Unser Leser Christoph Schall zeigt sich in seinem Leserbrief entsetzt über die Entscheidung des Coburger Stadtrats, Max Brose zu rehabilitieren. Er spricht von einem "peinlichen Kotau".
Herzlichen Glückwunsch an den Coburger Stadtrat. Hat er endlich dem doch bereits vor Wochen erteilten Befehl Michael Stoscheks, sich für die Entscheidung eines demokratisch gewählten und offenkundig damals mit einem gewissen moralischen Kompass ausgestatteten Gremiums zu entschuldigen.
Dass der amtierende Stadtrat der Auffassung ist, die völkerrechtswidrige Ausbeutung sowjetischer (und anderer) Zwangsarbeiter und die Mitgliedschaft in der NSDAP sei kein Fehlverhalten, muss jeden anständigen Menschen entsetzen. Den peinlichen Kotau vor Stoschek sind wir in Bamberg ja gewöhnt, aber diese Verhöhnung von NS-Opfern hat schon eine besondere Qualität.
von Christoph Schall, Hofheim
Wissen nicht was ein Kotau ist? Dann verwundert es auch nicht, dass Ihre zusammengegoogelten Wickipedia-Collagen oft nur als nachgeplapperte Fremdmeinungen ohne eigenen Wissenshintergrund daherkommen? Ist es nicht armselig, über 70 Jahre danach aus dem sicheren, durch die Demokratie geschützten Zuschauersessel, mit dem Finger auf Andere zu zeigen, denen man außer bösartigen Spekulationen und erfundenen Unterstellungen nichts gemeinschädigendes nachsagen kann? Dieser Herr Brose scheint mehr für die damals lebenden getan zu haben, als die zeigefingerschwingenden Moraleiferer heute jemals auf die Beine bringen könnten. Bei Putin und Konsorten können sie ja aktuell miterleben, was Leuten, die gegen ein Unterdrückersystem aufstehen, passiert. Solche Art von rhetorischem Heldentum ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, ist peinlich und wichtigtuerisch. Sonst nichts.
Der Coburger Stadtrat regiert in Coburg (Naja bei mansch einem bin ich mir da nicht mehr so sicher).
Der Hofheimer kennt wahrscheinlich nicht einmal Coburg (außer aus der Zeitung wegen dem Sambafestival (wegen der halbnackten Frauen) und dem Internet).
Der Zentralrat der Juden weiß wahrscheinlich nicht, wie seine Landleute im Gazastreifen "hausen".
Aber wir Zeitungsleser und "IN FRANKEN.DE-FANS" müssen uns jeden Tag über teilweise sinn- (und hirn) lose Kommentale von (weis jetzt nicht wie ich sie nennen soll) befassen.
Hört endlich auf damit.
Denn:
Die Sache ist geklärt.
Und damit:
recht_isses
all ihr UNSCHULDIGEN.
Es ist doch wohl nicht von der Hand zu weisen, dass wissenschaftlich, und durch ein Urteil, gleich nach dem Krieg, festgestellt wurde, dass Max Brose nur ein Mitläufer war.
Solltet ihr nicht erst einmal eure eigene Familiengeschichte aufarbeiten, indem ihr Familienfotos aus dem 3. Reich anschaut. Ihr werdet viele Fotos finden, auf denen Vorfahren von euch in Uniformen zu sehen sind.
Meint ihr vielleicht diese Uniformträger hätten sie nur getragen, weil sie so schön sind. Nein, viele trugen sie, weil sie im Krieg waren. Und meint ihr im Krieg hätten sie keinen erschossen oder anders getötet?
So, und jetzt schaut mal, was der eine oder andere von euch, in welchen Vereinen, Gremien oder sogar auf Führungsebenen, auch immer einen leitenden Posten hat. Seid Ihr auf diesen Posten eigentlich tragbar mit diesem familiären Hintergrund. Ihr meint natürlich: JA.
Weil der Vorfahre ja in den Krieg ziehen musste um seine Familie und sich selbst zu schützen und zu retten.
Und was tat Max Brose?
Genau das selbe. Nur mit dem feinen Unterschied, dass er niemals Menschen getötet hat.
Nein er hat sogar Leben gerettet. Denn wer im Krieg bei Brose gearbeitet hat, der konnte an keiner Front töten oder getötet werden.
So nun prüft mal, geht in euch und gebt endlich a Ruh, bevor jemand in euren Familiengeschichten nachforschen tut.
Und beim besten Willen:
Ich bin kein M.S. Fan.
Im Gegenteil, ich habe schon genug wegen seines Führungsstils und Druckausübungen, Kommentare sowie Leserbriefe in den Medien hinterlassen. Aber was Recht ist, dass muss Recht bleiben.
Denn
recht_isses
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mit einem "Max-Brose-Flugplatz"? Eine popelige Straße hat eh jeder.
Einen Namen braucht der sowieso, die treibende Kraft ist Brose und die Straße braucht nicht umbenannt zu werden. Für mich eine charmante Lösung.