Mit drei Coburger Erstaufführungen beeindruckten zwei junge Künstler, 1. Kapellmeister Johannes Braun und der Geiger Jonian-Ilias Kadesha.
Junge Künstler wollen auch "junge" Musik spielen. Also war das Programm des zweiten Sinfoniekonzerts auf Werke des Impressionismus sowie der klassischen Moderne ausgerichtet, die meines Wissens noch nie in Coburg erklungen sind.
Zu Ehren des vor 100 Jahren verstorbenen Claude Debussy kamen zu Beginn zwei seiner drei Nocturnes zur Aufführung. In "Nuages" (Wolken) hörte man fein ziselierte Klanggespinste der Sordino-Streicher und Holzbläser, in den froh beschwingten "Fetes" (Feste) auch das kultivierte Blech, alles temperamentvoll und sensibel von dem schlagtechnisch übersichtlich und differenziert gestaltenden Dirigenten Johannes Braun eindrucksvoll geleitet.
Gerne hätte man auch noch das dritte Nocturne "Sirènes" gehört, aber dazu hätte es der Mitwirkung des Chores bedurft - eine Platzfrage.
Technisch sehr anspruchsvoll
Zwei Werke, die gegen Ende des 2. Weltkriegs entstanden, bildeten die Fortsetzung des Programms. Zunächst das 1943 entstandene Violinkonzert Nr. 2 g-Moll des Tschechen Bohuslav Martinu mit seinem kraftvollen, dissonanten Akkordbeginn, dem nach Beruhigung eine Kadenz der Solo-Violine und ein lyrisches Thema folgen.
Im bewegten Mittelteil wird es mit schwierigen Sprüngen und Doppelgriffen technisch sehr anspruchsvoll. Nach einem zarten, wiegenden, ja tänzerischem zweiten Satz kann der Solist im energisch zupackenden Finale sein ganzes geigerisches Potential vorführen und in einer hochvirtuosen, wirkungsvollen Coda abermals beeindrucken.
Mit dem 1992 geborenen albanisch-griechischem Geiger Jonian-Ilias Kadesha hatte man einen der begabtesten Musiker seiner Generation verpflichten können, der bereits zahlreiche Preise gewann und mit vielen namhaften Künstlern zusammen arbeitete.
Er ließ keine Wünsche offen
Seine technisch überlegene und ausdrucksvolle Interpretation des Martinu-Konzerts ließ keine Wünsche offen, wie auch die farbige, anpassungsvolle Orchesterbegleitung unter der sorgsam gestaltenden Leitung von Johannes Braun.