Landkreis Coburg soll dem VGN beitreten

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Bis 2016 wurde der VGN erweitert. Die Karte zeigt die Gebiete und den Zeitraum ihres Beitritts.
Bis 2016 wurde der VGN erweitert. Die Karte zeigt die Gebiete und den Zeitraum ihres Beitritts.
 

Die SPD im Kreistag unternimmt einen neuen Vorstoß, die Region an den Verkehrsverbund der Metropolregion anzubinden.

Neuer Anlauf für einen möglichen Beitritt des Landkreises Coburg zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN): Nachdem ein solches Vorhaben im Dezember 2012 schon einmal gescheitert ist, haben jetzt der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank Rebhan und der SPD-Kreisrat Kanat Akin erneut einen entsprechenden Antrag eingebracht. Die Verwaltung soll demnach beauftragt werden, zu prüfen, "ob und unter welchen Voraussetzungen ein Beitritt des Landkreises Coburg zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg realisierbar ist." Zudem werde die Verwaltung beauftragt, auch entsprechende Gespräche mit der Stadt Coburg zu führen.
"Die Stadt Coburg muss dabei sein, sonst hat das keinen Sinn", betont Kanat Akin. In der Begründung ihres Antrags erinnern Rebhan und Akin daran, dass der Coburger Kreistag im Dezember 2012 einen Beitritt mit Blick auf die damit verbundenen Kosten abgelehnt habe. Fast 250 000 Euro hätte der Landkreis damals jährlich aufbringen müssen (Stadt Coburg etwa 170 000) Die SPD-Kreisfraktion sehe jetzt jedoch vor allem aufgrund der Regierungserklärung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und der damit verbundenen Umsetzung im zweiten Nachtrag zum Staatshaushalt eine neue Chance. Mit Fördermitteln könnte der Beitritt vielleicht doch attraktiv werden. Die Region Nordost-Oberfranken versucht gerade genau das, weiß Kanat Akin. Sie strebt den Beitritt zum VGN an und bittet die Staatsregierung um finanzielle Unterstützung.
"Einige Kommunen, die am Rande des Landkreises Coburg liegen, haben Probleme mit der
Anbindung des ÖPNV an die Städte und Gemeinden außerhalb des Landkreises Coburg", analysieren Rebhan und Akin. Als Beispiel sei die Linie Coburg - Bamberg genannt, beziehungsweise Bamberg - Coburg. Für beide Linien wurden die OVF beauftragt. Es gebe aber keine durchgehenden Linien, weil die Landkreise Bamberg und Coburg hier jeder nur sein Gebiet betrachtet. Als Ergebnis wenden fast alle Busse in Lahm und fahren dann wieder in die entgegen gesetzte Richtung. Direkte Umsteige- und Weiterfahrtmöglichkeiten gebe es vereinzelt, sie seien aber an der "Nahtstelle" in Lahm meistens mit längeren Wartezeiten verbunden.
Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat in seiner Regierungserklärung vom April als Ziel ausgegeben: "Bayern will einen einheitlichen ÖPNV-Tarif, ein bayernweites Ticket sowie einheitliche Verbundstrukturen schaffen!", zitieren die beiden Kreisratsmitglieder. Ferner erklärte er, dass der ÖPNV mit weiteren 100 Millionen Euro zusätzlich massiv gefördert werde, um insbesondere kommunale Verkehrsverbünde zu stärken. Die SPD-Kreisfraktion sieht daher eine Veränderung der Sachlage, die eine Neubefassung mit der Thematik rechtfertige.


Nutzen für die Bürger

Profitieren würden die Bürger von einem Beitritt der Region zum VGN erheblich. Wer etwa von Lichtenfels nach Nürnberg und zurück fährt, kann dies zum VGN-Tarif tun und zahlt weniger als die Hälfte als ein Reisender, der in Coburg startet, weil Lichtenfels dem VGN beigetreten ist. Das Tagesticket für den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg ist sogar noch billiger: Damit kann ein Fahrgast den ganzen Tag im Gebiet des VGN herumfahren.
Einen weiteren Artikel zum Thema VGN finden Sie hier.