Die SPD im Kreistag unternimmt einen neuen Vorstoß, die Region an den Verkehrsverbund der Metropolregion anzubinden.
Neuer Anlauf für einen möglichen Beitritt des Landkreises Coburg zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN): Nachdem ein solches Vorhaben im Dezember 2012 schon einmal gescheitert ist, haben jetzt der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank Rebhan und der SPD-Kreisrat Kanat Akin erneut einen entsprechenden Antrag eingebracht. Die Verwaltung soll demnach beauftragt werden, zu prüfen, "ob und unter welchen Voraussetzungen ein Beitritt des Landkreises Coburg zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg realisierbar ist." Zudem werde die Verwaltung beauftragt, auch entsprechende Gespräche mit der Stadt Coburg zu führen.
"Die Stadt Coburg muss dabei sein, sonst hat das keinen Sinn", betont Kanat Akin. In der Begründung ihres Antrags erinnern Rebhan und Akin daran, dass der Coburger Kreistag im Dezember 2012 einen Beitritt mit Blick auf die damit verbundenen Kosten abgelehnt habe. Fast 250 000 Euro hätte der Landkreis damals jährlich aufbringen müssen (Stadt Coburg etwa 170 000) Die SPD-Kreisfraktion sehe jetzt jedoch vor allem aufgrund der Regierungserklärung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und der damit verbundenen Umsetzung im zweiten Nachtrag zum Staatshaushalt eine neue Chance. Mit Fördermitteln könnte der Beitritt vielleicht doch attraktiv werden. Die Region Nordost-Oberfranken versucht gerade genau das, weiß Kanat Akin. Sie strebt den Beitritt zum VGN an und bittet die Staatsregierung um finanzielle Unterstützung.
"Einige Kommunen, die am Rande des Landkreises Coburg liegen, haben Probleme mit der
Anbindung des ÖPNV an die Städte und Gemeinden außerhalb des Landkreises Coburg", analysieren Rebhan und Akin. Als Beispiel sei die Linie Coburg - Bamberg genannt, beziehungsweise Bamberg - Coburg. Für beide Linien wurden die OVF beauftragt. Es gebe aber keine durchgehenden Linien, weil die Landkreise Bamberg und Coburg hier jeder nur sein Gebiet betrachtet. Als Ergebnis wenden fast alle Busse in Lahm und fahren dann wieder in die entgegen gesetzte Richtung. Direkte Umsteige- und Weiterfahrtmöglichkeiten gebe es vereinzelt, sie seien aber an der "Nahtstelle" in Lahm meistens mit längeren Wartezeiten verbunden.
Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat in seiner Regierungserklärung vom April als Ziel ausgegeben: "Bayern will einen einheitlichen ÖPNV-Tarif, ein bayernweites Ticket sowie einheitliche Verbundstrukturen schaffen!", zitieren die beiden Kreisratsmitglieder. Ferner erklärte er, dass der ÖPNV mit weiteren 100 Millionen Euro zusätzlich massiv gefördert werde, um insbesondere kommunale Verkehrsverbünde zu stärken. Die SPD-Kreisfraktion sieht daher eine Veränderung der Sachlage, die eine Neubefassung mit der Thematik rechtfertige.
Nutzen für die Bürger
Profitieren würden die Bürger von einem Beitritt der Region zum VGN erheblich. Wer etwa von Lichtenfels nach Nürnberg und zurück fährt, kann dies zum VGN-Tarif tun und zahlt weniger als die Hälfte als ein Reisender, der in Coburg startet, weil Lichtenfels dem VGN beigetreten ist. Das Tagesticket für den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg ist sogar noch billiger: Damit kann ein Fahrgast den ganzen Tag im Gebiet des VGN herumfahren.
Einen weiteren Artikel zum Thema VGN finden Sie
hier.
Keine Angst, wenn es die SÜC noch nicht einmal für notwendig hält (es nicht fertigbringt oder sich schämt???), ihre seit den 1950ern nicht substaziell angepaßten Fahrpläne und Netz(?)struktur in die online verfügbare DB-Fahrplanauskunft einzubringen, besteht keine Gefahr der Aufnahme in den VGN.
Beispiel gefällig?
Wir geben für die Abfahrt eine Adresse in Beiersdorf ein und als Ziel eine in Nürnberg. Abfahrt an einem Mittwoch gegen 8,00 Uhr.
DB-Vorschlag: Fußmarsch (22 min) nach Kösfeld, um dort mit dem eine Stunde vorher bestellten Rufbus zum Meederer Bahnhof zu fahren, von wo aus uns der Agilis-RS1 zum Coburger Bahnhof bringt ... – daß Beiersdorf mehr schlecht als recht von den SÜC-Bussen "bedient" wird, findet nicht statt ... – die SÜC in einem Verkehrsverbund? Eher erleben wir die Fertigstellung der St 2205 ...
Als Bahnfahrer mit Bahncard kann ich nur davor warnen, daß der LK Coburg dem VGN beitritt.
Innerhalb des VGN-Gebiets gilt die Bahncard nicht, d.h., man bezahlt den regulären VGN-Tarif. Dieser mag etwas günstiger sein, als der volle Bahnpreis. Für Vielfahrer bzw. Menschen, die häufiger mit der Bahn unterwegs sind, ist der VGN aber absolut kontraproduktiv.
Mit dem VGN-Beitritt mag man die paar Gelegenheitsfahrer ködern, die dann halt ein paar Euro (oder Cent) weniger zahlen als im Normaltarif. Für alle, die beruflich viel mit der Bahn unterwegs sind (und dementsprechend über eine Bahncard verfügen), würde es jedoch sehr viel teurer.
Ich hoffe, die Fraktion der Bahnnutzer übt hier nochmal Druck auf die Entscheidungsträger aus. (Oder klärt sie erstmal über die Fakten auf!!)
In diesem Sinne!
Das klingt HIER aber ganz anders (erster Googler, nicht weiter verfolgt): https://www.vgn.de/tickets/city-ticket/
Ne, ne, der Bahnfahrer hat recht. Für Fahrten innerhalb des VGN kann man kein Bahnticket mit den Konditionen der BahnCard kaufen. Der VGN-Tarif mag etwas günstiger sein als der DB-Tarif, aber bei weitem nicht bei den 50%, die eine BahnCard dem Vielfahrer ermöglicht. Man zahlt unterm Strich mehr, die BahnCard, mit über 250€ auch nicht gerade billig, ist in diesem Bereich dann komplett für den Arsch.
Warum sich manche Leute nur noch fäkalsprachlich artikulieren können ...