Meldestufe II im Itzgrund will nicht weichen

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Richtung Hemmendorf ist derzeit kein Fahrzeugverkehr möglich.
Richtung Hemmendorf ist derzeit kein Fahrzeugverkehr möglich.
Die Ortschaft Lahm (im Hintergrund) vor der ,,Itzgründer Seenlandschaft".
Die Ortschaft Lahm (im Hintergrund) vor der ,,Itzgründer Seenlandschaft".
 

Das Wasserwirtschaftsamt Kronach erwartet in den nächsten Tagen zwar weitere Regenfälle, aber keine kritischen Pegelstände bei den Flüssen im Coburger Land.

Die Homepage des Hochwassernachrichtendienstes ist für Friedrich Schubart vom Wasserwirtschaftsamt Kronach zu einem wichtigen Instrument bei seiner täglichen Arbeit geworden - gerade an Tagen wie am Donnerstag, an denen mal wieder die Flüsse über die Ufer treten. Der Blick auf die aktuellen Hochwasserwerte und, noch wichtiger, die Prognosen stimmten Schubart am Donnerstag aber gelassen: "Wir erwarten in den nächsten Tagen keine kritischen Ereignisse im Itzgrund."

Obwohl sich der Pegelstand der Itz am Abend noch auf Höhe der Meldestufe II (Pegelstand: 3,70 Meter an der Schenkenau) bewegte, stimmte der Wetterbericht den für Coburg zuständigen Abteilungsleiter am Wasserwirtschaftsamt optimistisch. "Es wird ja kälter. Und wenn es kälter wird, passiert immer weniger", erklärte Schubart.
Die Wetterdaten bekommt das Wasserwirtschaft für seine Hochwasser-Homepage immer aus erster Hand, erklärte Schubart: "Wir stehen da in enger Verbindung mit dem Deutschen Wetterdienst."

Schneeschmelze bis in hohe Lagen

Das warme Wetter am Mittwoch und Donnerstag verursachte allerdings eine kräftige Schneeschmelze selbst in den Höhenlagen des Thüringer Waldes. Das heißt: Der Schönstädtspeicher musste wieder aufgestaut werden, um den Froschgrund und die Stadt Coburg vor Hochwasser zu bewahren. Weil phasenweise bis zu 14 Kubikmeter in der Sekunde in den See liefen, aber nur neun Kubikmeter bei Schönstädt in die Itz gelassen wurden, stieg der Pegel des Froschgrundsees natürlich zügig an. Die Wasserlinie lag gestern Abend bei etwa 345 Metern über dem Meeresspiegel und damit rund elf Meter unter dem, was maximal angestaut werden kann. "Da ist also schon noch ein bisschen Platz", versicherte Schubart.

Nichtsdestotrotz musste im Itzgrund in der Nacht auf Donnerstag im Süden des Landkreises die Verbindungsstraße zwischen Lahm und Hemmendorf für den Verkehr gesperrt werden. Dieter Scherbel, der geschäftsleitende Beamte der Gemeinde Itzgrund, vermutete am Donnerstag Abend, dass die Sperrung so schnell auch nicht aufgehoben wird. "Wir rechnen damit, dass die Meldestufe II schnell wieder erreicht wird, wenn es regnet und im Thüringer Wald der Schnee weiter taut", sagte Scherbel.

Es ist noch Platz im Goldbergsee

Genügend Platz ist übrigens auch noch im Goldbergsee, in dem zum Schutz Coburgs das Wasser aus der Lauter und der Sulz gestaut werden kann. Weil im Einzugsbereich der beiden Bäche allerdings derzeit keinerlei Schnee mehr liegt, besteht auch keine Gefahr, dass der für Freitag gemeldete Regen gefährliche Pegelstände auslöst.

An Weihnachten, erinnert Abteilungsleiter Friedrich Schubart, war die Situation im Coburger Land schon ein bisschen kritischer. Da musste sogar der Lauterüberleiter zum ersten Mal aktiviert werden. "Erst einmal noch im Notbetrieb, weil einige elektrischen Teile noch nicht in Betrieb sind", erklärte Schubart. Funktioniert habe alles, was die Bürger im unteren Lautertal zum ersten Mal vor größeren Schäden bewahrte.