Nach massivem Stellenabbau bei Haba: Was wurde aus den Mitarbeitern?
Autor: Agentur dpa
Bad Rodach, Dienstag, 25. Juni 2024
Im Zuge seiner Insolvenz hatte der Bad Rodacher Spielwarenhersteller Haba rund 450 Stellen abgebaut. Wie ging es für die Ex-Beschäftigten weiter?
Der Spielwaren- und Möbelhersteller Haba aus Bad Rodach hatte im September 2023 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung aufgenommen, woraufhin rund 2000 Beschäftigte um ihren Job bangten. Letztlich strich der Konzern rund 450 Stellen, stellte die Marke Jako-o ein und trennte sich von seinem Möbelproduktionsstandort Eisleben in Sachsen-Anhalt. Inzwischen ist die Insolvenz überwunden und im März kündigte Haba gleich mehrere Neuerungen an. Auch über die ehemaligen Beschäftigten kommt jetzt eine positive Nachricht.
Ein Großteil hat wieder Arbeit gefunden. Von rund 230 ehemaligen Angestellten, die zum 1. Januar in eine Transfergesellschaft übergegangen seien, hätten mehr als 70 Prozent inzwischen eine neue Arbeit, sagte Nicole Ehrsam, Erste Bevollmächtigte bei der IG Metall Coburg.
Die meisten Ex-Haba-Mitarbeiter arbeiten wieder: große Bereitschaft zur Weiterbildung
Einige wenige hätten sich zudem selbstständig gemacht oder seien in Rente gegangen. Für den Großteil der Ex-Haba-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter endet die Transfergesellschaft Ende Juni. Für eine weitere Gruppe von rund 90 ehemaligen Beschäftigten läuft die Transfergesellschaft Ende September aus. Hier sei bereits jeder Dritte in Arbeit, sagte Ehrsam.
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Die Gewerkschaft setzte sich dafür ein, dass es für die ehemaligen Beschäftigten eine Transfergesellschaft gibt. Dies ermöglichte eine engere Begleitung der Menschen durch die Arbeitsagentur sowie finanzielle Unterstützung. Aus Sicht der Gewerkschaft ist die Erfolgsquote der Transfergesellschaft bislang gut. Bis zum Ende des Jahres werde voraussichtlich ein überwiegender Teil der ehemaligen Haba-Beschäftigten wieder in Arbeit sein, sagte Ehrsam.
Ein wichtiger Faktor für den Erfolg sei unter anderem die große Bereitschaft zur Weiterbildung gewesen. Seit März kann Haba wieder an den für das Unternehmen besonders wichtigen öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen. Aufträge für Möbel in Kitas und Ganztagseinrichtungen machen einen großen Teil seines Umsatzes aus.
Marktlage für Spielzeughersteller schwierig - "große Verunsicherung" bei Belegschaft
IG-Metall-Vertreterin Ehrsam nimmt bei den Haba-Beschäfigten derzeit aber "eine große Verunsicherung" wahr. Die Marktlage sei schwierig und die Produktion von Haba laut den Beschäftigten nicht ausgelastet. Hoffnungen des Unternehmens zum Ende des Insolvenzverfahrens hätten sich bislang so nicht bestätigt.
Eine Haba-Sprecherin teilte dazu mit: "Wie bei vielen anderen Unternehmen in ähnlichen Branchen ist die Geschäftsentwicklung derzeit schwierig." Die Haba Familygroup befinde sich in einem herausfordernden Marktumfeld und müsse sich weiterhin den veränderten Marktentwicklungen anpassen.