Margarete Bause macht Wahlkampf in Coburg

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Margarete Bause, Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag, sprach in Coburg gestern Passanten an. Fotos: Oliver Schmidt
Margarete Bause, Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag, sprach in Coburg gestern Passanten an. Fotos: Oliver Schmidt
 
 
 
Grünen-Stadtrat Wolf-Rüdiger Benzel (rechts) im Gespräch
Grünen-Stadtrat Wolf-Rüdiger Benzel (rechts) im Gespräch
 
 
 
Martina Benzel-Weyh (links) und Ulrike Gote
Martina Benzel-Weyh (links) und Ulrike Gote
 
 
 
 
Ulrike Gote, tapfer im Regen
Ulrike Gote, tapfer im Regen
 
 

Die Grünen-Spitzenkandidatin Margarete Bause kämpft gegen zu viel Druck in der Schule - und gegen zu viel Wind in Coburg. Am Dienstag warb die Franktionsvorsitzende im Landtag in der Spit um Wählerstimmen.

Zunächst gab's kräftig Gegenwind für die wacker wahlkämpfenden Grünen. Aber nicht im übertragenen Sinne, sondern im tatsächlichen. Am besten zu erkennen war das an der Frisur der prominenten Parteikollegin, die am Dienstag mit am Infostand in der Coburger Fußgängerzone vertreten war: Immer wieder wehte Margarete Bause ihre rote Lockenmähne ins Gesicht.

Doch stoppen konnte das die bayerische Spitzenkandidatin für die Landtagswahl natürlich nicht. Sie suchte in der "Spit" das Gespräch mit Passanten, verteilte Broschüren und verschenkte grüne Schaumstoffbälle. "Wenn Sie mal Druck abbauen müssen - einfach fest zusammendrücken!"

Im bayerischen Schulsystem müsste nach Ansicht der Grünen auch Druck abgebaut werden, und zwar ganz dringend.
Margarete Bause und auch ihre oberfränkische Landtagskollegin Ulrike Gote machen ihre Kritik vor allem an den Übertrittszeugnissen fest, die es dieser Tage für alle Viertklässler gab.

Kritik am "Grundschul-Abi"

Diese entscheiden darüber, welcher Schultyp ab der fünften Klasse besucht werden darf. Margarete Bause nennt das "Grundschul-Abi" und kritisiert den "Übertrittsdruck", der zum "Notendruck" und zum "Zeitdruck" hinzukomme. "Bereits Grundschüler sind deshalb gestresst und können sich gar nicht mehr entfalten", klagt sie und fordert "mehr Zeit für nachhaltiges Lernen".

Gelingen könnte dies nach Ansicht der Grünen dadurch, dass Grundschüler länger gemeinsam lernen können und dass nicht bereits nach der vierten Klasse eine "Selektion" erfolge. Martina Benzel-Weyh, die Vorstandssprecherin der Coburger Grünen, sieht das genauso: "Durch diese frühzeitige Selektion bleiben viele Ressourcen auf der Strecke."

Das bayerische Bildungssystem werde deshalb eines der großen Wahlkampfthemen der Grünen, und dass zum Auftakt gleich mal sowohl die Spitzenkandidatin als auch Ulrike Gote in der Vestestadt vorbeischauen, sei "klasse". Auch mit der Resonanz auf den Infostand zeigte sich Martina Benzel-Weyh sehr zufrieden. "Das Thema kommt bei den Menschen an. Viele geben uns recht und sagen, dass der Druck auf die Schüler tatsächlich viel zu groß ist." Ja, entsprechend verspüre man durchaus Rückenwind.

Apropos: Eine kurze und vor allem windgeschützte Verschnaufpause in der Stadthaus passage ist der Spitzenkandidatin am Dienstag auch deshalb vergönnt, weil es zwischendurch regnet. Margarete Bause nutzt diese Zeit zudem für eine Coburger Bratwurst: "Sehr lecker!"