Noch bis Sonntag verwandelt sich das Coburger Aquaria-Schwimmbad jeden Abend in einen "Kinosaal" mit speziellem Flair. Der hohe Eintrittspreis sorgte im Vorfeld für Ärger, doch Veranstalter Mischa Salzmann kann zufrieden sein.
Filmspektakel auf großer Leinwand, dazu Snacks und Getränke mit Blick auf die erleuchtete Veste: Das bietet der Coburger Kinosommer im Aquaria-Schwimmbad. Seit vergangenem Freitag werden jeden Abend Kassenschlager der Lichtspielhäuser gezeigt - zum Preis von 15 Euro pro Person.
Dabei zahlten Freiluftkinobesucher in Lichtenfels und Neustadt lediglich fünf Euro. Vielen Interessierten stieß das auf, der Ärger war zu erwarten.
Blockbuster in Eigenregie
"In Neustadt und Lichtenfels wurden wir jeweils von der Stadt gesponsert, die ein günstiges Angebot für ihre Bürger schaffen wollten. Wir waren nicht Veranstalter, sondern Dienstleister. Das ist mit Coburg nicht vergleichbar", sagt Mischa Salzmann.
Mit seinem "Fränkischen Kinosommer" tourt Salzmann durch verschiedene Städte Frankens. Während Bamberg und Forchheim seit Jahren zu festen Stationen zählen, fiel die Entscheidung in Coburg sehr kurzfristig. "Zwei Wochen, bevor der erste Film gezeigt wurde, haben wir erst entschieden, dass wir es machen", sagt Salzmann.
Aufgrund des engen Zeitfensters habe man gar nicht erst versucht, Sponsoren zu gewinnen. "Wir haben uns mit dem Filmverleiher und den Stadtwerken (SÜC) als Badbetreiber geeinigt, dann ging es auch schon los", erklärt Salzmann.
Besucherzahlen wie in Forchheim
Das Zwischenfazit nach knapp einer Woche fällt positiv aus: "Dafür, dass wir den Coburger Kinosommer erstmals seit langer Zeit anbieten, läuft es gut. Es kommen 50 bis 70 Zuschauer im Schnitt. Etwa so viele wie in Forchheim, wo wir den Kinosommer seit vielen Jahren anbieten", sagt Salzmann. Dort sowie in Bamberg greife dasselbe Konzept wie in Coburg: Zehn Euro kostet die Karte, hinzu kommen fünf Euro als Getränkepauschale. "Das hat auch mit Corona zu tun. Wir wollen so wenig Bargeld wie möglich im Umlauf haben", erklärt der Veranstalter.
Das nun schlechter werdende Wetter steht den Übertragungen im Aquaria indes nicht im Weg, wie Salzmann erklärt: "Wir spielen immer, außer es gibt Unwetterwarnungen. Sollten wir einen Abend doch absagen müssen, bekommt natürlich jeder sein Geld erstattet." Offen ist, ob der Coburger Kinosommer nächstes Jahr weitergeht. "Die Location ist toll, wir wollen gerne wiederkommen. Dafür müssen wir uns aber mit dem SÜC und der Stadt abstimmen", sagt Salzmann. Auch die Entwicklung der Corona-Pandemie spiele eine entscheidende Rolle.