Nach dem Konzert von Peter Maffay im Rahmen des Coburger Open-Air-Sommers am Sonntag (18. Juni 2023) gibt es Kritik am Veranstalter. Der Popstar unterbrach seinen Auftritt mehrfach, weil Fans in der prallen Hitze kollabierten.
- Coburger Open-Air-Sommer: Peter Maffay muss mehrfach Konzert unterbrechen
- Fans kollabieren bei Auftritt am Schlossplatz - Stände haben kein Wasser mehr
- "Ohne Möglichkeit auf Schatten": Besucherin kritisiert Organisation des Events
- "Bedauern Vorfälle sehr": Veranstalter äußert sich zu Vorwürfen
Rund 13.000 Fans waren am vergangenen Sonntag (18. Juni 2023) zum mehrstündigen Auftritt der deutschen Pop-Legende Peter Maffay auf den Coburger Schlossplatz gekommen. Das Konzert fand im Rahmen des äußerst beliebten alljährlichen Coburger Open-Air-Sommers statt, der heuer auch mit Stars wie Sting, Roland Kaiser, Kontra K und Lea lockt. Die Stimmung unter den Besuchern und Besucherinnen war äußerst ausgelassen, wie unsere Bildergalerie vom Maffay-Konzert zeigt. Doch nach dem Konzert gibt es gegenüber dem Veranstalter Kritik. Denn mehrfach unterbrach der 73-jährige Sänger seinen Auftritt, weil Fans kollabierten. Im Gespräch mit inFranken.de schildert eine Besucherin Szenen, die aus ihrer Sicht nicht hätten passieren müssen.
"Habe ich noch nie erlebt": Peter Maffay lässt eigenen Kühlschrank in Coburg freigeben, um Fans mit Flüssigkeit zu versorgen
Evelyn Gepp ist seit vielen Jahren großer Peter-Maffay-Fan und extra aus Hamburg nach Coburg angereist, um ihren Lieblingssänger zu sehen, wie sie erzählt. Sie selbst sei bereits seit 09.30 Uhr am Vormittag auf dem Schlossplatz gewesen, um Plätze in den vorderen Reihen zu ergattern. Es sei bei dem späteren Auftritt "sehr, sehr eng und sehr, sehr voll" gewesen, berichtet die 61-Jährige. Gleichzeitig habe die Hitze vielen Fans zu schaffen gemacht. Auch Maffay selbst hatte sich im Nachhinein auf Instagram zum Wetter in Coburg geäußert: "Die Sonne hat gestrahlt, kein Wölkchen am Himmel."
Wie die Hamburgerin und mehrere andere Besucher und Besucherinnen übereinstimmend berichten, sei es inmitten des Konzerts zu einem Problem gekommen. "Es gab an den Ständen ab einer gewissen Uhrzeit kein Wasser mehr", sagt Gepp. Ab 20.10 Uhr, das wisse sie aufgrund von eigenen Aufnahmen während des Auftritts, seien dann die ersten Personen im Publikum kollabiert. "Peter Maffay hat sofort reagiert, unterbrochen und die Security angewiesen, ihren eigenen Wasservorrat ins Publikum zu werfen, da standen überall Kisten. Gleichzeitig hat er den eigenen Crew-Kühlschrank freigeben lassen. Das fand ich sehr beeindruckend."
Gerade auf die "Reihen 10 bis 12, auf die hinteren Stehplätze und die Tribüne hat die ganze Zeit die Sonne geschienen, es gab keine Möglichkeit auf Schatten", berichtet die 61-Jährige. "Die Leute standen zugleich dicht gedrängt wie Ölsardinen, das war entsetzlich." Dass Wasser freigegeben werden musste, habe die regelmäßige Konzertbesucherin "noch nie erlebt". Sie übt Kritik am Veranstalter. "Da müssen Lösungen her. Entweder ich stelle Wasserspender auf oder erlaubt den Leuten, ihr eigenes Wasser mitzubringen. Ich verstehe nicht, wieso man das nicht darf", so Gepp. Dass Personen bei Konzerten "wegen Nervosität mal kollabieren, ist ziemlich normal", betont sie. "Aber die Hitze wird ja die nächsten Jahre auch nicht besser. Da könnte man schon zumindest für Schatten sorgen, in dem man etwa Sonnensegel aufstellt."
Veranstalter und Gastronomen in Coburg "von der drückenden Hitze überrascht"
Die für den Open-Air-Sommer in Coburg zuständige Veranstaltungsservice Bamberg GmbH äußert sich auf Anfrage von inFranken.de zu den Vorfällen. "Viele Fans standen schon Stunden vor dem Einlass draußen vor den Toren, um die besten Plätze zu ergattern. Leider war dann die Hitze in Kombination mit der Aufregung wohl nicht für alle problemlos verkraftbar. Peter Maffay hat dankenswerterweise enorm respekt- und rücksichtsvoll auf die einzelnen Vorfälle reagiert und seine Darbietung kurz pausiert", schildert eine Sprecherin.
Sie räumt auch das Problem mit der Wasserversorgung ein. "Ab ca. 20.30 Uhr kam es leider zu einem Engpass von Mineralwasser auf dem Gelände, nachdem Peter Maffay dazu aufgerufen hatte, die Vorräte an die Menschen vor der Bühne auszugeben. Unsere Gastronomen, denen die Planung ihrer eigenen Vorräte unterliegt, wurden wahrscheinlich ebenso wie wir von der drückenden Hitze überrascht", erläutert sie.
Wer's braucht. Ich gehe schon seit geraumer Zeit nicht mehr auf solche Veranstaltungen. Ich bin keine Melkkuh.Ach ja, noch eine Bemerkung zum Thema "persönlichen Sonnenschutz". Das Einzige was noch durch die Security geht, ist ein Hut. Ein Regenschirm (ist per se eine gefährliche Waffe) ist nicht möglich. Bei "Songs an einem Sommerabend" war das der Fall.
Von der Hitze überrascht, was für Unsinn
Man darf kein Wasser mit aufs Gelände nehmen, damit vor Ort zu überteuerten Preisen welches verkauft werden kann und dann geht denen das Wasser aus und die besucher kollabieren? Geht's noch? Wenn ich betroffen wäre, würde ich Anzeige gegen den Veranstalter erstatten und Schmerzensgeldansprüche überprüfen lassen. Die Stadt Ccoburg sollte hier mal etwas genauer hinschauen und entsprechende Auflagen machen.
Bei Rock im Park standen kostenlose Wasserspender auf dem Gelände bereit. Das sollte doch hier auch möglich sein.
"Aber die Hitze wird ja die nächsten Jahre auch nicht besser. Da könnte man schon zumindest für Schatten sorgen, in dem man etwa Sonnensegel aufstellt."
Das Framing wirkt. Genießt die letzten Open-Airs. Bald müsst ihr wieder zuhause bleiben.
Wegen 35Grad im Sommer!