarte des Friedens". Für diese sollen die Schüler für wichtige geschichtliche Punkte in der Region Fakten und Informationen zusammentragen, die dann über die neue Generation der Mobiltelefone abgerufen werden können. Dotterweich nannte hier als Beispiele die "Gebrannte Brücke" in Neustadt oder die "Anna-B.-Eckstein"-Anlage in Coburg - Orte, an denen es viel über und vom Frieden zu erzählen gebe.
"Es ist uns wichtig, dass wir junge Leute an die Historie heranführen", sagte der stellvertretende AG-Schulleiter.
Das ist "Nec-TV" Stationen Sendestart: 26. Dezember 1996. - Vereinsgründung: 8. April 1997. - Erteilung der Sendelizenz: 12. September 1997.
Preise Mehrfacher Gewinner des Fernsehpreises "Telly" der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien; Coburger Medienpreis 2011 und 2012.