Jubel bei Möbelhersteller Leuwico im Kreis Coburg
Autor: Ellen Schneider
Wiesenfeld bei Coburg, Freitag, 28. Februar 2025
Aufatmen beim Möbelhersteller Leuwico im Kreis Coburg: Nach monatelanger Suche wurde ein Investoren-Duo für die insolvente Traditionsfirma gefunden. Dieses dürfte vielen Angestellten noch bekannt sein.
Seit November 2024 bangte der oberfränkische Möbelhersteller Leuwico mit Sitz im Meeder Gemeindeteil Wiesenfeld (Kreis Coburg) um seine Existenz. Und das kurz nachdem die Firma ihr 100-jähriges Bestehen feierte. Gemeinsam mit der Firma Staud aus Bad Salgau hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet, wie die zuständige PR-Agentur Schellenberg & Kirchberg PR mitteilte. Beide Möbelhersteller sind Teil der Vivonio Holding GmbH.
Die Muttergesellschaft ist laut der Mitteilung jedoch aktuell in einer ähnlichen Lage. Demnach mussten auch die Vivonio Holding GmbH und die Vivonio Funiture GmbH Antrag auf ein Insolvenzverfahren stellen. Danach lief die Suche nach Investoren, die die Unternehmen übernehmen können. Als vorläufiger Insolvenzverwalter der Firmen Staud und Leuwico wurde Dietmar Haffa von der Kanzlei Schultze & Braun berufen. Nun gibt es Neuigkeiten.
Update vom 25.02.2025: Investoren für Leuwico gefunden - ehemalige Geschäftsführer kehren zurück
Lange war unklar, wie es für den Möbelhersteller Leuwico weitergeht. Im November 2024 meldete das Unternehmen Insolvenz an, seitdem ist Insolvenzverwalter Dietmar Haffa von der Kanzlei Schultze & Braun auf der Suche nach Investoren. Diese scheint nun erfolgreich gewesen zu sein, wie die Kanzlei mitteilt. Zum 1. März 2025 soll das Unternehmen demnach übernommen werden.
Die neuen Investoren sind keine Unbekannten für die Firma: Es handelt sich dabei um Mattias Rothe und Georg Hemmerlein. Die beiden übernahmen die Firma schon 2011 infolge einer Insolvenz. Hemmerlein schied jedoch schon 2016 wieder als Geschäftsführer aus, Rothe folgte im Jahr 2022. Jetzt sind die beiden zurückgekehrt. "Beide freuen sich auf ihre neue, alte Aufgabe", betont die Kanzlei. Laut Rothe habe das Unternehmen "großes Potenzial".
Auch Insolvenzverwalter Haffa zeigt sich mit der Lösung zufrieden. "Herr Rothe kennt das Unternehmen aus seiner Zeit als Leuwico-Geschäftsführer und verfügt über breite Erfahrung und tiefe Branchenkenntnis", wird dieser in der Mitteilung zitiert. Für den Zweck der Übernahme haben Rothe und Hemmerlein demnach auch die Leuwico Individual GmbH gegründet. Ungefähr 100 Arbeitsplätze und der Standort Wiesenfeld bei Coburg können durch die Übernahme erhalten werden.
Update vom 30.01.2025: Investorensuche bei Leuwico läuft weiter - Zeitdruck macht Bemühungen "natürlich nicht einfacher"
Die Suche nach einem Investor läuft laut der Kanzlei "Schultze & Braun" noch immer auf Hochtouren. Allerdings wächst der Druck: In wenigen Tagen, am 1. Februar 2025, läuft das Insolvenzgeld für die Angestellten aus. "Die Tatsache, dass wir ab Februar wieder unter Vollkosten arbeiten, macht die Sanierungsbemühungen natürlich nicht einfacher. Zusammen mit Geschäftsführung und Belegschaft haben wir aber bis dato alles für Leuwico und den Standort Meeder gegeben, und wir werden jetzt ganz sicher nicht damit aufhören", betont der vorläufige Insolvenzverwalter Dietmar Haffa.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Man sei bereits in Gesprächen mit mehreren Interessenten, teilt die Kanzlei mit. Das Ziel sei, den Investorenprozess im Laufe des ersten Quartals abzuschließen. "Wenn wir einen Investor finden, der an das Geschäftsmodell von Leuwico glaubt, gibt es Chancen für eine Übernahme", sagt der vorläufige Insolvenzverwalter. Dafür komme entweder der Einstieg eines Investors in das Unternehmen oder die Integration von Leuwico in eine Unternehmensgruppe infrage.